AUGSBURG (dpa-AFX) - Nach der Insolvenz hat die Verlagsgruppe Weltbild nun ihr Eigentum an eine neue Firma übergeben. Der Betriebsübergang auf die neu gegründete Weltbild-Gruppe sei zum 1. Oktober erfolgt, teilte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am Freitag mit.
Im Sommer hat der Düsseldorfer Investor Droege den Konzern übernommen. Der Gründer der Droege Group versprach den Weltbild-Mitarbeitern erneut ein längeres Engagement: Als verantwortungsvolles Familienunternehmen stehe es dafür, "Beteiligungen langfristig im Portfolio zu halten und weiterzuentwickeln", sagte Walter Droege.
Droege hatte im Rahmen einer Kapitalerhöhung 20 Millionen Euro für Weltbild zur Verfügung gestellt und will bei den Kunden nun insbesondere mit der Marke "Weltbild" punkten. Wegen ihres hohen Bekanntheitsgrads soll die Marke "zu einem attraktiven Marktplatz" besonderes im Bereich von Ratgebern ausgebaut werden. Nach der Kapitalerhöhung stehe Weltbild wieder "auf einem soliden finanziellen Fundament", sagte Geiwitz.
Rund 2600 Mitarbeiter sind noch bei der Augsburger Weltbild-Muttergesellschaft, bei den Töchtern in Österreich und der Schweiz, in den Buchhandlungen und in der Logistik beschäftigt. Nach der Insolvenz waren etwa 1000 Stellen gestrichen worden. Der zuvor der katholischen Kirche gehörende Verlag hatte im Januar Insolvenz angemeldet, nachdem die Bischöfe dem defizitären Unternehmen den Geldhahn zugedreht hatten.
Die Insolvenz der Altgesellschaft ist damit aber noch längst nicht beendet. Geiwitz bleibt als Vertreter der bisherigen Gläubiger sogar vorläufig mit 40 Prozent Minderheitsgesellschafter bei dem neuen Unternehmen.tb