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ROUNDUP 2: Habeck will mit milliardenschweren Hilfen Industriestrompreis senken

Veröffentlicht am 05.05.2023, 17:55
Aktualisiert 05.05.2023, 18:00
© Reuters

(mit weiteren Details und Reaktionen - zudem strukturiert)

BERLIN (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will mit staatlichen Milliarden-Hilfen wettbewerbsfähige Strompreise für die Industrie ermöglichen. Der Grünen-Politiker schlägt vor, bis 2030 für energieintensive Unternehmen den Strompreis auf 6 Cent pro Kilowattstunde zu deckeln. Das wäre etwa die Hälfte des aktuellen Preises. Finanziert werden soll das durch staatliche Hilfen von bis 30 Milliarden Euro. Habeck legte am Freitag ein Konzept für einen zweistufigen Industriestrompreis vor. Die FDP reagierte ablehnend.

Warum Habeck einen Industriestrompreis will

"Die energieintensiven Unternehmen sind die Basis der deutschen Industrie und damit unseres Wohlstands", heißt es in einem Papier Habecks. Viele dieser produzierenden Unternehmen, etwa der Chemie-, Stahl-, Metall-, Glas- oder Papierindustrie, lieferten Grundstoffe (NYSE:XLB) für Produkte, mit denen die deutsche Industrie erfolgreich sei. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die dadurch ausgelöste Energiekrise hätten diese Unternehmen sehr hart getroffen. "Der Energiepreisschock gefährdet akut Deutschlands Wohlstand und seine starke industrielle Basis." Es sei mit den Energiepreisbremsen gelungen, die Lage in Deutschland zu stabilisieren: "Das Erreichte dürfen wir jetzt nicht gefährden. Deutschland braucht seine Grundstoffindustrien genauso wie neue Zukunftsindustrien."

Für energieintensive Unternehmen wird aktuell der Strompreis auf 13 Cent des Netto-Arbeitspreises gedeckelt, und zwar für 70 Prozent des Vorjahresverbrauchs. Die Preisbremse soll bisher Ende 2023 auslaufen.

Kernpunkte des Konzepts

Habeck will deshalb eine Anschlusslösung. Langfristig soll es einen "Transformationsstrompreis" geben. Die Industrie soll von günstigem Strom aus Erneuerbaren Energien profitieren. Maßnahmen dazu, etwa mehr Flächen für Windräder oder unter Voraussetzungen ermäßigte Netzentgelte, bräuchten aber Zeit, um zu wirken - und dauerhaft die Versorgung energieintensiver Unternehmen mit erneuerbarem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen zu garantieren.

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Deswegen soll es in einer Zwischenphase bis 2030 einen "Brückenstrompreis" geben von 6 Cent pro Kilowattstunde für einen "klar definierten" Empfängerkreis, der aus öffentlichen Mitteln finanziert werden müsse. Von diesem Brückenstrompreis sollen laut Konzept nur energieintensive Industrieunternehmen profitieren, die im internationalen Wettbewerb stehen. Der Brückenstrompreis soll sich nach dem durchschnittlichen Börsenstrompreis und nicht dem individuellen Strompreis des Unternehmens richten. Unternehmen sollen bei Börsenstrompreisen über 6 Cent die Differenz erstattet bekommen.

Der Brückenstrompreis soll nach dem Konzept nur auf 80 Prozent des Verbrauchs Anwendung finden, um Effizienzanreize zu schaffen. Bedingungen sollen etwa Tariftreue und eine Standortgarantie sein.

"Die deutsche Industrie hat sich auf den Weg gemacht und ist bereits dabei, ihre Prozesse umzustellen, die es für eine klimaneutrale Produktion weltweit braucht", so Habeck. Dieser Weg müsse unterstützt werden, "denn dieser Weg sichert uns auch in Zukunft einen starken wettbewerbsfähigen Standort mit nachhaltigen Arbeitsplätzen".

