Insider-Daten freischalten: Bis zu 50% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 2: RWE sieht Ergebnisdruck durch niedrigere Strompreise - Aktie verliert

Veröffentlicht am 14.03.2024, 15:58
© Reuters.
RWEG
-

(neu: Weitere Details, Aussagen aus Presse- und Analysten-Konferenz)

ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE rechnet 2024 weiterhin mit Ergebnisdruck wegen der zuletzt gesunkenen Strompreise. Das Management bestätigte seine Prognosen am Donnerstag in Essen bei der Bilanzvorlage. Zumindest im Geschäft mit erneuerbaren Energien dürfte das Risiko jedoch überschaubar sein, da RWE bereits einen Großteil des durch Wind und Sonne erzeugten Stroms zu festgelegten Preisen verkauft hat. Analysten und Anleger zeigten sich darüber zunächst erleichtert, gegen Mittag rutschte die Aktie jedoch ins Minus. Zuletzt verlor das Papier über 2 Prozent.

Unter anderem ließ das Management auf Nachfrage eines Analysten in der Investoren-Telefonkonferenz weiter offen, ob ein Aktien-Rückkaufprogramm angestrebt wird. "Wir schauen uns alle Optionen an", sagte Konzernchef Markus Krebber auf die Frage, wie das Gewinnziel von 3 Euro je Aktie im Jahr 2027 erreicht werden soll.

Die mit einem Rückkaufprogramm verbundene Kurspflege könnte der RWE-Aktie (ETR:RWEG) guttun. Seit dem Anstieg der Energiepreise Ende 2021 hatte der Kurs bis zum Herbst 2022 kräftig zugelegt. Seitdem ging es in der Tendenz aber wieder abwärts. Die Kursgewinne der vergangenen drei Jahre sind mittlerweile wieder weg. Beschleunigt hatten sich die Verluste im laufenden Jahr: Der Kurs des Dax-Werts ist um über 22 Prozent gesunken.

RWE hatte bereits vor anderthalb Monaten mitgeteilt, dass 2024 nur das untere Ende der im November veröffentlichten Zielspanne von 5,2 bis 5,8 Milliarden Euro als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erreicht werden dürfte. Dieser Korridor gelte trotz der seitdem stark gefallenen Strompreise weiter, hieß es nun. RWE bestätigte auch seine vorläufigen Zahlen sowie die mittelfristigen Ziele.

JPMorgan-Analyst Javier Garrido verwies auf mehr Transparenz mit Blick auf die mittelfristigen Prognosen. Präsentationen zeigten, wie wenig sensibel die Erträge aus Wind- und Sonnenenergie gegenüber den Strompreisen seien. Den Daten von RWE zufolge ist der Großteil der Erneuerbaren Stromerzeugung bereits zu festgelegten Preisen veräußert, sowohl 2024 als auch in den kommenden Jahren. Die Stromproduktion aus Wind- und Solarparks ist Preisschwankungen also nur bedingt ausgesetzt.

Außerdem beruhigen JPMorgan-Experte Garrido die Aussichten für die Erträge aus den flexiblen Erzeugungskapazitäten des Essener Energiekonzerns. Der Analyst merkte weiterhin an, dass das Management dort die Zielgröße für das bereinigte Ergebnis je Aktie für 2027 und 2030 zeige und nicht für das bereinigte Konzernergebnis insgesamt. Dies sei in Hinblick auf die Auswirkungen von zukünftigen Finanzierungsoptionen beruhigend.

Indes hängt die Ertragslage 2024 maßgeblich davon ab, wie sich die Geschäftsaktivitäten der Tochtergesellschaften entwickelten, wie RWE im Geschäftsbericht ausführte. Demnach dürften die Erträge aus dem Energiehandel "deutlich" unter dem Niveau von 2023 liegen. Das gilt auch für den Bereich der kommerziellen Verbesserung des Kraftwerkseinsatzes.

Demgegenüber rechnen die Essener mit positiven Impulsen von der Inbetriebnahme neuer Wind- und Solarparks. Allerdings erwartet das Management nur für Anlagen an Land eine Verbesserung des operativen Gewinns. Der Ergebnisbeitrag der Windkraft auf See dürfte hingegen ebenfalls zurückgehen, da RWE die erzeugten Strommengen zu niedrigeren Preisen am Terminmarkt verkauft hat.

Allgemein erwartet RWE, dass sich die Stromnachfrage in den für den Konzern wichtigen Märkten Deutschland, Großbritannien, Niederlande und USA nach den Rückgängen im vergangenen Jahr wieder etwas erholt. Selbst wenn auch die Energiepreise wieder anziehen, würde RWE allerdings mit der aktuellen Prognosespanne nicht an die Ergebnisse aus dem Vorjahr anknüpfen können.

Im Tagesgeschäft stieg der Gewinn 2023 um ein Drittel auf knapp 8,4 Milliarden Euro. Die ebenfalls bereits Ende Januar mitgeteilten Zahlen auf vorläufiger Basis für 2023 wurden bestätigt. Unterm Strich stieg der Gewinn sogar noch stärker und zwar von knapp 1,5 auf gut 2,7 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen - wie ebenfalls bereits bekannt - 1,00 Euro je Aktie als Dividende erhalten. Im laufenden Jahr plant RWE eine Erhöhung um 10 Cent.

Seine Stromerzeugungskapazitäten baute RWE 2023 deutlich aus. Mehr als 160 Anlagen mit insgesamt 6,3 Gigawatt kamen hinzu, allein drei Gigawatt durch die Übernahme des US-Grünstromerzeugers Con Edison. Insgesamt betrieb RWE zum Jahresende Anlagen mit 46,5 Gigawatt Kapazität. Davon entfielen 10,6 Gigawatt auf Braun- und Steinkohle-Kraftwerke sowie 15,7 Gigawatt auf Gaskraftwerke. Anlagen für erneuerbare Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenkraft hatten eine Kapazität von 17,5 Gigawatt. Den Rest machen vor allem Pumpspeicher und Batterien aus.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.