BRÜSSEL (dpa-AFX) - Europas Staatsschuldenkrise bremst die Automärkte auf dem Kontinent mittlerweile so stark, dass China sie bei den Neuzulassungen überholt hat. Zum 13. Mal in Folge sank die Zahl im Oktober verglichen mit dem Vorjahresmonat, In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hingegen zog die Nachfrage immer weiter an. Seit Januar wurden in beiden Regionen rund 10,7 Millionen Neuwagen zugelassen - in China aber minimal mehr als in Europa, wie aus Zahlen der Branchenverbände ACEA und VDA vom Freitag hervorgeht.
Zu Europa zählen die Verbände dabei die EU-Staaten sowie die Mitglieder der Freihandelszone EFTA, Norwegen, Island, Lichtenstein und die Schweiz. Dagegen fließen etwa Russland, die Ukraine, und ein Großteil des früheren Jugoslawiens nicht in die Statistiken ein. Dabei setzen viele europäische Hersteller gerade in Russland große Hoffnungen, um ihre schlechten Geschäfte auf dem Rest des Kontinents auszugleichen. Denn hier steigt die Nachfrage kräftig, seit Januar wurden im größten Land der Erde fast 13 Prozent mehr Neuwagen zugelassen als vor einem Jahr.
VOR ALLEM SÜDEUROPA TIEF IM MINUS
Dagegen liegt die Zahl im übrigen Europa seit Januar rund 7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Alleine im Oktober wurden knapp 5 Prozent weniger Neuwagen zugelassen als vor einem Jahr - dabei hatte der Monat sogar ein Wochenende weniger als 2011 und damit mehr Verkaufstage. China legte unterdessen im Oktober um knapp 6 Prozent zu und schob sich damit hauchdünn vorbei. Seit Januar stiegen die Neuzulassungen hier um mehr als 8 Prozent. Größter Automarkt bleiben in dieser Statistik die USA, wo seit Jahresbeginn knapp 12 Millionen Pkw und leichte Transporter zugelassen wurden - rund 14 Prozent mehr als zwischen Januar und Oktober 2011.
Unterdessen gehen in Europa vor allem die südlichen Krisenstaaten in die Knie. In Italien sanken die Neuzulassungen im Oktober um gut 12 Prozent, in Spanien sogar um mehr als ein Fünftel. Auch in Frankreich kamen fast 8 Prozent weniger Neuwagen auf die Straße als vor einem Jahr. Dagegen blieb die Zahl in Deutschland stabil. In Großbritannien stieg die Nachfrage sogar um 12 Prozent.
RÜCKGÄNGE BEI VOLUMENHERSTELLERN FÜHREN ZU WERKSSCHLIEßUNGEN
Unterschiedlich sieht das Bild auch im Vergleich der Hersteller aus: Während der VW-Konzern oder die Premium-Autobauer BMW und Daimler in Europa Marktanteile gewinnen, verlieren Volumen-Hersteller wie Peugeot Citroen , Ford oder Renault viele Kunden. Auch bei Fiat und der General-Motors-Tochter Opel sinken die Marktanteile. Besonders deutlich büßte im Oktober die Marke Renault ein: Bei den Franzosen sanken die Zulassungszahlen um rund ein Viertel.
Die Folge sind teure Überkapazitäten - die Hersteller produzieren zum Teil deutlich mehr Autos, als sie loswerden können. Das führte zunächst zu hohen Rabatten, mit denen Neuwagen in den Markt gedrückt werden sollten. Mittlerweile wollen mehrere Konzerne sogar ganze Werke dicht machen, um ihre Kosten in den Griff zu bekommen. Ford plant, drei Fabriken in Belgien und Großbritannien zu schließen, Peugeot will ein Werk bei Paris eindampfen und musste für seine Finanztochter sogar schon Staatshilfen beantragen. Bei Opel steht die Zukunft des Standorts Bochum auf dem Spiel. Selbst die bislang kaum getroffenen Hersteller mussten zwischenzeitlich ihre Bänder anhalten, um nicht zu viele Autos auf Halde zu produzieren. Und auch für 2013 erwarten Experten keine echte Erholung der Nachfrage in Europa./mmb/fn/fbr
Zu Europa zählen die Verbände dabei die EU-Staaten sowie die Mitglieder der Freihandelszone EFTA, Norwegen, Island, Lichtenstein und die Schweiz. Dagegen fließen etwa Russland, die Ukraine, und ein Großteil des früheren Jugoslawiens nicht in die Statistiken ein. Dabei setzen viele europäische Hersteller gerade in Russland große Hoffnungen, um ihre schlechten Geschäfte auf dem Rest des Kontinents auszugleichen. Denn hier steigt die Nachfrage kräftig, seit Januar wurden im größten Land der Erde fast 13 Prozent mehr Neuwagen zugelassen als vor einem Jahr.
VOR ALLEM SÜDEUROPA TIEF IM MINUS
Dagegen liegt die Zahl im übrigen Europa seit Januar rund 7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Alleine im Oktober wurden knapp 5 Prozent weniger Neuwagen zugelassen als vor einem Jahr - dabei hatte der Monat sogar ein Wochenende weniger als 2011 und damit mehr Verkaufstage. China legte unterdessen im Oktober um knapp 6 Prozent zu und schob sich damit hauchdünn vorbei. Seit Januar stiegen die Neuzulassungen hier um mehr als 8 Prozent. Größter Automarkt bleiben in dieser Statistik die USA, wo seit Jahresbeginn knapp 12 Millionen Pkw und leichte Transporter zugelassen wurden - rund 14 Prozent mehr als zwischen Januar und Oktober 2011.
Unterdessen gehen in Europa vor allem die südlichen Krisenstaaten in die Knie. In Italien sanken die Neuzulassungen im Oktober um gut 12 Prozent, in Spanien sogar um mehr als ein Fünftel. Auch in Frankreich kamen fast 8 Prozent weniger Neuwagen auf die Straße als vor einem Jahr. Dagegen blieb die Zahl in Deutschland stabil. In Großbritannien stieg die Nachfrage sogar um 12 Prozent.
RÜCKGÄNGE BEI VOLUMENHERSTELLERN FÜHREN ZU WERKSSCHLIEßUNGEN
Unterschiedlich sieht das Bild auch im Vergleich der Hersteller aus: Während der VW-Konzern oder die Premium-Autobauer BMW
Die Folge sind teure Überkapazitäten - die Hersteller produzieren zum Teil deutlich mehr Autos, als sie loswerden können. Das führte zunächst zu hohen Rabatten, mit denen Neuwagen in den Markt gedrückt werden sollten. Mittlerweile wollen mehrere Konzerne sogar ganze Werke dicht machen, um ihre Kosten in den Griff zu bekommen. Ford plant, drei Fabriken in Belgien und Großbritannien zu schließen, Peugeot will ein Werk bei Paris eindampfen und musste für seine Finanztochter sogar schon Staatshilfen beantragen. Bei Opel steht die Zukunft des Standorts Bochum auf dem Spiel. Selbst die bislang kaum getroffenen Hersteller mussten zwischenzeitlich ihre Bänder anhalten, um nicht zu viele Autos auf Halde zu produzieren. Und auch für 2013 erwarten Experten keine echte Erholung der Nachfrage in Europa./mmb/fn/fbr