(Neu: Details, Aussagen zu weiteren möglichen Übernahmen)
TOKIO (dpa-AFX) - Nur sechs Jahre nach dem Einstieg in das Mobilfunkgeschäft katapultiert sich der japanische Mischkonzern Softbank mit der Übernahme von Sprint-Nextel in die Riege der weltgrößten Mobilfunker. Die Japaner kaufen für 20,1 Milliarden US-Dollar etwa 70 Prozent am drittgrößten amerikanischen Anbieter, wie Softbank am Montag mitteilte. Mit diesem Milliardenkauf wird das japanische Unternehmen der drittgrößte Mobilfunkanbieter der Welt nach China Mobile und Vodafone. Softbank war als Internetkonzern groß geworden und erst 2006 mit dem Kauf von Vodafone Japan ins Mobilfunkgeschäft eingestiegen.
Softbank will für 12,1 Milliarden Dollar bestehende Sprint-Aktien kaufen und weitere 8 Milliarden Dollar in neue auszugebene Aktien stecken. Je Sprint-Papier wollen die Japaner 7,30 Dollar zahlen. Zuletzt notierte die Aktie an der New Yorker Börse mit 5,73 Dollar. Mit diesem Schritt baut Sprint auch seinen Schuldenberg ab. Nach der Kapitalerhöhung soll das Verhältnis von Nettoverschuldung zum Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen unter 1,4 liegen.
GREMIEN HABEN BEREITS ZUGESTIMMT
Die Transaktion ist bereits von den Verwaltungsräten der beiden Unternehmen genehmigt worden. Die Zustimmung der Sprint-Aktionäre sowie der Wettbewerbshütern steht aber noch aus. Die US-Kartellwächter hatten jüngst Zähne gezeigt und die geplante Übernahme der Telekomtochter T-Mobile USA durch den US-Mobilfunkriesen AT&T zu Fall gebracht. Damit wäre die Anzahl großer Marktteilnehmer von vier auf drei geschrumpft. Dem Einstieg von Softbank steht kartellrechtlich weniger im Weg. An der Wettbewerbslage würde sich nichts ändern. Die Nummer drei im Markt erhält lediglich einen potenten Eigentümer. Das kann bei dem anstehenden Netzausbau nur helfen, und den Wettbewerb mit den Platzhirschen Verizon Wireless und AT&T beleben.
Mit dem Zusammengang von Sprint und Softbank kamen Gerüchte auf, einer von beiden wolle nun den kleineren Konkurrenten MetroPCS schlucken. Das Unternehmen hatte sich jüngst auf die Übernahme durch T-Mobile USA geeinigt. Sprint und T-Mobile haben erheblich weniger Kunden als die Platzhirsche Verizon Wireless und AT&T .
GERÜCHTE ÜBER INTERESSE AN METROPCS
Interesse an MetroPCS wollten die beiden Unternehmen weder bestätigen, noch dementieren. 'In unserer Vereinbarung hat sich keines der beiden Unternehmen zu einer weiteren Übernahme verpflichtet', sagte Sprint-Chef Dan Hesse bei der Pressekonferenz zum Schulterschluss in Tokio.
Auf die Frage, ob er MetroPCS übernehmen wolle, sagte Softbank-Gründer und -Chef Masayoshi Son, er strebe zwar die globale Marktführerschaft an, wolle aber zuvor die Partnerschaft mit Sprint zu einem Erfolg machen. Dementieren wollte er es allerdings auch nicht. 'Ich kann nichts ausschließen', sagte Son. Welche Unternehmen er in der Zukunft übernehmen wolle, werde er nicht kommentieren.
Bei Son haben die Spekulationen über weitere Übernahmen einen realen Hintergrund. Er hat in Japan eine Serie von Übernahmen kleinerer Mobilfunkanbieter hingelegt. Daher schießen Gerüchte ins Kraut, er strebe auch im amerikanischen Markt eine Konsolidierung am unteren Rand an.
SPRINT IST DRITTER IN DEN USA
Derzeit verfügt Verizon Wireless über 32 Prozent des amerikanischen Marktes, gefolgt von AT&T mit 30 Prozent. Abgeschlagen kommt Sprint mit 16 Prozent auf dem dritten Platz und die Telekom-Tochter T-Mobile auf dem vierten mit 10 Prozent.
