Investing.com - Die US-Märkte ziehen an und deuten auf eine Fortsetzung der gestern gestarteten Erholung hin. Unterdessen hat der US-Kongress einem Gesetzesentwurf zur kurzfristigen Finanzierung der US-Regierungsgeschäfte zugestimmt. Und die Kaufhauskette Macy's (NYSE:M) plant Berichten zufolge den Abbau von Tausenden von Arbeitsplätzen und die Schließung einiger Filialen.
1. US-Märkte im Aufwind
Die US-Aktienmärkte zeigen sich heute vorbörslich weiter freundlich. Aktuell notiert der Dow Future 0,2 % höher, während der S&P 500 um 0,4 % und der Nasdaq 100 um 0,7 % zulegen.
Gestern schlossen die wichtigsten Wall-Street-Indizes alle im Plus, was zum Teil auf den größten Tagesgewinn der Apple-Aktie (NASDAQ:AAPL) seit acht Monaten zurückzuführen war. Auch die in den USA gelisteten Aktien von TSMC (NYSE:TSM) legten kräftig zu, nachdem der Chip-Produzent angekündigt hatte, dass die wachsende Nachfrage nach KI 2024 zu einem Umsatzanstieg von mehr als 20 % führen werde.
Robuste US-Arbeitsmarktdaten stärkten zudem die Zuversicht, dass die größte Volkswirtschaft der Welt auf dem Weg zu einer so genannten „sanften Landung“ ist. In diesem Szenario kühlt sich die Inflation ab, ohne dass es zu einem Konjunktureinbruch kommt. Das hat wesentlich zur Aufhellung der Stimmung beigetragen, die zuletzt durch die schwindende Erwartung baldiger Fed-Zinssenkungen getrübt worden war.
2. Verkaufszahlen zu Bestandsimmobilien stehen an
Heute Nachmittag werden die Marktteilnehmer neue Daten vom Immobilienmarkt zu Gesicht bekommen. Diese könnten Aufschluss über die Stimmungslage der US-Verbraucher geben.
Laut einer Umfrage des Wall Street Journals unter Volkswirten dürfte das Verkaufsvolumen bestehender Häuser im Dezember saisonbereinigt um 0,3 % gegenüber dem Vormonat gestiegen sein. Für das Gesamtjahr wird jedoch mit einem Rückgang auf den niedrigsten Stand seit 2008 gerechnet.
Der starke Anstieg der Hypothekenzinsen in den USA hat viele Käufer vom Erwerb von Wohnimmobilien abgehalten. Zugleich haben die höheren Hypothekenzinsen viele Eigentümer vom Verkauf ihres Eigenheims abgehalten. In der Folge hat sich das Immobilienangebot verringert und der Rückgang der Immobilienpreise wurde begrenzt.
Im Oktober erreichten die Finanzierungskosten den höchsten Stand seit 23 Jahren. Derzeit zeichnet sich jedoch eine leichte Abkühlung ab. Gestern berichtete die US-amerikanische Hypothekenbank Freddie Mac, dass der durchschnittliche Zinssatz für Hypotheken mit einer Laufzeit von 30 Jahren auf den niedrigsten Stand seit Mai letzten Jahres gefallen ist.
„Das ist eine ermutigende Entwicklung für den Immobilienmarkt und insbesondere für Erstkäufer, die sensibel auf Veränderungen bei der Erschwinglichkeit von Wohnraum reagieren“, sagte der Chefökonom von Freddie Mac, Sam Khater, in einer Mitteilung.
3. US-Kongress beschließt kurzfristige Verlängerung der Finanzierung
Der US-Kongress hat ein Gesetz verabschiedet, das die Fortführung der Regierungsgeschäfte bis März ermöglicht. Dennoch droht weiterhin politischer Streit über Themen wie den Krieg in der Ukraine und die Sicherheit der US-Grenzen.
