Letztens habe ich mich mit einem Freund unterhalten. Er ist Abteilungsleiter in einem großen Unternehmen, dass wir Fools nicht mal mit der Kneifzange anfassen würden. Zu seinen Aufgaben zählt es auch schon seit längerer Zeit, Personal abzubauen.
Als wir uns zuletzt trafen, berichtete er mir über ein Phänomen, dass er bereits mehrmals erlebt habe. Wenn er wieder Kürzungen zu verkünden hat, seien seine Mitarbeiter zunächst gar nicht so um sich selbst besorgt. Vielmehr wurde er gefragt: „Warum müssen wir in Bereich A 30 % Personal abbauen, während Bereich B nur 20 % abbauen muss?“
Der Vergleich mit anderen Warum schreibe ich hier darüber? Nun, viele Menschen verhalten sich ähnlich, wenn es um ihr Vermögen geht. Sie gucken nicht auf sich selbst, sondern vergleichen sich stets mit ihren Verwandten, ihren Nachbarn, ihren Kollegen. Für sie fühlt es sich gut an, wenn sie von ihrer großen Reise erzählen oder ihr gerade gekauftes Luxusauto vorführen können.
Tatsache ist aber: Wenn sie 60.000 Euro für das neue SUV bezahlt haben, so sind das 60.000 Euro weniger, die sie auf dem Konto haben, oder sogar 60.000 Euro mehr Schulden, die abzuzahlen sind. Mein Fool-Kollege Bill Mann hat dies vor vielen Jahren mal auf den Punkt gebracht:
„Es gibt keinen schnelleren Weg, sich reich zu fühlen, als viel Geld für wirklich schöne Dinge auszugeben. Aber der Weg, um reich zu sein, ist das Geld auszugeben, das du hast und nicht das Geld, das du nicht hast. So einfach ist das.“Sparsamkeit ist eine Tugend Ich würde sogar noch weitergehen: Wenn du dein eigenes Geld ausgibst, ohne Kredite aufzunehmen, ist das schon mal gut. Aber wirklicher Reichtum entsteht dadurch nicht. Dazu ist es notwendig, unter seinen Verhältnissen zu leben, also weniger auszugeben als theoretisch möglich wäre und das Gesparte langfristig am Aktienmarkt anzulegen. Je eher du damit anfängst, umso mehr kann der Zinseszinseffekt wirken und dann können diese Geschichten, über die wir Fools auch ab und zu berichten, Wirklichkeit werden: Der sprichwörtliche Millionär von nebenan, der ein normales Leben führt und seinen Erben überraschend ein großes Vermögen hinterlässt.
Wäre Warren Buffett nicht Vorstand und Großaktionär einer börsennotierten Holdinggesellschaft, sondern hätte seit 60 Jahren auf eigene Rechnung investiert, würde ihn vielleicht auch niemand kennen.
Man kann es kurz zusammenfassen: Finanzieller Reichtum ist nicht das, was man sieht. Er ist das, was man nicht sieht.
Vermögensaufbau mit ETF Und das Beste dabei: Einen solchen Plan kann jeder umsetzen. Selbst wenn du noch keine Erfahrung an der Börse hast, kannst du mit einem Sparplan auf einen ETF (der beispielsweise den DAX oder den amerikanischen Index S&P 500 nachbildet) anfangen.
Dabei investierst du in jedem Monat einen gleichbleibenden Betrag und nutzt das sogenannte „Cost Averaging“ – wenn die Kurse niedrig sind, kaufst du mehr Anteile, bei hohen Kursen entsprechend weniger. Mehr dazu kannst du übrigens hier lesen. Solche Sparpläne bieten alle gängigen Discountbroker schon ab 25 Euro im Monat an.
Vermögensaufbau mit Aktien Erfahrene Anleger können sich auch ein Portfolio aus Aktien anlegen, in die sie mit langfristigem Zeithorizont investieren. Auf unserer Seite www.fool.de bieten wir viele kostenlose Artikel an, die dir dabei helfen sollen, eine eigene Meinung über bestimmte Unternehmen zu bilden.
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