BENTONVILLE (dpa-AFX) - Der größte US-Einzelhändler Walmart (NYSE:WMT) rechnet nach einem unerwartet guten zweiten Quartal für das Gesamtjahr mit noch besseren Geschäften. Bei Umsatz und Gewinn dürften die Jahresresultate noch etwas höher ausfallen als vom Management zuletzt in Aussicht gestellt, hieß es am Donnerstag. Auch im zweiten Quartal konnte der Handelsriese dem schwächeren wirtschaftlichen Umfeld und der hohen Inflation trotzen, die Kunden kauften weiter kräftig in den Märkten und Onlineshops der Amerikaner ein. Zuletzt hatten schon andere US-Einzelhändler die Erwartungen am Markt übertroffen.
Die Aktie des Konzerns aus Bentonville (Arkansas) gewann nach Handelsbeginn in New York 0,6 Prozent auf 160,24 Dollar. Das Papier hat in diesem Jahr um 13 Prozent zugelegt. Analyst Steven Shemesh von der kanadischen Bank RBC merkte an, Walmart habe die hochgesteckten Erwartungen übertroffen. Vor allem die Entwicklung der Gewinne im Tagesgeschäft sei deutlich besser ausgefallen als vom Unternehmen selbst avisiert.
Die Fachleute vom Analysehaus Bernstein führten das vornehmlich auf geringere Rabatte im Vergleich zum Vorjahr zurück. Auch die Lieferkettenkosten seien zurückgegangen. Allerdings wüchsen weniger margenträchtige Kategorien wie Lebensmittel derzeit schneller als andere und hielten das Plus so noch im Zaum.
Walmart-Chef Doug McMillon peilt im Geschäftsjahr 2023/24 (Ende Januar) währungsbereinigt nun ein Umsatzplus um 4 bis 4,5 Prozent an. Bisher hatte der Konzern mit rund 3,5 Prozent Anstieg gerechnet. Auch beim Gewinn je Aktie dürfte mehr herausspringen, er soll vor Sonderposten zwischen 6,36 und 6,46 US-Dollar liegen statt nur zwischen 6,10 und 6,20 Dollar. Bereits nach dem ersten Quartal hatte Walmart seine Jahresziele erhöht.
Im zweiten Jahresviertel kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 5,7 Prozent auf 161,6 Milliarden US-Dollar (148,2 Mrd Euro). Auf vergleichbarer Basis legten die Erlöse in den USA ohne Kraftstoffverkäufe um 6,4 Prozent zu.
Unter dem Strich zog der Nettogewinn um mehr als die Hälfte auf knapp 7,9 Milliarden Dollar an. Das große Plus lag vor allem an Erträgen aus Investments. Ohne Sondereffekte gerechnet stieg der Gewinn je Aktie um 4 Prozent auf 1,84 Dollar. Experten hatten nur 1,70 Dollar auf dem Zettel.