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FOKUS2-Dax tritt auf der Stelle- Siemens-Zahlen überzeugen nicht

Veröffentlicht am 27.09.2010, 16:21
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* Siemens-Aktien fallen nach Eckdaten zum Quartal

* Merck bleibt nach Cladribin-Schock unter Druck

* US-Börsen leicht schwächer

(neu: Siemens, US-Börsen, Unilever)

Frankfurt, 27. Sep (Reuters) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben zu Wochenbeginn ihr Geld zusammengehalten. Der Dax<.GDAXI> pendelte am Montag mit 6302 Zählern um seinen Schlusskurs vom Freitag. Die verbesserte Geschäftslage von Siemens im aktuellen Schlussquartal konnte die Märkte nicht überzeugen. Auch die zuletzt überraschend guten US-Konjunkturdaten verleiteten die Anleger nicht zu weiteren Käufen. "Die Investoren sind wieder ein bisschen zuversichtlicher geworden, aber wirklich mutig sind sie noch lange nicht", sagte ein Börsianer.

Die Unsicherheit, wie sich die Wirtschaft weltweit entwickelt, machte sich am Montag vor allem am Rohstoffmarkt bemerkbar: Der Goldpreis knackte die psychologisch wichtige Marke von 1300 Dollar je Feinunze. "Für Gold im Depot sind Anleger derzeit immer zu haben - das beruhigt die Nerven", sagte ein Händler. Neue Hinweise auf den Zustand der US-Wirtschaft gibt es erst wieder ab Dienstag, wenn eine Umfrage zum Verbrauchervertrauen der Amerikaner im September ansteht. Noch wichtiger wird am Freitag der Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager (ISM) sein.

ENTTÄUSCHUNG ÜBER SIEMENS - UNILEVER ENTFACHT M&A-FIEBER

Siemens konnte die Anleger mit seinen Äußerungen zum aktuellen Quartal nicht überzeugen. Die Aktien drehten ins Minus und verloren bis zu 1,5 Prozent auf 78,12 Euro, nachdem sie zuvor 0,7 Prozent im Plus gelegen hatten. Der Konzern hatte mitgeteilt, dass das operative Ergebnis der drei Kernsektoren Industrie, Energie und Medizintechnik im Quartal über dem Vorjahreswert von 1,9 Milliarden Euro liegen wird. Viele Analysten hätten wohl eine optimistischere Aussage erwartet, sagte ein Händler. "Nun macht sich offenbar am Markt eine leichte Enttäuschung breit." In der vergangenen Woche hatte der Technologiekonzern bereits erklärt, in seinem Medizintechnik-Geschäft eine Milliardensumme abzuschreiben.

Gut an kam bei den Anlegern hingegen ein milliardenschwerer Zukauf von Unilever[ID:nLDE68Q0KP]. Der Konsumgüterkonzern übernimmt für umgerechnet rund 2,8 Milliarden Euro den amerikanischen Haarpflegespezialisten Alberto Culver. Dessen Aktien kletterten prompt an der leicht schwächer notierenden Wall Street um rund 20 Prozent auf 37,83 Dollar. Unilever-Papiere verteuerten sich in Amsterdam um 1,6 Prozent auf 22,20 Euro und waren damit größter Gewinner im EuroStoxx50<.STOXX50>. Auch auf die Aktien des deutschen Konkurrenten Beiersdorf wirkte sich das Übernahmefieber positiv aus: sie lagen ein Prozent im Plus.

ADIDAS NACH ANALYSTENKOMMENTARE BEI ANLEGERN GEFRAGT

An die Dax-Spitze kletterten die Titel des Sportartikelherstellers Adidas mit einem Plus von bis zu 2,2 Prozent auf 46,97 Euro - so teuer waren sie zuletzt im Januar 2008. "Wir sehen unsere positive Sicht zu Adidas nach einem Treffen mit dem Unternehmen auf einer Investorenkonferenz in München bestätigt", erlärte UniCredit, die ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 49 Euro bekräftigte. Equinet-Analyst Ingbert Faust zeigte sich besonders optimistisch für neue Produkte der Adidas-Tochter Reebok. Dagegen setzten die Aktien von Merck nach dem Rückschlag des Pharmakonzerns bei der Multiple-Sklerose-Tablette Cladribin ihre Talfahrt fort und fielen um bis zu 1,8 Prozent auf 61,86 Euro.

Im MDax<.MDAXI> legten die Papiere von SGL Carbon 1,4 Prozent zu. Rückenwind erhielt die Aktien Händlern zufolge durch ein Bericht über eine stärkere Kooperation von PSA Peugeot Citroen mit BMW bei der Kohlefasertechnik. BMW und der Grafitspezialist SGL Carbon bauen derzeit ein Werk im US-Bundesstaat Washington auf, um leichte Karosserien für Elektroautos herzustellen. Die Titel von BMW notierten 0,8 Prozent tiefer. Der Autohersteller kündigte an, mit der schwedischen Marke Saab über die Lieferung von Motoren zu verhandeln. Die Aktien der niederländischen Saab-Mutter Spyker schossen um 35 Prozent auf 3,25 Euro nach oben.

(Reporter: Anika Ross; redigiert von Andreas Kröner)

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