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ROUNDUP 2: Klinikkonzern Fresenius arbeitet sich langsam aus der Krise

Veröffentlicht am 02.08.2023, 10:58
Aktualisiert 02.08.2023, 11:00
© Reuters
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BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der krisengeschüttelte Fresenius-Konzern hat sich im zweiten Quartal weiter erholt. Dabei machte sich auch der Konzernumbau bezahlt. Im Klinikgeschäft konnte Deutschlands größter Krankenhausbetreiber zulegen, und auch die auf Nachahmerarzneien und klinische Ernährung spezialisierte Tochter Kabi kam weiter voran, wie der Dax -Konzern am Mittwoch in Bad Homburg mitteilte.

"Fresenius Kabi und Fresenius Helios steigerten ihren Umsatz stärker als erwartet", sagte Vorstandschef Michael Sen. Der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (ETR:FMEG) (FMC) kam zudem weitaus besser als gedacht durch das Quartal und ist daher nicht mehr ganz so pessimistisch für das Jahr.

Beim österreichischen Klinikdienstleisters Vamed greift Fresenius derweil mit einer Restrukturierung durch und schrieb 332 Millionen Euro für das Einstellen von Geschäften ab. Nach derzeitigem Stand würden weitere mögliche Wertberichtigungen und Aufwendungen für nicht fortgeführte Aktivitäten und Restrukturierungen von bis zu 250 Millionen Euro erwartet, hieß es. Vamed machte lange ein schwaches Projektgeschäft zu schaffen.

Fresenius hatte im Mai von massiven Problemen bei dem Klinikdienstleister berichtet und einen tiefgreifenden Umbau angekündigt, auch das Personal an der Vamed-Spitze wurde bereits ausgewechselt. Das verlustreiche Unternehmen soll nun im vierten Quartal operativ die Wende schaffen.

An der Börse zollte die Fresenius-Aktie (ETR:FREG) ihrem Kursanstieg im Juli Tribut und verlor gut zwei Prozent. UBS-Experte Graham (NYSE:GHC) Doyle sprach von einem soliden Quartal, Fresenius sei auf dem Weg, das obere Ende seiner Ziele zu erreichen. Der Zwischenbericht falle besser als erwartet aus, wozu aber vor allem die Dialysetochter FMC beigetragen habe, kommentierte ein Händler. Auch bei dem im MDax notierten FMC-Papier nahmen die Anleger nach einem bisher starken Jahresverlauf Gewinne mit, die Aktie verlor zuletzt mehr als zwei Prozent.

Der gesamte Fresenius-Umsatz kletterte im zweiten Quartal um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 10,4 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel zwar um fünf Prozent auf 956 Millionen Euro, Analysten hatten aber weniger erwartet. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 375 Millionen Euro, 17 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Für das Gesamtjahr kalkuliert das Management inzwischen ohne FMC. Abseits von Währungseffekten steht ein Umsatzplus aus eigener Kraft im mittleren einstelligen Prozentbereich im Plan. Das Gewinnziel mit einem maximal stabilen Wert für das bereinigte Betriebsergebnis bekräftigte der Konzern.

Bei Fresenius Medical Care, dem größten Sorgenkind von Fresenius, sprang bei nahezu stabilem Umsatz der bereinigte operative Gewinn um 41 Prozent auf 401 Millionen Euro hoch. "Das zweite Quartal macht deutlich, dass wir mit der Umsetzung unseres strategischen Plans absolut auf Kurs sind", sagte Konzernchefin Helen Giza laut Mitteilung.

FMC schließt Dutzende Dialysekliniken, Tausende Stellen werden gestrichen, während der Kostendruck durch die Inflation nachließ. Bis Jahresende will FMC dauerhaft 250 bis 300 Millionen Euro einsparen. Das FMC-Management bestätigte das Umsatzziel und besserte sein Gewinnziel für 2023 auf: Das operative Ergebnis soll abseits von Wechselkurs- und Sondereffekten stabil bleiben oder aber im schlimmsten Fall nur noch im niedrigen einstelligen Prozentbereich zurückgehen. Zuvor hatte FMC einen Rückgang im bis zu hohen einstelligen Prozentbereich nicht ausgeschlossen.

Nach schwierigen Corona-Jahren und vielen Gewinnwarnungen will Fresenius mit einem Konzernumbau und Sparprogramm aus der Dauerkrise steuern. Prozesse werden optimiert, in Vertrieb und Verwaltung der Rotstift angesetzt, Randbereiche sollen veräußert werden. Ab 2025 will Fresenius so jährlich rund eine Milliarde Euro sparen. Unter dem seit Oktober amtierenden Vorstandschef Sen konzentriert sich Fresenius auf das Klinikgeschäft und die Medizintechnik- und Arzneitochter Kabi.

Vor allem die Dialysetochter FMC war in den vergangenen Corona-Jahren in die Krise geschlittert. Eine hohe Übersterblichkeit von Corona-Patienten, steigende Kosten und ein Mangel an Pflegekräften trafen FMC und lösten mehrere Gewinnwarnungen beim Mutterkonzern aus. Damit das nicht mehr passiert, will Fresenius FMC künftig nicht mehr voll in der Bilanz berücksichtigen, sondern nur als Finanzbeteiligung ausweisen - entsprechend dem Fresenius-Anteil von gut einem Drittel.

Nach Beschluss einer außerordentlichen Hauptversammlung im Juli soll FMC von einer Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. Damit ist der Weg frei für die Entflechtung beider Unternehmen bis Jahresende. Ein späterer Verkauf der Aktien bis hin zu einer kompletten Trennung bleibt ebenfalls möglich. Auch Vamed sieht Sen nur noch als Finanzbeteiligung. Gerüchten um einen Verkauf beider Firmen war Fresenius im Frühjahr entgegengetreten.

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