📢 ProPicks-KI: Die #1 Strategie, wenn Tech schwächelt. Im Juli: Doppelt so stark wie der S&P!Informieren

ROUNDUP: Schwarz-Gelb streitet weiter über Renten - CSU greift Leyen an

Veröffentlicht am 11.11.2012, 17:31
Aktualisiert 11.11.2012, 17:32
BERLIN (dpa-AFX) - In der schwarz-gelben Koalition gibt es weiterhin erhebliche Differenzen über Mini-Renten und Kindererziehungszeiten. Nach der FDP warnte auch die CSU Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) vor Alleingängen in der Rentenpolitik. CSU-Chef Horst Seehofer warf ihr vor, den Beschluss des Koalitionsausschusses zur Aufstockung von Mini-Renten in ihrem Sinne umzudeuten. Er sagte dem 'Spiegel': 'Wir haben keinen Betrag definiert, und deshalb verstehe ich nicht, warum Ministerin von der Leyen jetzt Beträge in die Welt setzt.'

Die Koalitionsspitze hatte vor einer Woche in einem groben Rahmen festgelegt, dass Renten von Geringverdienern, die auch nach 40 Beitragsjahren in der gesetzlichen Rentenversicherung unter der Grundsicherung liegen, aus Steuermitteln aufgestockt werden sollen. Der Deckel für die Höherwertung soll 'nur knapp' - um 10 oder 15 Euro

- über der Grundsicherung liegen.

Von der Leyen interpretierte diesen Beschluss dahingehend, dass der Deckel für die Lebensleistungsrente zwingend oberhalb des höchsten Grundsicherungsanspruchs im Bereich von 830 bis 850 Euro angesiedelt sein müsse. Nach Ansicht der FDP gingen die Beteiligten im Kanzleramt dagegen vom bundesweiten Durchschnittswert der Grundsicherungsleistung aus, nämlich von 688 Euro.

Parallel zur Debatte über die Anhebung von Mini-Renten pochen Frauen von CDU und CSU auf höhere Renten für Mütter, die vor 1992 ihre Kinder bekommen haben. Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) verknüpfte die Zustimmung zur Mini-Rente mit der Anerkennung von Erziehungszeiten. 'Es wird keine Zustimmung der CSU zur Aufwertung von Niedrigrenten geben, ohne dass sich was tut bei den Kindererziehungszeiten', sagte sie der 'Financial Times Deutschland' (Montag).

Offen ist allerdings, ob Haderthauer damit die Position ihrer gesamten Partei vertritt. Der Koalitionsausschuss hatte sich in dieser Frage vertagt. Es soll nun lediglich geprüft werden, ob Mütter mit mehreren Kindern, die vor 1992 geboren worden sind, höhere Rentenansprüche erhalten sollen. Die Unions-Frauen verlangen von der eigenen Regierung noch vor der Bundestagswahl einen Gesetzentwurf.

Seehofer und CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt forderten von der Leyen auf, bis zu den Januar-Parteiklausuren 'ein schlüssiges Konzept' zur Mini-Rente vorzulegen. 'Ich erwarte, dass Frau von der Leyen in Absprache mit den Fachpolitikern einen Gesetzentwurf vorlegt, der den Ergebnissen des Koalitionsgipfels entspricht', sagte Dobrindt dem 'Focus'. Der Ministerin und den Fachpolitikern der Koalition sei es bisher nicht gelungen, die Beschlüsse zu konkretisieren. Der CSU-Sozialpolitiker Max Straubinger sagte dem 'Focus': 'Die Sache muss noch einmal zwischen den Parteien geklärt werden.'

Vor diesem Hintergrund lehnt es die SPD ab, mit der Union über ein gemeinsames Konzept gegen drohende Altersarmut zu sprechen. 'Was jetzt angeboten wird, hat nichts mehr mit der Idee von Frau von der Leyen im Kampf gegen Altersarmut zu tun, sondern ist böser Zynismus und keine Grundlage für einen Kompromiss', sagte der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel der 'Welt' (Samstag). Die SPD halte am Konzept einer Solidarrente fest.

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe warf dem SPD-Chef daraufhin in der 'Welt' (Montag) vor: 'Gabriels Gesprächsverweigerung zeigt, dass ihm billiger Wahlkampfpopulismus wichtiger ist als die Menschen in unserem Land.'

DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach bezeichnete die geplante Lebensleistungsrente als 'großen Schwindel'. Dem 'Focus' sagte sie: 'Wir brauchen einen Rentengipfel von Bund und Ländern, damit überhaupt noch etwas Sinnvolles gegen Altersarmut herauskommt.'/rm/DP/he

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.