(neu: Schlusskrse, weitere Analystenkommentare von Berenberg, Bernstein und DZ Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Telekom haben am Donnerstag nach Zahlen kräftige Verluste verbucht. Die Papiere gaben als einer der schwächsten Werte im Dax um 2,28 Prozent auf 11,340 Euro nach. Der deutsche Leitindex legte um 0,44 Prozent zu.
Börsianer sahen die Zahlen der Telekom zwar über den Erwartungen, verwiesen aber darauf, dass die Aktie zuletzt bereits gut gelaufen sei. Seit Anfang September hatte das Papier in der Spitze um fast 25 Prozent zugelegt. Allerdings war in den vergangenen Wochen die Dynamik verloren gegangen.
ANALYST: ÜBERRASCHUNGSPOTENZIAL BEGRENZT
Der Dax-Konzern hatte im dritten Quartal dank des boomenden Geschäfts in den USA weiter zugelegt. Analysten hatten mit weniger Umsatz und operativem Gewinn gerechnet. Zu diesen gehörte auch Stefan Borscheid von der LBBW. Auf Gruppenebene habe die Telekom besser als von ihm erwartet abgeschnitten. Er zielte vor allem auf die starke Entwicklung der US-Tochter T-Mobile USA ab. Diese hatte bereits am Dienstag über ein starkes Kundenwachstum und ein überraschend hohes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) berichtet.
Analystin Heike Pauls von der Commerzbank fügte mit Blick auf die US-Tochter hinzu, dass sie das positive Überraschungspotenzial vorweggenommen hätte. Insgesamt sprach sie von einem guten Quartal über ihren Prognosen. Sie verwies aber auch auf die auslaufende relative Stärke im Mobilfunk auf dem Heimatmarkt Deutschland, der sich als gewisser Schwachpunkt erweise.
WARNSIGNALE IM QUARTALSBERICHT
Die Ergebnisse des Telekomkonzerns hätten vor allem dank des guten US-Geschäfts seine Erwartungen übertroffen, kommentierte Paul Marsch von der Hamburger Berenberg Bank. Es gebe in den Details des Zahlenwerks aber zwei Warnzeichen: So verschlechterten sich die Trends im deutschen Mobilfunkgeschäft, und die Kundenentwicklung in der Breitbandsparte sei wegen des zunehmenden Wettbewerbs durch Kabelnetzbetreiber schwach ausgefallen. Laut Bernstein-Analystin Robin Bienenstock ist die kurzfristige Schwäche im deutschen Mobilfunkgeschäft angesichts der anstehenden Übernahmen in der Branche aber zu vernachlässigen.
Auch wenn die jüngsten Zahlen der Bonner wegen des stärkeren US-Geschäfts über den Erwartungen gelegen hätten, blieben die Marktbedingungen in Europa weiter schwierig, hieß es von DZ-Bank-Analyst Christoph Bast. Gerade in Deutschland stehe die Telekom mit dem geplanten Netzausbau und der anstehenden Marktkonsolidierung vor zahlreichen Herausforderungen. Die Risiken überwögen die Chancen, so Bast, und nannte das nachlassende Wachstum im deutschen Breitbandmarkt, neue regulatorische Herausforderungen und die anhaltende Krise in Süd- und Osteuropa./fat/rum/stb/ajx/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Telekom
Börsianer sahen die Zahlen der Telekom zwar über den Erwartungen, verwiesen aber darauf, dass die Aktie zuletzt bereits gut gelaufen sei. Seit Anfang September hatte das Papier in der Spitze um fast 25 Prozent zugelegt. Allerdings war in den vergangenen Wochen die Dynamik verloren gegangen.
ANALYST: ÜBERRASCHUNGSPOTENZIAL BEGRENZT
Der Dax-Konzern hatte im dritten Quartal dank des boomenden Geschäfts in den USA weiter zugelegt. Analysten hatten mit weniger Umsatz und operativem Gewinn gerechnet. Zu diesen gehörte auch Stefan Borscheid von der LBBW. Auf Gruppenebene habe die Telekom besser als von ihm erwartet abgeschnitten. Er zielte vor allem auf die starke Entwicklung der US-Tochter T-Mobile USA ab. Diese hatte bereits am Dienstag über ein starkes Kundenwachstum und ein überraschend hohes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) berichtet.
Analystin Heike Pauls von der Commerzbank fügte mit Blick auf die US-Tochter hinzu, dass sie das positive Überraschungspotenzial vorweggenommen hätte. Insgesamt sprach sie von einem guten Quartal über ihren Prognosen. Sie verwies aber auch auf die auslaufende relative Stärke im Mobilfunk auf dem Heimatmarkt Deutschland, der sich als gewisser Schwachpunkt erweise.
WARNSIGNALE IM QUARTALSBERICHT
Die Ergebnisse des Telekomkonzerns hätten vor allem dank des guten US-Geschäfts seine Erwartungen übertroffen, kommentierte Paul Marsch von der Hamburger Berenberg Bank. Es gebe in den Details des Zahlenwerks aber zwei Warnzeichen: So verschlechterten sich die Trends im deutschen Mobilfunkgeschäft, und die Kundenentwicklung in der Breitbandsparte sei wegen des zunehmenden Wettbewerbs durch Kabelnetzbetreiber schwach ausgefallen. Laut Bernstein-Analystin Robin Bienenstock ist die kurzfristige Schwäche im deutschen Mobilfunkgeschäft angesichts der anstehenden Übernahmen in der Branche aber zu vernachlässigen.
Auch wenn die jüngsten Zahlen der Bonner wegen des stärkeren US-Geschäfts über den Erwartungen gelegen hätten, blieben die Marktbedingungen in Europa weiter schwierig, hieß es von DZ-Bank-Analyst Christoph Bast. Gerade in Deutschland stehe die Telekom mit dem geplanten Netzausbau und der anstehenden Marktkonsolidierung vor zahlreichen Herausforderungen. Die Risiken überwögen die Chancen, so Bast, und nannte das nachlassende Wachstum im deutschen Breitbandmarkt, neue regulatorische Herausforderungen und die anhaltende Krise in Süd- und Osteuropa./fat/rum/stb/ajx/he