Der US-Senat stimmte mit 77 zu 18 Stimmen für die Maßnahme, das Repräsentantenhaus mit 314 zu 108 Stimmen. Das Gesetz wird nun US-Präsident Joe Biden zur Unterzeichnung vorgelegt.
Der gestrige Beschluss knüpft an die kurzfristigen Finanzierungsverlängerungen der letzten Zeit an und stellt die notwendigen Mittel für den laufenden Betrieb mehrerer wichtiger US-Ministerien bis zum 1. März und für den Rest der Regierung bis zum 8. März zur Verfügung. Ohne eine Einigung wäre das Geld am 19. Januar bzw. am 2. Februar ausgegangen.
Führende US-Politiker stehen nun jedoch vor der Herausforderung, die Finanzierung des Anfang des Monats ausgehandelten fast 1,7 Billionen Dollar schweren US-Ausgabenpakets sicherzustellen. Einige Details müssen noch geklärt werden, und die Biden-Administration und ihre Demokraten müssen möglicherweise mehr Geld für die Eindämmung der illegalen Einwanderung an der Südgrenze der USA bewilligen. Nur so können sie sich die Unterstützung der Republikaner für die Militärhilfe an die Ukraine sichern.
4. Macy's will Stellen abbauen und Filialen schließen
Medienberichten zufolge will die weltbekannte Kaufhauskette Macy's im Zuge von Kostensenkungs- und Rationalisierungsmaßnahmen Personal abbauen und einige Filialen schließen.
Derzeit ist von 2.350 Stellen die Rede, die gestrichen werden sollen. Kommt es tatsächlich dazu, würden knapp 3,5 % der Belegschaft entlassen. Außerdem sollen insgesamt fünf Filialen geschlossen werden. Macy's beschäftigt seit Januar 2023 94.570 Voll- und Teilzeitkräfte und betreibt 722 Filialen.
Laut dem Wall Street Journal, das zuerst über die Pläne berichtet hatte, will Macy's seine Lieferkette weiter optimieren und einige Arbeitsplätze auslagern. In einem internen Memo an die Mitarbeiter, aus dem das WSJ zitierte, erklärte das Unternehmen, dass die Entlassungen am 26. Januar erfolgen würden.
Macy's steht unter starkem Druck aktivistischer Investoren, die Berichten zufolge den Besitzer der Bloomingdale's und Bluemercury Beauty Shops für 5,8 Milliarden Dollar übernehmen wollen. Die Kaufhauskette befindet sich derzeit mitten in einem Führungswechsel und hat noch nicht öffentlich auf die aktivistischen Investoren reagiert.
5. Rohöl steuert auf Wochenplus zu
Die Rohölpreise haben heute im bisherigen Handelsverlauf zugelegt und stehen damit vor einem positiven Abschluss der Handelswoche. Grund für die starke Preisentwicklung sind neue geopolitische Spannungen zwischen wichtigen Regionalmächten im Nahen Osten sowie die Unterbrechung der US-Ölproduktion durch einen Wintersturm.
Aktuell kostet US-Rohöl mit 74,51 Dollar pro Barrel 0,8 % mehr als am Vortag, die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,7 % auf 79,64 Dollar pro Barrel. Beide Referenzsorten steuern damit auf ein Plus von 1 % bis 2 % in dieser Handelswoche zu.
Ein heftiger Wintereinbruch in North Dakota, einem der wichtigsten Ölförderstaaten der USA, hat rund 40 % der Ölproduktion lahm gelegt. Gleichzeitig meiden viele Öltanker wegen der Gewalt im Nahen Osten weiterhin die Route durch das Rote Meer.
Zusätzliche Unterstützung erhielt der Ölmarkt von den Daten der U.S. Energy Information Administration, die einen unerwartet starken Rückgang der Rohöllagerbestände um 2,5 Millionen Barrel meldeten, während die Benzin- und Destillatbestände auf Mehrjahreshochs stiegen.
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