HEIDELBERG (dpa-AFX) - In einem herausfordernden Umfeld hat Heidelberger Druck (ETR:HDDG) zum Ende des abgeschlossenen Geschäftsjahres wieder mehr Aufträge an Land gezogen. Der Auftragseingang in den drei Monaten bis Ende März habe sich mit knapp 600 Millionen Euro "deutlich verbessert", teilte das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Heidelberg mit. Noch im dritten Geschäftsquartal war die Situation deutlich schwächer - nun seien die Geschäfte in Asien, insbesondere in China, besser gelaufen. An der Börse zeigten sich Anleger zunächst erfreut. Der Preis für eine Aktie des Unternehmens stieg im frühen Handel erstmals seit einem Monat wieder über die Marke von einem Euro das Stück. Zuletzt gab das Papier aber um 0,9 Prozent nach.
Wie der Hersteller von Druckmaschinen weiter mitteilte, lag der Auftragseingang des Gesamtgeschäftsjahres damit rund sechs Prozent unter dem Vorjahreswert. Ende April hatte der Chefaufseher Martin Sonnenschein bereits eine Verbesserung der Geschäftslage im Zuge der wichtigen Branchenmesse Drupa in Aussicht gestellt. "Erfahrungsgemäß ist der Markt vor der Weltmesse Drupa immer schwierig", sagte er in einem Bericht der "Wirtschaftswoche". Jedoch sei im zweiten Halbjahr 2024 "eine Belebung zu erwarten". Die Messe findet vom 28. Mai bis 7. Juni statt.
Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank betonte, dass der Auftragseingang des Geschäftsjahres "klar besser" ausgefallen sei als in der gesamten Branche. Er lobte zudem den starken freien Mittelzufluss (Free Cashflow), der mit rund 50 Millionen Euro auf dem höchsten Stand seit über zehn Jahren sei.
Auf Basis vorläufiger Zahlen konnte der Hersteller von Druckmaschinen im abgeschlossenen Geschäftsjahr (per Ende März) den Umsatz bei rund 2,4 Milliarden Euro stabil halten. Auch im Tagesgeschäft verdienten die Heidelberger beim um Sondereinflüsse bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen in etwa so viel wie im Jahr zuvor, sodass die entsprechende Gewinnmarge bei 7,2 Prozent stabil blieb. Dabei dürfte auch die Kurzarbeit geholfen haben, die früheren Angaben nach zwischen Januar und März eingeführt wurde. "Wir erwarten durch die Kurzarbeit kurzfristige Einsparungen im niedrigen einstelligen Millionen-Bereich", sagte Noch-Konzernchef Ludwin Monz Anfang Februar dazu.
Mitte April war überraschend bekannt geworden, dass der Manager sein Amt niederlegt. Auf ihn folgt der frühere S.Oliver-Chef Jürgen Otto. Monz soll den Angaben nach das Unternehmen "auf eigenen Wunsch" und "im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat" verlassen wollen.
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