Von Jesse Cohen
Investing.com - Nach Wochen relativer Ruhe und einem Rekordhoch nach dem anderen, kehrte die Volatilität in dieser Woche an die Wall Street zurück. Verantwortlich dafür war US-Präsident Donald Trump, der neue Unsicherheit in Bezug auf ein mögliches Handelsabkommen der ersten Phase mit China schürte.
Am Dienstag sprach Präsident Trump in London, wo er an einem NATO-Treffen teilnahm, und deutete an, dass er keine Frist für ein Handelsabkommen mit China habe. Er sei auch bereit, bis nach den Präsidentschaftswahlen im November 2020 zu warten, aber hoffe weiterhin, dass die beiden Seiten noch vor Ende des Jahres zu einer Einigung kommen können.
Mit seinen Äußerungen schickte er die Wall Street auf einen wilden Ritt, so dass die Volatilität nach einer gefühlten Ewigkeit wieder an die Märkte zurückkehrte.
Tags darauf kam es zu einer Erholung an den US-Börsen, nachdem Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtete, dass beide Seiten daran arbeiten, doch noch eine Handelsvereinbarung der ersten Phase vor dem 15. Dezember unter Dach und Fach zu bringen. Trump bezeichnete die Gespräche sogar als "sehr gut".
Zwar waren die US-Futures vorbörslich weiter gestiegen. Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq gaben ihre anfänglichen Gewinne jedoch ab und notierten zuletzt im Minus.
Die US-Börsen kannten in den letzten Wochen nur noch eine Richtung: die nach oben. Ein Rekordhoch jagte das nächste. Ständig gab es neue hoffnungsvolle Signale auf eine Lösung im US-Handelsstreit mit China.
Im Oktober gewann S&P 500 2% hinzu und im November 3,4 Prozent. Seit Anfang Dezember ist der marktbreite Index allerdings um gut 1 Prozent gefallen. Dies weckt schmerzhafte Erinnerungen an den Ausverkauf im letzten Jahr, als die Wall Street im letzten Monat des Jahres um 9 Prozent abgeschmiert war.
Seit Jahresanfang 2019 ist der S&P 500 um über 24 Prozent gestiegen.
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-- Reuters hat zu diesem Bericht beigetragen