HAMBURG (dpa-AFX) - Der Zigarettenhersteller Reemtsma sieht seine Geschäftsgrundlage wegen der geplanten strengen EU-Tabakvorschriften gefährdet. 'Das zerstört Markenwerte, das heißt die Grundlage unseres Geschäfts', erklärte der Vorstandssprecher der Reemtsma Cigarettenfabriken, Marcus T.R. Schmidt, am Dienstag in Hamburg. Unter anderem sollen Warnhinweise künftig mehr als die Hälfte der Vorderseite einer Schachtel bedecken - für ein bekanntes Logo wäre dann nur noch wenig Platz. Auch Schockbilder von Raucherbeinen oder schwarzen Zähnen sind angedacht. Das komme einer Enteignung der Industrie gleich, sagte Schmidt. 'Da stimmt die Verhältnismäßigkeit beim besten Willen nicht mehr'. Reemtsma vertreibt unter anderem die Marken 'John Player Special' und 'West'.
'Wir stehen vor einem Dammbruch der Regulierung schlechthin', sagte Schmidt. Alkohol, Fast Food, Süßigkeiten - die neuen Regeln für den Tabakverkauf könnten zum Präzedenzfall für andere Produkte werden. Noch sei der Gesetzesentwurf im Beratungsprozess. 'Wir würden klagen, das ist momentan die Haltung des Hauses', erklärte Schmidt mit Blick auf die danach anstehende konkrete Umsetzung. In Deutschland könnte das ab 2015 der Fall sein.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2012/13 (30.9.) sieht sich Reemtsma allerdings weiter im Aufwind. Der Umsatz kletterte um 3,2 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern lag bei 573 Millionen Euro nach 545 Millionen Euro 2012. Die Firma bewegte sich dabei in einem insgesamt schrumpfenden Markt. 'Das ist so ein bisschen neu, wenn wir das vergleichen mit den letzten zwei, drei Jahren, in denen der Markt relativ stabil war', sagte Schmitt. Erstmalig habe der Zuwachs beim Feinschnitt für selbst gedrehte Zigaretten nicht mehr ausgereicht, um den Rückgang bei den Fabrikzigaretten auszugleichen. Laut Reemtsma ging der Gesamtabsatz an Tabakprodukten im Geschäftsjahr 2013 bundesweit auf 119,3 Milliarden Stück zurück. 2012 waren es noch 121 Milliarden Stück.
Reemtsma kommt auf einen Gesamtmarkteinteil von 24,7 Prozent und festigte damit seine Position als zweitgrößter Anbieter in Deutschland. Wachstumschancen sieht das Unternehmen unter anderem bei Zigaretten ohne Zusatzstoffe. Auch die E-Zigarette habe mittlerweile Konsumenten gefunden. 'Ich glaube nicht, dass das einfach nur so ein Strohfeuer ist', sagte Schmidt. Reemtsma wolle dabei eine aktive Rolle spielen und habe eine Tochter in Amsterdam gegründet, die sich um rauchfreie Produkte kümmere. Die Nutzung der E-Zigaretten in Deutschland entspreche umgerechnet wohl einem Konsum von rund einer Milliarde Zigaretten./idt/DP/kja
'Wir stehen vor einem Dammbruch der Regulierung schlechthin', sagte Schmidt. Alkohol, Fast Food, Süßigkeiten - die neuen Regeln für den Tabakverkauf könnten zum Präzedenzfall für andere Produkte werden. Noch sei der Gesetzesentwurf im Beratungsprozess. 'Wir würden klagen, das ist momentan die Haltung des Hauses', erklärte Schmidt mit Blick auf die danach anstehende konkrete Umsetzung. In Deutschland könnte das ab 2015 der Fall sein.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2012/13 (30.9.) sieht sich Reemtsma allerdings weiter im Aufwind. Der Umsatz kletterte um 3,2 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern lag bei 573 Millionen Euro nach 545 Millionen Euro 2012. Die Firma bewegte sich dabei in einem insgesamt schrumpfenden Markt. 'Das ist so ein bisschen neu, wenn wir das vergleichen mit den letzten zwei, drei Jahren, in denen der Markt relativ stabil war', sagte Schmitt. Erstmalig habe der Zuwachs beim Feinschnitt für selbst gedrehte Zigaretten nicht mehr ausgereicht, um den Rückgang bei den Fabrikzigaretten auszugleichen. Laut Reemtsma ging der Gesamtabsatz an Tabakprodukten im Geschäftsjahr 2013 bundesweit auf 119,3 Milliarden Stück zurück. 2012 waren es noch 121 Milliarden Stück.
Reemtsma kommt auf einen Gesamtmarkteinteil von 24,7 Prozent und festigte damit seine Position als zweitgrößter Anbieter in Deutschland. Wachstumschancen sieht das Unternehmen unter anderem bei Zigaretten ohne Zusatzstoffe. Auch die E-Zigarette habe mittlerweile Konsumenten gefunden. 'Ich glaube nicht, dass das einfach nur so ein Strohfeuer ist', sagte Schmidt. Reemtsma wolle dabei eine aktive Rolle spielen und habe eine Tochter in Amsterdam gegründet, die sich um rauchfreie Produkte kümmere. Die Nutzung der E-Zigaretten in Deutschland entspreche umgerechnet wohl einem Konsum von rund einer Milliarde Zigaretten./idt/DP/kja