Investing.com - Der US-Notenbankchef Jerome Powell macht "einen großartigen Job", sagte Berkshire Hathaway-Chef Warren Buffett am Mittwoch gegenüber CNBC. Auf die Frage, ob Powell die Leitzinsen weiter anheben sollte, antwortete Buffett, dass "er das tun sollte, was seiner Meinung nach im besten Interesse der USA ist".
Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins in den letzten zwölf Monaten um 475 Basispunkte auf mittlerweile 4,75 bis 5,00 Prozent erhöht. Angesichts der Bankenkrise wetten die Marktteilnehmer nun aber verstärkt auf eine Zinspause. Diese soll nach einer weiteren Leitzinserhöhung im Mai um 25 Basispunkte einsetzen, bevor zum Jahresende wieder Zinssenkungen ins Haus stehen.
Für die Fed ist die Zinspolitik ein Balanceakt: Sie muss zeigen, dass sie die Turbulenzen im Bankensektor ernst nimmt - aber gleichzeitig im Kampf gegen die hohe Inflation nicht nachlässt. Powell machte deutlich, dass der Weg zu niedrigeren Verbraucherpreisen "holprig" sein werde. Die Inflation ist zwar in den letzten Monaten zurückgegangen, liegt aber mit 5,0 Prozent per Berichtsmonat März weiterhin deutlich über den von der Fed angestrebten 2 Prozent. Darüber hinaus steigt die Kernrate, bei der die volatilen Komponenten Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden, weiter an.
Auch zum Bitcoin äußerte sich das 'Orakel von Omaha': Die beliebteste Kryptowährung der Welt sei ein "Gambling-Token, dem kein intrinsischer Wert innewohnt", aber das halte "die Leute nicht davon ab, am Rouletterad zu drehen".
Zu den Beteiligungen von Berkshire sagte Buffett, dass das Unternehmen nicht beabsichtige, Aktien von Apple (NASDAQ:AAPL) zu verkaufen. Der CEO des Technologieunternehmens, Tim Cook, sei "einer der edelsten CEOs überhaupt und er versteht das Geschäft".
In Bezug auf die jüngsten Turbulenzen im US-Bankensektor sagte der Top-Investor, dass die Öffentlichkeit trotz der jüngsten Pleiten der Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ) und der Signature Bank (OTC:SBNY) keine Angst um den Bankensektor oder die Sicherheit der US-Bankeinlagen haben sollte. Es könnten zwar noch mehr Banken pleite gehen, aber Probleme wie die, die zu der Finanzkrise 2008 führten, sieht er nicht.
Buffett zufolge hätten Banken ihre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten lange Zeit "falsch gemanagt", und "hin und wieder erwischt es sie auf schmerzhafte Art und Weise".