Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

ROUNDUP: Putin sieht westliche Sanktionen als gescheitert an

Veröffentlicht am 17.06.2022, 18:32
Aktualisiert 17.06.2022, 18:45

ST. PETERSBURG (dpa-AFX) - Fast vier Monate nach Kriegsbeginn gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin die westlichen Sanktionen für gescheitert erklärt und einen Wandel der Weltordnung vorausgesagt. "Der wirtschaftliche Blitzkrieg hatte von Anfang an keine Chancen auf Erfolg", sagte Putin am Freitag beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Der Kremlchef machte zugleich deutlich: "Wir haben nichts gegen einen EU-Beitritt der Ukraine." Zuvor hatte die EU-Kommission sich dafür ausgesprochen, die Ukraine und Moldau offiziell zu Kandidaten für den Beitritt zur Europäischen Union zu ernennen.

Die Sanktionen bezeichnete Putin als "wahnsinnig" und "gedankenlos" und sprach davon, dass sie die EU mindestens ebenso hart träfen wie Russland selbst. Er bezifferte den Schaden für die EU auf mehr als 400 Milliarden Dollar. Sie zögen "tektonische und revolutionäre" Änderungen nach sich.

Russland habe die Schläge hingegen weggesteckt, meinte er. So sei es gelungen, den Finanzsektor zu stabilisieren und die Inflation nach einem ersten Schock wieder zu drosseln. Die trüben Wirtschaftsprognosen für Russland hätten sich nicht bestätigt. Er führte die Rubelstärke als Beweis für das angebliche Scheitern der westlichen Sanktionen an. Die russische Landeswährung hatte kurz nach Kriegsbeginn deutlich nachgegeben, wird nun aber seit Monaten immer stärker, was vor allem daran liegt, dass Russland kaum noch westliche Waren importieren kann und daher weniger Devisen braucht.

Trotzdem fühlte sich Putin angesichts der hohen Ölpreise und des derzeitigen Haushaltsüberschusses, den Russland dadurch erwirtschaftet, in seinem Konfrontationskurs bestätigt. Die Vorherrschaft des Westens sei nicht von ewiger Dauer, sagte er. "Wir sind starke Leute, und wir kommen mit jeder Herausforderung klar", sagte der Kremlchef unter dem Applaus der Zuschauer.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Als Herausforderung erwies sich dabei bereits Putins Auftritt selbst, der wegen eines Hackerangriffs um eineinhalb Stunden verschoben werden musste. Das Einlasssystem des Wirtschaftsforums sei attackiert worden, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow die Verzögerung. Als Putin schließlich mit seiner Rede begann, waren trotzdem noch einige Plätze leer. Dabei gilt der Auftritt des russischen Präsidenten traditionell als Höhepunkt des Forums, das in diesem Jahr seinen 25. Jahrestag begeht.

Offiziellen Angaben zufolge waren bei der Jubiläumsausgabe Besucher aus 115 Ländern anwesend, darunter angeblich auch aus Frankreich, Italien, Kanada und den USA. Zu Hochzeiten waren es 19 000 Gäste aus 145 Ländern. Eine Teilnehmerzahl wurde diesmal nicht genannt. Um Sanktionen zu umgehen, konnten Unternehmer anonym teilnehmen. Ganz offen präsentierten sich hingegen Vertreter der terroristischen Taliban in Afghanistan und auch die Separatistenführer aus den von Russland anerkannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk auf dem Forum.

Bezüglich des Kriegs gegen die Ukraine versicherte Putin dabei ein weiteres Mal, dass Moskau alle seine gestellten Ziele erreichen werde. Die Wortwahl "militärische Spezialoperation im Donbass" deutet aber darauf hin, dass die russische Führung zumindest von einigen dieser Ziele abgerückt ist, hatte der Krieg doch ursprünglich mit einem Angriff auf die Hauptstadt Kiew selbst begonnen.

Putin dementierte, dass Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine mit der internationalen Lebensmittelkrise zu tun habe. Nach Darstellung des russischen Präsidenten sind die ukrainischen Getreidelieferungen für den Weltmarkt unbedeutend. Zudem behindere Russland diese Lieferungen nicht, es sei die Ukraine selbst, die die Häfen vermint habe. Sollte Kiew die Minen räumen, garantiere Moskau die Sicherheit der Lieferungen, sagte der 69-Jährige.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Seit Beginn des Krieges Ende Februar sitzt die Ukraine, die weltweit der viertgrößte Getreideexporteur ist, auf den eigenen Vorräten fest. Der Westen macht Moskau für die drohende Nahrungsmittelkrise in weiten Teilen der Welt verantwortlich, weil Russlands Streitkräfte die ukrainischen Häfen entweder besetzt haben oder blockieren.

Für die Turbulenzen auf den Weltmärkten machte Putin stattdessen Europa und die USA verantwortlich. Diese horteten bereits seit geraumer Zeit Nahrungsmittel und importierten mehr als sie exportierten, behauptete der Kremlchef. Dadurch und durch die gegen Russland verhängten Sanktionen - speziell das Embargo gegen Düngemittel - habe sich die Krise auf den Märkten verschärft. Wer die Schuld auf Russland schiebe, verdrehe die Tatsachen.

Der Konflikt mit dem Westen werde anhalten, das sei der Preis für die Souveränität, die sich Russland erkämpfe. Zugleich sah Putin sein Land dafür gut gerüstet: "Russland geht in die neue Epoche als leistungsstarkes und souveränes Land und wird nur noch stärker", schloss er seine Rede.

Aktuelle Kommentare

Hahahahahahaha
Was solle er auch sagen. Er wird die Fehler nicht eingestehen!
er hat und wird russland leider für die eigene leidende Bevölkerung weiter ruinieren, anstatt vernünftig und wie man in 2022 erwarten kön en dürfte zivilisiert zusammenzuarbeiten
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.