BERLIN (dpa-AFX) - Ein Bündnis aus Entwicklungshelfern und Verbraucherschützern drängt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zum entschlossenen Handeln gegen Nahrungsmittelspekulanten. 'Tragen Sie dazu bei, diesen Wahnsinn jetzt zu stoppen', heißt es in dem am Montag von zwölf Nichtregierungsorganisationen veröffentlichten offenen Brief an Schäuble.
Die Spekulation an den Rohstoffbörsen diene schon lange nicht mehr nur der Preisabsicherung von Händlern und der Preisfindung, so der Appell an den deutschen Finanzminister weiter. Es gebe 'erdrückende Beweise' dafür, dass exzessive Spekulation die Lebensmittelpreise auf Rekordniveau hieve und dadurch Hungerkrisen verschärfe, unter denen besonders 'die Ärmsten der Armen leiden'.
Die Finanzminister der Europäischen Union (EU) wollen in den kommenden Wochen über eine strengere Regulierung der Warenterminbörsen für Rohstoffhandel entscheiden. Die Pläne gehen den Nichtregierungsorganisationen jedoch nicht weit genug. Das Bündnis fordert in dem Schreiben 'verpflichtende Positionslimits gegen exzessive Spekulation, die für einzelne Händler und Händlergruppen, alle Handelsmonate und alle Arten von Verträgen gelten.'
Von Schäuble, der als deutscher Ressortchef eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen spiele, fordern die Organisationen deshalb, sich für eine Regulierung auch der so genannten Over-the-counter-Geschäfte (OTC) einzusetzen, wie sie in den USA bereits beschlossen sei. Dabei handele es sich um außerbörslich zwischen Finanzmarktakteuren abgeschlossene Verträge, die sich beinahe jeglicher Kontrolle entzögen und daher eine Art Schattenhandel darstellten.
Der Druck, Nahrungsmittelspekulation einzudämmen, steigt stetig. Im Sommer explodierten die Preise für Agrarrohstoffe und die globale Nahrungsmittelkrise drohte abermals zu eskalieren. Auch wenn die Rekord-Dürre in den USA als Hauptgrund für den jüngsten Preisschub gilt, sehen zahlreiche Experten die Finanzmarktspekulation als verstärkenden Faktor bei Preisausschlägen. Einige deutsche Banken und Fondsanbieter haben sich mittlerweile aus dem umstrittenen Geschäft mit Agrarrohstoffen zurückgezogen.
Den offenen Brief an Schäuble haben die folgenden Organisationen unterzeichnet: Attac, Campact, Foodwatch, die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), Medico international, Misereor, Oxfam Deutschland, Südwind, terre des hommes, WEED (Institut und Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung) und die Welthungerhilfe./hbr/jsl/fbr
Die Spekulation an den Rohstoffbörsen diene schon lange nicht mehr nur der Preisabsicherung von Händlern und der Preisfindung, so der Appell an den deutschen Finanzminister weiter. Es gebe 'erdrückende Beweise' dafür, dass exzessive Spekulation die Lebensmittelpreise auf Rekordniveau hieve und dadurch Hungerkrisen verschärfe, unter denen besonders 'die Ärmsten der Armen leiden'.
Die Finanzminister der Europäischen Union (EU) wollen in den kommenden Wochen über eine strengere Regulierung der Warenterminbörsen für Rohstoffhandel entscheiden. Die Pläne gehen den Nichtregierungsorganisationen jedoch nicht weit genug. Das Bündnis fordert in dem Schreiben 'verpflichtende Positionslimits gegen exzessive Spekulation, die für einzelne Händler und Händlergruppen, alle Handelsmonate und alle Arten von Verträgen gelten.'
Von Schäuble, der als deutscher Ressortchef eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen spiele, fordern die Organisationen deshalb, sich für eine Regulierung auch der so genannten Over-the-counter-Geschäfte (OTC) einzusetzen, wie sie in den USA bereits beschlossen sei. Dabei handele es sich um außerbörslich zwischen Finanzmarktakteuren abgeschlossene Verträge, die sich beinahe jeglicher Kontrolle entzögen und daher eine Art Schattenhandel darstellten.
Der Druck, Nahrungsmittelspekulation einzudämmen, steigt stetig. Im Sommer explodierten die Preise für Agrarrohstoffe und die globale Nahrungsmittelkrise drohte abermals zu eskalieren. Auch wenn die Rekord-Dürre in den USA als Hauptgrund für den jüngsten Preisschub gilt, sehen zahlreiche Experten die Finanzmarktspekulation als verstärkenden Faktor bei Preisausschlägen. Einige deutsche Banken und Fondsanbieter haben sich mittlerweile aus dem umstrittenen Geschäft mit Agrarrohstoffen zurückgezogen.
Den offenen Brief an Schäuble haben die folgenden Organisationen unterzeichnet: Attac, Campact, Foodwatch, die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), Medico international, Misereor, Oxfam Deutschland, Südwind, terre des hommes, WEED (Institut und Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung) und die Welthungerhilfe./hbr/jsl/fbr