(Im 3. Absatz der Texte von 8:56 Uhr und 12:39 Uhr muss es Bundesbankpräsident rpt Bundesbankpräsident heißen.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch weitere Verluste hinnehmen müssen. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,46 Prozent auf 135,28 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,35 Prozent. An anderen Anleihemärkten im Euroraum legten die Renditen ebenfalls zu.
Die Lage an den Rentenmärkten scheint sich damit weiter zu beruhigen. Vor allem zu Wochenbeginn hatten Bankturbulenzen in Europa und den USA für erheblichen Zulauf in sichere Anlagen wie Bundeswertpapiere gesorgt. Seither hat sich die Unruhe etwas gelegt.
Bundesbankpräsident Joachim Nagel bekräftigte unterdessen seine Einschätzung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) noch nicht am Ende ihres Zinserhöhungskurses angelangt sei. Es liege noch ein Stück Weg vor der Notenbank, sagte Nagel in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der britischen Wirtschaftszeitung "Financial Times". "Unser Kampf gegen die Inflation ist noch nicht vorbei."
Auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde unterstrich die Entschlossenheit der Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation. "Wir werden für Preisstabilität sorgen, und die Rückführung der Inflation auf mittlere Sicht zu einem Wert von 2 Prozent ist nicht verhandelbar", sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Frankfurt. Turbulenzen im Bankensektor könne mit Liquiditätshilfen begegnet werden.
Deutliche Kursverluste mussten britische Staatsanleihen hinnehmen. Ausschlaggebend waren Inflationsdaten für Februar. Demnach hatte sich die Teuerung zur Überraschung von Bankvolkswirten wieder beschleunigt. Die Bank of England entscheidet an diesem Donnerstag über ihren Leitzins. Eine weitere Anhebung erscheint damit möglich.
Im Tagesverlauf rückt die US-Geldpolitik in den Mittelpunkt. Am Abend gibt die amerikanische Zentralbank Federal Reserve ihre Zinsentscheidung bekannt. Bankvolkswirte rechnen überwiegend mit einer weiteren Straffung um 0,25 Prozentpunkte. Ein Stillhalten kann aufgrund der jüngsten Turbulenzen nicht ausgeschlossen werden. Als unwahrscheinlich gilt mittlerweile eine kräftigere Anhebung, wie sie Fed-Chef Jerome Powell vor der Unruhe an den Märkten in Aussicht gestellt hatte.