KAIRO/JERUSALEM (dpa-AFX) - Vergebliche Hoffnung auf Feuerpause: Auch während eines Besuchs des ägyptischen Ministerpräsidenten Hischam Kandil im Gazastreifen ist am Freitag die Gewalt zwischen der israelischen Armee und militanten Palästinensern weitergegangen. Nach palästinensischen Angaben starb ein 19-Jähriger bei einem israelischen Luftangriff. Ein dpa-Reporter in Gaza-Stadt sprach von drei schweren Explosionen durch Luftangriffe aus Israel während des Besuchs. Israel betonte dagegen, seit 08.00 Uhr MEZ nicht mehr angegriffen zu haben. Seit dem Beginn des Besuchs von Kandil seien aber mindestens 50 Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden.
Der ägyptische Präsident Mohammed Mursi hatte Kandil in den Gazastreifen geschickt, um Druck auf Israel auszuüben. Am Mittwoch hatte Mursi seinen Botschafter aus Israel abgezogen und eine Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga und der Vereinten Nationen wegen der israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen gefordert.
Ägypten stehe unverbrüchlich an der Seite der Palästinenser, sagte Kandil während des knapp dreistündigen Besuches bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Regierungschef der radikal-islamischen Hamas, Ismail Hanija. Die Opfer der israelischen Angriffe bezeichnete er als 'Märtyrer'. Hanija lobte die neue Politik des 'revolutionären Ägyptens' und forderte die anderen arabischen Führer auf, dem Beispiel der Ägypter zu folgen.
Kandil beendete seinen Solidaritätsbesuch im Gazastreifen frühzeitig. Am Grenzübergang Rafah stieg er am Vormittag in einen Hubschrauber und flog in Richtung Kairo ab. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass Kandil bis nach der Freitagspredigt im Gazastreifen bleibt, hieß es in Rafah. Aufgrund neuerlicher israelischer Angriffe habe er allerdings beschlossen, den Besuch abzukürzen.
Die israelischen Streitkräfte bombardieren seit Tagen den Gazastreifen, während militante Palästinenser israelische Städte mit Raketen beschießen. Auf beiden Seiten starben bis Freitagmittag 23 Menschen, 20 Palästinenser und 3 Israelis. Weit über hundert Menschen wurden verletzt. Die neue Runde der Gewalt hatte am Samstag begonnen, als ein israelischer Jeep von einer Rakete aus dem Gazastreifen getroffen wurde.
Israel hat wegen des Konflikts 16.000 Reservisten zu den Waffen gerufen, wie der israelische Rundfunk am Freitag berichtete. Auch Panzer und anderes schweres Gerät seien auf dem Weg zu dem Palästinensergebiet am Mittelmeer.
Tausende Palästinenser hatten am Donnerstag dem bei einem israelischen Raketenangriff getöteten Hamas-Militärchef Ahmed al-Dschabari das letzte Geleit gegeben. Der militärische Arm der Hamas kündigte blutige Rache an. In Tel Aviv heulten am Donnerstag die Luftalarm-Sirenen - erstmals seit dem Golfkrieg 1991, als der Irak Scud-Raketen auf Israel abschoss.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle machte die radikal-islamische Hamas für die Eskalation der Gewalt verantwortlich. Die Raketenangriffe müssten sofort beendet werden, sagte der FDP-Politiker am Freitag im Deutschlandfunk. Er bekräftigte, dass Israel das Recht habe, sich zu verteidigen und seine Bürger zu schützen.
Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu bezeichnete die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen als 'Verbrechen gegen die Menschlichkeit'. Mit Massakern und Attentaten lasse sich im Nahen Osten kein Friede erreichen, zitierten türkische Medien den Minister am Freitag./bi/DP/jha
Der ägyptische Präsident Mohammed Mursi hatte Kandil in den Gazastreifen geschickt, um Druck auf Israel auszuüben. Am Mittwoch hatte Mursi seinen Botschafter aus Israel abgezogen und eine Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga und der Vereinten Nationen wegen der israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen gefordert.
Ägypten stehe unverbrüchlich an der Seite der Palästinenser, sagte Kandil während des knapp dreistündigen Besuches bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Regierungschef der radikal-islamischen Hamas, Ismail Hanija. Die Opfer der israelischen Angriffe bezeichnete er als 'Märtyrer'. Hanija lobte die neue Politik des 'revolutionären Ägyptens' und forderte die anderen arabischen Führer auf, dem Beispiel der Ägypter zu folgen.
Kandil beendete seinen Solidaritätsbesuch im Gazastreifen frühzeitig. Am Grenzübergang Rafah stieg er am Vormittag in einen Hubschrauber und flog in Richtung Kairo ab. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass Kandil bis nach der Freitagspredigt im Gazastreifen bleibt, hieß es in Rafah. Aufgrund neuerlicher israelischer Angriffe habe er allerdings beschlossen, den Besuch abzukürzen.
Die israelischen Streitkräfte bombardieren seit Tagen den Gazastreifen, während militante Palästinenser israelische Städte mit Raketen beschießen. Auf beiden Seiten starben bis Freitagmittag 23 Menschen, 20 Palästinenser und 3 Israelis. Weit über hundert Menschen wurden verletzt. Die neue Runde der Gewalt hatte am Samstag begonnen, als ein israelischer Jeep von einer Rakete aus dem Gazastreifen getroffen wurde.
Israel hat wegen des Konflikts 16.000 Reservisten zu den Waffen gerufen, wie der israelische Rundfunk am Freitag berichtete. Auch Panzer und anderes schweres Gerät seien auf dem Weg zu dem Palästinensergebiet am Mittelmeer.
Tausende Palästinenser hatten am Donnerstag dem bei einem israelischen Raketenangriff getöteten Hamas-Militärchef Ahmed al-Dschabari das letzte Geleit gegeben. Der militärische Arm der Hamas kündigte blutige Rache an. In Tel Aviv heulten am Donnerstag die Luftalarm-Sirenen - erstmals seit dem Golfkrieg 1991, als der Irak Scud-Raketen auf Israel abschoss.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle machte die radikal-islamische Hamas für die Eskalation der Gewalt verantwortlich. Die Raketenangriffe müssten sofort beendet werden, sagte der FDP-Politiker am Freitag im Deutschlandfunk. Er bekräftigte, dass Israel das Recht habe, sich zu verteidigen und seine Bürger zu schützen.
Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu bezeichnete die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen als 'Verbrechen gegen die Menschlichkeit'. Mit Massakern und Attentaten lasse sich im Nahen Osten kein Friede erreichen, zitierten türkische Medien den Minister am Freitag./bi/DP/jha