Sichern Sie sich 40% Rabatt
🤯 Alter Schwede! Perficient haut mit 'nem satten 53% Anstieg rein! ProPicks hat den Move schon im März gerochen.
Alle Details lesen

ROUNDUP: Neue Hinweise zum Corona-Ursprung: Marderhunde als Überträger?

Veröffentlicht am 17.03.2023, 15:54

BERLIN (dpa-AFX) - Vorläufige Ergebnisse einer neuen genetischen Untersuchung stützen dem Berliner Virologen Christian Drosten zufolge die Vermutung eines natürlichen Ursprungs von Sars-CoV-2. Die noch nicht unabhängig geprüfte Analyse bringt Marderhunde auf dem Markt im chinesischen Wuhan als potenzielle Überträger des Coronavirus ins Spiel. "Das vorläufige Ergebnis untermauert stark meine seit Beginn der Pandemie geäußerte Vermutung eines Ursprungs in Marderhunden oder anderen Carnivoren (Fleischfressern) wie zum Beispiel Schleichkatzen", teilte Drosten am Freitag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.

Nach einem Bericht der Zeitschrift "The Atlantic" waren Wissenschaftler auf zuvor unbekannte chinesische Daten vom Huanan Seafood Wholesale Market in Wuhan gestoßen, der mit dem ersten Corona-Ausbruch in Verbindung gebracht wird. Die genetischen Sequenzen seien aus Abstrichen gewonnen worden, die zu Beginn der Pandemie an und in der Nähe von Marktständen genommen wurden. Sie seien vor einigen Tagen von Forschern des chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) in die frei zugängliche Genomdatenbank "Gisaid" eingestellt und dort von Wissenschaftlern in Europa, Nordamerika und Australien - quasi zufällig - entdeckt und analysiert worden.

Eine Auswertung unter Leitung der Virusexperten Kristian Andersen, Edward Holmes und Michael Worobey ergab "The Atlantic" zufolge, dass mehrere Marktproben, die positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden waren, auch tierisches Genmaterial enthielten - vielfach vom Marderhund, einem verbreitet auf Pelztierfarmen gehaltenen Fuchsverwandten. Unter anderem aus der Art der Probenentnahme schließen die Wissenschaftler dem Bericht zufolge, dass an den betroffenen Stellen ein mit dem Coronavirus infizierter Marderhund gewesen sein könnte.

"Dies sind vorläufige Auswertungen chinesischer Rohdaten. Eine umfassende Studie der eigentlich mit der Untersuchung befassten Wissenschaftler wird sicherlich bald folgen", erklärte Drosten.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Die neuen Erkenntnisse dürften die Debatte um die Herkunft des Coronavirus neu befeuern. Es gibt auch die Theorie einer Laborpanne als möglichen Ursprung.

Die Theorie, dass das Coronavirus im Jahr 2019 von Wildtieren auf den Menschen übersprang, die auf dem Markt in Wuhan gehandelt wurden, steht seit Pandemiebeginn im Raum. Ein Grund sei das vorhandene Wissen über das erste Sars-Virus gewesen, bei dem dies auch so war, erklärte Drosten. "Natürlich muss man jegliche Theorien zum Ursprung des Virus ernst nehmen, aber ein natürlicher Ursprung aus einer der genannten Tiergruppen war von Anfang an die wahrscheinlichste Erklärung."

Die Tatsache, dass das nun analysierte genetische Material von Virus und Säugetier so eng miteinander vermischt war - genug, um aus einem einzigen Tupfer extrahiert zu werden - sei kein perfekter Beweis, wird die Virologin Seema Lakdawala von der Emory University in "The Atlantic" zitiert. Es sei ein wichtiger Schritt, habe aber nicht denselben Wert, als wenn Sars-CoV-2 direkt aus einem Waschbärhund oder in der Virusprobe eines in Wuhan zur Zeit des Ausbruchs verkauften Säugetiers nachgewiesen worden wäre.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte am Freitag: "Diese Daten liefern uns keine endgültige Antwort auf die Frage, wie die Pandemie begonnen hat, aber jede Information ist wichtig, um dieser Antwort näher zu kommen."

Der WHO-Chef kritisierte Chinas Informationspolitik. "Diese Daten hätten schon vor drei Jahren zur Verfügung gestellt werden können, und das hätte auch passieren müssen. Wir rufen China erneut auf, transparent zu sein, indem es Daten zur Verfügung stellt, und wir fordern China auf, die nötigen Untersuchungen durchzuführen und über die Resultate zu berichten."

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Das zeitweise auf "Gisaid" verfügbare Material sei von China inzwischen schon wieder gelöscht worden - warum, müsse man das chinesische CDC fragen, sagte Corona-Expertin Maria van Kerkhove in Genf. Nach ihren Angaben beweisen die Daten, dass Marderhunde auf dem Markt gehandelt wurden. Das sei bisher zwar schon angenommen, aber nie bestätigt worden. Offen bleibe, wo die Tiere herkamen, ob es sich um Farmtiere oder wilde Tiere handelte. Zu betonen sei zudem, dass das Virus nicht in einem Tier selbst nachgewiesen wurde.

"Es ist ein bisschen erstaunlich, dass diese Daten erst jetzt erhoben wurden", teilte auch Fabian Leendertz vom Helmholtz Institut für One Health in Greifswald der dpa mit. Umweltproben auf das Erbgut von Tieren in der entsprechenden Gegend zu untersuchen, sei eigentlich ein Routinevorgehen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.