Wie Habeck den Industriestrompreis finanzieren will

Die Finanzwirkung des Brückenindustriestrompreises hänge wesentlich von der Entwicklung der Strompreise ab, heißt es. Nach aktueller Lage ergebe sich für den Zeitraum nach Auslaufen der Strompreisbremse ein Finanzbedarf bis 2030 von rund 25 bis 30 Milliarden Euro. Das Geld soll aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) kommen. Dieser in der Corona-Pandemie errichtete Fonds - ein aus neuen Schulden finanzierter Sondertopf - wurde in der Energiekrise reaktiviert, um deren Folgen abzufedern. Finanziert werden mit bis zu 200 Milliarden Euro vor allem die Strom- und Gaspreisbremse. Wegen sinkender Preise könnte die Finanzierung der Bremsen aber deutlich günstiger werden. Rechtliche Hürden zur Nutzung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds seien hoch, heißt es im Papier. "Eine verfassungsrechtlich saubere Lösung erfordert zwingend neue parlamentarische Beschlüsse."

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FDP lehnt Konzept ab

Die FDP hat starke Vorbehalte gegen einen staatlich subventionierten Industriestrompreis. Ein Sprecher von Finanzminister Christian Lindner (FDP) sagte: "Für dieses Vorhaben stehen keine Finanzmittel zur Verfügung." Eine Umwidmung des WSF sei verfassungsrechtlich nicht möglich. Lindner hatte in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" geschrieben, auf direkte staatliche Hilfen zu setzen, sei "ökonomisch unklug" und widerspreche den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft. Der FDP-Experte Michael Kruse warnte Habeck davor, mit Steuergeld um sich zu werfen. Habeck solle eher an Konzepten für Rahmenbedingungen arbeiten - etwa eine Reform der Strom- und Energiesteuern. Habeck sagte zu den Vorbehalten, man solle nicht gleich eine Tür zuknallen.

Echo bei Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden

Gewerkschaften begrüßten die Pläne Habecks. Der Chef der Industriegewerkschaft IGBCE, Michael Vassiliadis, sprach von einem klaren Signal der Standortstärkung. Einen "Exodus" energieintensiver Branchen könne sich Deutschland nicht leisten. Die Strompreise in Deutschland lägen heute sieben Mal so hoch wie in China, viermal so hoch wie in den USA und dreimal so hoch wie in Frankreich, das längst einen nationalen Industriestrompreis habe. Nach IGBCE-Angaben liegt der Strompreis für die Industrie aktuell bei 13 bis 15 Cent.

Die USA locken zudem mit einem Milliarden-Subventionsprogramm. Viele Hilfen und Steuergutschriften sind aber daran geknüpft, dass die Unternehmen US-Produkte verwenden oder selbst in den USA produzieren.

Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, sagte, mit einem wettbewerbsfähigen Industriestrompreis könne die energieintensive Grundstoffindustrie und mit ihr gut bezahlte, tariflich abgesicherte Arbeitsplätze eine Zukunft in Deutschland haben. Aus Sicht des Verbandes der Chemischen Industrie wäre ein Industriestrompreis für die internationale Wettbewerbsfähigkeit ein "klarer Gamechanger". Mittelständler dürften aber nicht rausfallen aus dem Empfängerkreis.

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Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft warnte vor Marktverzerrungen. Chefin Kerstin Andreae sagte, eine spürbare Entlastung energieintensiver Betriebe sei richtig - dürfe aber nicht die Preissignale auf dem Großhandelsmarkt außer Kraft setzen.

