Investing.com - Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihren Leitzins erwartungsgemäß zum dritten Mal in Folge um 25 Basispunkte gesenkt. Die Gründe für diese Entscheidung seien auf die Sorge um den Zustand der Weltwirtschaft und der Handelsunsicherheit zurückzuführen.
Die Leitzinsspanne werde um 0,25 Prozentpunkte auf 1,50 bis 1,75 Prozent gesenkt, teilte der Offenmarktausschuss (FOMC) am Abend in Washington mit. Zuvor lag diese bei 1,75 bis 2,00 Prozent.
Es war die dritte Zinssenkung hintereinander. Der Passus, die Fed werde "angemessen handeln", um den Aufschwung zu stützen, wurde mit, die Fed werde "die Auswirkungen hereinkommender Informationen auf die wirtschaftlichen Aussichten weiterhin überwachen", während man den angemessenen Zinspfad bewerte. Damit deutet die Fed eine Pause im Zinssenkungszyklus an.
Um den marktbasierten Erwartungen entgegenzuwirken, sagten die Notenbanker im Juli und September, es handle sich bei den Zinssenkungen nur um Absicherungen gegen anhaltende Risiken und nicht um den Beginn eines neuen Zinssenkungszykluses.
Das hat jedoch wenig dazu beigetragen, die marktseitigen Erwartungen zu senken. Einige Marktteilnehmer glauben noch immer, dass die Zentralbank die Zinssenkungen beschleunigen sollte, möglicherweise sogar in den negativen Bereich.
"Die Fed hat keine Ahnung! Wir haben unbegrenztes Potenzial, nur werden wir von der Federal Reserve zurückgehalten", schrieb Präsident Donald Trump am Dienstag auf Twitter.
Auch der Inflationsdruck hat die Argumente für eine Lockerung unterstützt.
Die von der Federal Reserve genau beobachtete Kernrate der privaten Konsumausgaben (PCE) blieb unter dem von der Zentralbank angepeilten Wert von 2 Prozent.
Im Vorfeld der Fed-Sitzung erklärte Scotiabank Economics, dass es seit dem Treffen Mitte September "vermehrt Hinweise auf eine synchronisierte Eintrübung der globalen Wachstumsaussichten und eine anhaltende Unsicherheit über den Brexit und der Handelspolitik gibt, die allesamt noch nicht gelöst sind."
Im Fokus der Anleger steht nun die Pressekonferenz von Jerome Powell um 19.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit, um Hinweise auf die künftige Geldpolitik zu erhalten.