BERLIN (dpa-AFX) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat für eine "kluge Regulierung" Künstlicher Intelligenz (KI) geworben. Nötig sei eine Regulierung, "die Raum für Innovation lässt, die neue Möglichkeiten und neue Gefahren gleichermaßen in den Blick nimmt", sagte Steinmeier am Dienstag in Berlin bei einer Veranstaltung der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften. Zugleich forderte er, Deutschland und Europa dürften gerade bei einer Schlüsseltechnologie wie der KI nicht den Anschluss verlieren.
"Wir brauchen den Ehrgeiz, wieder aufzuschließen und Technologien und die Regeln für ihre Anwendung mitzugestalten", sagte Steinmeier laut vorab veröffentlichtem Redetext. Dies gelte auch für die Raumfahrt. Begeisterung und Ehrgeiz müssten die gemeinsame Grundhaltung zu Technik und Innovation sein. "Wir sollten uns - gemeinsam in Europa - durchaus selbstbewusst leiten lassen von der Frage: Wie können wir zu den Besten gehören? Wie können wir Standards setzen für technologischen Fortschritt?"
Der Bundespräsident plädierte zudem dafür, mit dem Kampf gegen den Fachkräftemangel in Deutschland schon in den Schulen zu beginnen. "Wenn heute Lehrerinnen und Lehrer fehlen, dann fehlen uns morgen die Fachkräfte." Den Eltern müsse man sagen, dass berufliche Bildung kein Nachteil für ihre Kinder und auch nicht das Ende einer Karriere sei. "Im Gegenteil: Nie waren junge Leute in gewerblich-technischen Ausbildungsberufen so sehr gefragt wie heute." Bildung werde auch gebraucht, um Neugier und Offenheit für den Wandel zu wecken. "Denn wir können nur dann ein Hochtechnologieland bleiben, wenn der technische Fortschritt als Gewinn verstanden wird, wenn er breite Akzeptanz erfährt", sagte Steinmeier.