Aktuelle Kommentare

Der Bürger subventioniert der Industrie durch höhere Steuern den Strom. Die Unternehmerfamilien verdienen wiedermal noch mehr auf unsere Kosten. Wie wären mal Steuersenkungen für alle und nicht nur für Reiche?
Er tut wenigstens was für die Umwelt… Konzerne machen in DE dicht und investieren in USA…Arbeitslose fahren nicht mehr zur Arbeit … Genial der Insolvenzprofi
Umverteilung von Arm zu Reich.
Planwirtschaft ala habeck mit geld der steuerzahler…ah, das bin ja ich. Keine arbeitslose Klimakleber oder friday for futures kinder
Weg mit dem Kinderbuchautor! Der Typ ruiniert unsere Wirtschaft!!!
Das macht das „deutsche“ volk schon selbst, wenn solche leute gewählt werden
Jetzt müssen Sie mir aber erklären wie eine Strompreisbremse für die Industrie die deutsche Wirtschaft ruiniert. Also?
indem die Angestellten noch mehr Gehalt von den Firmen fordern, weil aufgrund der Strompreisbremse die Steuerbelastung für jeden einzelnen noch höher wird. aber es ist nicht nur das. die deutsche Wirtschaft geht offensichtlich aufgrund mehrerer Faktoren den Bach runter.
man sollte lieber die Ursache höher Strompreise beseitigen als zu hohe Strompreise künstlich zu drücken ..oder ist das nur geschickte Lobbyarbeit von Seiten der Energiewirtschaft !? oder sind alle der Meinung das die aktuellen Strompreise die dem Verbraucher aufgebürdet werden ua. durch den strompreismaximierungsbeschleuniger ( ...eigentlich bremse 🤣) .etwas mit der möglichen Realitäten zu tun haben ..wohl er nicht ...ich das alles mal schattenpolitik
Die letzten 3 Atomkraftwerke abschalten und entgegen der empfehlung des TÜVs auch nicht die davor abgeschalteten reaktivieren und die Industrie zum abwandern bewegen. Nachdem es nun auch der letzte Einzeller verstanden hat, was die Deindustrialisierung für unser Land und unseren Wohlstand bedeutet wird wohl auch aufgrund des Drucks der Industrie einen auf Retter gemacht. Noch eine Preisdeckelung (mit Bedingungen für die Unternehmen). Wir sind echt auf dem Weg zurück in die Planwirtschaft und Sozialismus. Dank Habeck & seinen grünen Genossen
Habeck gehört eindach nur abgewählt
Erst eine völlig planlose Umstellung von Energieerzeugung und Heizungsvorschriften die nicht umsetzbar sind. Jetzt eine völlig Sinnfreie Milliarden Unterstützung für Unternehmen die Millionen verdienen. Warum sollte die Wirtschaft dann in Wasserstoff und erneuerbare Energien investieren wenn der Staat sie finanziert. Man denkt eigentlich wenn die Politiker schon keine Ahnung haben,das es wenigstens Wirtschaftsberater gibt die das nötige Wissen mitbringen. Aber langsam komme ich mir nur noch verarscht vor, vor völlig grüner Politik. Die Herstellung von Wärmepumpen und Windräder wird eine Unmenge an Bodenschätzen und Energie bei deren Herstellung verbrauchen das unsere Temperatur auf der Erde wahrscheinlich noch schneller ansteigen wird. Vielleicht sollten die grünen auch grüne Politik machen. zum Beispiel viele Bäume pflanzen und Orte mit mehr Grünen Oasen wie Parks ausstatten.
Habeck ist das Schlimmste,was unserer Industrienation passieren konnte…mit ökonomischem Unverstand sollen grüne Ideologien mit der Brechstange und milliardenschweren Subventionen durchgesetzt werden.Das katastrophale daran ist,dass der Regel,-Verbots und Subventionskurs auf Dauer toxisch für unseren Wirtschaftsstandort ist…hier wird versucht die soziale Marktwirtschaft durch Staatswirtschaft zu ersetzen…es gibt genügend Beispiele wie Schweden,Neuseeland,etc…wo das katastrophale Folgen hatte und auch uns in den Wohlstandsverlust auf Kosten der grünen Ideologie führen würde,sofern Habeck&Co nicht gestoppt werden…wir sind auf besten Wege der Deindustrialisierung,grosse Konzerne wandern ins Ausland ab,parallel verschulden wir uns ins Uferlose und dürfen damit rechnen,dass die Daumenschrauben mittels Steuererhöhungen weiter angezogen werden,um den Wahnsinn gegenzufinanzieren.Die Politik hat in der Wirtschaft nichts zu suchen.In 2,5 Jahren wird neu gewählt.
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