Neues Deutschland: Moody's droht Deutschland mit Abwertung
Berlin (ots) - Der Daumen der Oberfinanzaufseher im Auftrag der
Großanleger geht für Deutschland noch nicht nach unten - seit gestern
zeigt er aber auch nicht mehr nach oben. Das Gebaren der
Ratingagentur Moody's ist auf den ersten Blick erstaunlich: Die
bundesrepublikanische Wirtschaft steht in der EU bestens da, und der
hiesige Fiskus hat wie kein zweiter von der Eurokrise profitiert -
durch üppige Zinszahlungen aus Athen für die Hilfskredite und vor
allem durch die rekordverdächtig niedrigen Zinsen, die der Staat den
Anlegern derzeit bieten kann. Doch mit dem Infragestellen des »Triple
A« legt Moody's den Finger in die offene Wunde des kleinen
Konjunktur- und Finanzwunders. Sollte die Krise etwa durch einen
Staatsbankrott Griechenlands samt Euro-Austritt oder durch
Hilfsanträge aus Spanien und Italien endgültig aus dem Ruder laufen,
kann es mit der bundesdeutschen Niedrigzins-Herrlichkeit rasch vorbei
sein. In den letzten Jahren gab es zahllose Beispiele, wie plötzlich
die Stimmung an den Finanzmärkten kippen kann. Und eine globale
Rezession im Gefolge des Eurodesasters würde gerade die exportlastige
deutsche Wirtschaft hart treffen. Unter dem Merkel'schen
Krisenmanagement hat der deutsche Staat seit dem Jahr 2008 gewaltige
Risiken für strauchelnde Banken und Staaten übernommen, wofür der
Fiskus niemals zur Gänze geradestehen könnte. Diese Gefahr ist
bislang nur theoretischer Natur. Aber die Gedankenspiele von Moody's
können durchaus als Warnung oder sogar als Menetekel gesehen werden.
Originaltext: Neues Deutschland
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Neues Deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
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Großanleger geht für Deutschland noch nicht nach unten - seit gestern
zeigt er aber auch nicht mehr nach oben. Das Gebaren der
Ratingagentur Moody's ist auf den ersten Blick erstaunlich: Die
bundesrepublikanische Wirtschaft steht in der EU bestens da, und der
hiesige Fiskus hat wie kein zweiter von der Eurokrise profitiert -
durch üppige Zinszahlungen aus Athen für die Hilfskredite und vor
allem durch die rekordverdächtig niedrigen Zinsen, die der Staat den
Anlegern derzeit bieten kann. Doch mit dem Infragestellen des »Triple
A« legt Moody's den Finger in die offene Wunde des kleinen
Konjunktur- und Finanzwunders. Sollte die Krise etwa durch einen
Staatsbankrott Griechenlands samt Euro-Austritt oder durch
Hilfsanträge aus Spanien und Italien endgültig aus dem Ruder laufen,
kann es mit der bundesdeutschen Niedrigzins-Herrlichkeit rasch vorbei
sein. In den letzten Jahren gab es zahllose Beispiele, wie plötzlich
die Stimmung an den Finanzmärkten kippen kann. Und eine globale
Rezession im Gefolge des Eurodesasters würde gerade die exportlastige
deutsche Wirtschaft hart treffen. Unter dem Merkel'schen
Krisenmanagement hat der deutsche Staat seit dem Jahr 2008 gewaltige
Risiken für strauchelnde Banken und Staaten übernommen, wofür der
Fiskus niemals zur Gänze geradestehen könnte. Diese Gefahr ist
bislang nur theoretischer Natur. Aber die Gedankenspiele von Moody's
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