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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Sorgen um voraussichtlich noch länger hohe Zinsen und deren Auswirkungen auf die Konjunktur hängen derzeit als düstere Wolken über den Aktienmärkten. Experten sehen nur wenig Gründe, dass sich daran schnell etwas ändern dürfte. Da Notenbanken wie die US-amerikanische Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) trotz des womöglich nahenden Zinsgipfels an ihrer rigiden Geldpolitik festhalten wollen, schauen Anleger weiter gebannt auf die Entwicklung der stark gestiegenen Renditen an den Anleihemärkten und die Ölpreise.
Immerhin hat der US-Kongress im letzten Moment einen drohenden Stillstand der Regierung in Washington verhindert. Nur wenige Stunden vor Ablauf der Frist stimmte der Senat nach dem Repräsentantenhaus mit überparteilicher Mehrheit für den Gesetzesentwurf für einen Übergangshaushalt und wendete damit einen sogenannten Shutdown ab. In der neuen Woche stehen dann wichtige Konjunkturdaten wie etwa der US-Arbeitsmarktbericht an, der als Gradmesser für das weitere Vorgehen der Fed gesehen wird.
Der Dax hat dem als schwach geltenden Monat September alle Ehre gemacht. Zwar hatte sich der deutsche Leitindex vor dem Wochenende etwas von seinem Fall auf das tiefste Niveau seit Ende März erholen können. Für die Autoren der "Termin-Börse" aus dem Hause Bernecker ist dies aber kein Grund für eine Entwarnung: "Jedem Abverkauf folgt der Versuch eines technischen Erholungsansatzes", gaben sie zu bedenken.
Allerdings sei in den Kursen auch bereits viel Negatives eingepreist, glauben die Marktbeobachter der Helaba. So verzeichnete der deutsche Leitindex im September einen Monatsverlust von 3,5 Prozent - ähnlich wie im August. Ob es mit dem Oktober, der generell die traditionell eher starke Börsenphase im Jahr einläutet, nun aufwärts geht, wagen aber auch die Helaba-Fachleute nicht zu prognostizieren.
Neue Höchstkurse an den Aktienmärkten, wie sie noch im Sommer gesehen wurden, scheinen zumindest im sich aktuell verdüsternden Konjunkturszenario eine Illusion: In Deutschland etwa hatte sich das ifo-Geschäftsklima zuletzt den fünften Monate infolge weiter verschlechtert und für die Eurozone wird der Eintritt in eine Rezession erwartet.
Zwar ist der Preisauftrieb hierzulande und in der Eurozone zuletzt deutlich zurückgegangen, insgesamt bietet sich im Euroraum aber ein eher gemischtes Bild, weshalb die Experten der niederländischen Bank ING (AS:INGA) auch keinen Grund sehen, an dem "higher-for-longer"-Szenario der EZB zu zweifeln: "Die höheren Energie- und Lohnkosten halten das Risiko am Leben, dass die Inflation länger als erhofft über dem Zielwert der Notenbank bleiben könnte".
Andererseits könnten Zinssenkungsfantasien in der neuen Woche durchaus wieder Nahrung bekommen, denn tendenziell wird mit schwachen Konjunkturdaten gerechnet. Zu den potenziell kursbewegenden Veröffentlichungen zählen dabei Einkaufsmanagerindizes am Montag und Mittwoch. Bei den Zahlen des US-Instituts ISM rechnen die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) mit einem gemischten Bild: "Im Verarbeitenden Gewerbe winkt der dritte Anstieg in Folge, während im Dienstleistungssektor ein Dämpfer wahrscheinlich ist."
Der am Freitag anstehende US-Arbeitsmarktbericht sollte dann laut LBBW den "Trend zu einer Abschwächung der Beschäftigungsdynamik untermauern". Dies wäre tatsächlich Wasser auf die Mühlen jener, die darauf hoffen, dass bald wieder eine Lockerung der Zinspolitik durch die US-Notenbank Fed denkbar wird. Vom Streik in der US-amerikanischen Automobilindustrie gingen derweil negative Effekte aus, sagt Edgar Walk, Chefvolkswirt von Metzler Asset Management.
Auf Seite der deutschen Unternehmen sind derweil wenige Termine absehbar, die sich vorrangig auf den Donnerstag konzentrieren: Der Verpackungshersteller Gerresheimer (ETR:GXIG) legt Quartalszahlen vor, vom Leasingspezialisten Grenke (ETR:GLJn) kommen dann Zahlen zum Neugeschäft und der IT-Dienstleister GFT lädt zum Kapitalmarkttag.
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