PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der schwelende Haushaltskonflikt in den USA hat die wichtigsten europäischen Börsen am Donnerstag belastet. Der EuroStoxx 50 sank am späten Vormittag um 0,48 Prozent auf 2.913,41 Punkte. Der CAC 40 in Paris büßte 0,40 Prozent ein und fiel damit auf 4.178,70 Punkte. In London jedoch gab der FTSE 100 nur 0,14 Prozent auf 6.542,51 Punkte nach. Die britische Wirtschaft war im zweiten Quartal erwartungsgemäß kräftig gewachsen.
'Die Probleme in den USA dominieren eindeutig das Bild', sagte Händlerin Anita Paluch vom Broker Gekko Global Markests. Besonders in den Budgetverhandlungen drängt die Zeit, denn das neue Haushaltsjahr der USA beginnt am 1. Oktober. Sollte sich der Kongress nicht rechtzeitig auf eine Erhöhung der Verschuldungsgrenze von 16,7 Billionen Dollar (rund 12,7 Billionen Euro) einigen, droht der größten Volkswirtschaft der Welt schon Mitte Oktober die Zahlungsunfähigkeit.
Die Einzelhandelsbranche war die stärkste im breiten Index Stoxx Europe 600 und verzeichnete einen Gewinn von 0,82 Prozent. Dabei ragten die Aktien von Hennes & Mauritz (H&M) mit einem Plus von 6,82 Prozent deutlich heraus. Der Textilhändler hatte den Gewinn nach einem schwachen ersten Geschäftshalbjahr nun im dritten Quartal um mehr als ein Fünftel gesteigert. Analyst Jamie Merriman von Bernstein nannte die Zahlen besser als erwartet. Die Brutto- sowie die operative Gewinnmarge hätten die Schätzungen klar übertroffen.
Ein starkes Sommergeschäft hatte indes Europas größtem Reiseveranstalter Tui Travel die Kassen gefüllt. Entsprechend legten die Papiere als einer der Favoriten im britischen Leitindex 'Footsie' um 1,43 Prozent zu. Analyst Wyn Ellis von der Investmentbank Numis sprach von ermutigenden Zahlen und empfahl die Aktien zum Kauf.
Der Wettbewerber Thomas Cook hatte derweil zwar seine Sommer-Reisen fast komplett losgeschlagen. Europas zweitgrößter Reiseveranstalter startete jedoch wegen des warmen Wetters in Europa und der weltpolitischen Lage langsamer in die Wintersaison. Die Aktien sackten um mehr als sieben Prozent ab.
Am 'Footsie'-Ende verloren die Titel von Barclays rund zwei Prozent. Die britische Großbank plant Kreisen zufolge einen massiven Umbau ihres schwächelnden Vermögensverwaltungsgeschäfts. Die Sparte solle sich bis Ende 2016 auf rund 70 Länder konzentrieren, berichteten Medien unter Berufung auf Firmenkreise.
Bankwerte zählten auch europaweit zu den größten Verlieren. Der Subindex büßte 1,01 Prozent ein./la/ag
'Die Probleme in den USA dominieren eindeutig das Bild', sagte Händlerin Anita Paluch vom Broker Gekko Global Markests. Besonders in den Budgetverhandlungen drängt die Zeit, denn das neue Haushaltsjahr der USA beginnt am 1. Oktober. Sollte sich der Kongress nicht rechtzeitig auf eine Erhöhung der Verschuldungsgrenze von 16,7 Billionen Dollar (rund 12,7 Billionen Euro) einigen, droht der größten Volkswirtschaft der Welt schon Mitte Oktober die Zahlungsunfähigkeit.
Die Einzelhandelsbranche
Ein starkes Sommergeschäft hatte indes Europas größtem Reiseveranstalter Tui Travel
Der Wettbewerber Thomas Cook
Am 'Footsie'-Ende verloren die Titel von Barclays
Bankwerte zählten auch europaweit zu den größten Verlieren. Der Subindex