Dennoch bauen auch die kleineren Konkurrenten ihre Netze aus und rüsten sie auf den neuesten Mobilfunkstandard LTE um. Diese Ausgaben für den Netzausbau rechnen sich besser bei hoher Auslastung. Daher streben sie danach, sich durch Übernahmen Kunden einzukaufen./fn/stb/fbr
TOKIO (dpa-AFX) - Nur sechs Jahre nach dem Einstieg in das Mobilfunkgeschäft katapultiert sich der japanische Mischkonzern Softbank mit der Übernahme von Sprint-Nextel
Softbank will für 12,1 Milliarden Dollar bestehende Sprint-Aktien kaufen und weitere 8 Milliarden Dollar in neue auszugebene Aktien stecken. Je Sprint-Papier wollen die Japaner 7,30 Dollar zahlen. Zuletzt notierte die Aktie an der New Yorker Börse mit 5,73 Dollar. Mit diesem Schritt baut Sprint auch seinen Schuldenberg ab. Nach der Kapitalerhöhung soll das Verhältnis von Nettoverschuldung zum Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen unter 1,4 liegen.
GREMIEN HABEN BEREITS ZUGESTIMMT
Die Transaktion ist bereits von den Verwaltungsräten der beiden Unternehmen genehmigt worden. Die Zustimmung der Sprint-Aktionäre sowie der Wettbewerbshütern steht aber noch aus. Die US-Kartellwächter hatten jüngst Zähne gezeigt und die geplante Übernahme der Telekomtochter T-Mobile USA durch den US-Mobilfunkriesen AT&T zu Fall gebracht. Damit wäre die Anzahl großer Marktteilnehmer von vier auf drei geschrumpft. Dem Einstieg von Softbank steht kartellrechtlich weniger im Weg. An der Wettbewerbslage würde sich nichts ändern. Die Nummer drei im Markt erhält lediglich einen potenten Eigentümer. Das kann bei dem anstehenden Netzausbau nur helfen, und den Wettbewerb mit den Platzhirschen Verizon Wireless und AT&T beleben.
Mit dem Zusammengang von Sprint und Softbank kamen Gerüchte auf, einer von beiden wolle nun den kleineren Konkurrenten MetroPCS schlucken. Das Unternehmen hatte sich jüngst auf die Übernahme durch T-Mobile USA geeinigt. Sprint und T-Mobile haben erheblich weniger Kunden als die Platzhirsche Verizon
GERÜCHTE ÜBER INTERESSE AN METROPCS
Interesse an MetroPCS wollten die beiden Unternehmen weder bestätigen, noch dementieren. 'In unserer Vereinbarung hat sich keines der beiden Unternehmen zu einer weiteren Übernahme verpflichtet', sagte Sprint-Chef Dan Hesse bei der Pressekonferenz zum Schulterschluss in Tokio.
Auf die Frage, ob er MetroPCS übernehmen wolle, sagte Softbank-Gründer und -Chef Masayoshi Son, er strebe zwar die globale Marktführerschaft an, wolle aber zuvor die Partnerschaft mit Sprint zu einem Erfolg machen. Dementieren wollte er es allerdings auch nicht. 'Ich kann nichts ausschließen', sagte Son. Welche Unternehmen er in der Zukunft übernehmen wolle, werde er nicht kommentieren.
Bei Son haben die Spekulationen über weitere Übernahmen einen realen Hintergrund. Er hat in Japan eine Serie von Übernahmen kleinerer Mobilfunkanbieter hingelegt. Daher schießen Gerüchte ins Kraut, er strebe auch im amerikanischen Markt eine Konsolidierung am unteren Rand an.
SPRINT IST DRITTER IN DEN USA
Derzeit verfügt Verizon Wireless über 32 Prozent des amerikanischen Marktes, gefolgt von AT&T mit 30 Prozent. Abgeschlagen kommt Sprint mit 16 Prozent auf dem dritten Platz und die Telekom-Tochter
Dennoch bauen auch die kleineren Konkurrenten ihre Netze aus und rüsten sie auf den neuesten Mobilfunkstandard LTE um. Diese Ausgaben für den Netzausbau rechnen sich besser bei hoher Auslastung. Daher streben sie danach, sich durch Übernahmen Kunden einzukaufen./fn/stb/fbr