FRANKFURT (dpa-AFX) - Die mageren Zeiten in der Pharmabranche sind vorbei. Nachdem die Pharmahersteller lange unter den Patentverlusten für wichtige Medikamente gelitten haben, machte sich 2013 wieder Zuversicht breit. Die Therapie aus Übernahmen, neuen Märkten und Kostensenkungen scheint zu wirken: 'Es wurde befürchtet, dass die Branche unter den Patentabläufen der Jahre 2011 und 2012 deutlich stärker leidet, als es nun passiert ist', sagt Fondsmanager Thomas Bucher von der Fondsgesellschaft der Deutschen Bank (DWS). Und weitere milliardenschwere Zukäufe vor allem von innovativen Biotechnologie-Firmen und eine steigende Nachfrage aus den Schwellenländern sollen auch im kommenden Jahr für anziehende Gewinne sorgen.
Fondsmanager Bucher rechnet damit, dass die Branche '2014 den weltweiten Umsatz um gut vier Prozent und den Gewinn um acht Prozent steigern kann.' Der Großteil der Patentabläufe sei verdaut, schreibt die US-Bank JP Morgan, und der Nachschub an neuen Medikamenten sehe vielversprechend aus. Das hat sich auch an der Börse herumgesprochen. 2013 gehörte die Pharmabranche zu den Lieblingen bei Aktionären.
Mit Übernahmen vor allem von Biotechnologie-Firmen wollen die Pharmaunternehmen weiter wachsen und die Auswirkungen der Patentverluste auffangen. Zum Beispiel Bayer: Die Leverkusener wollen den Krebsmittelspezialisten Algeta für knapp 1,8 Milliarden Euro schlucken. Auch die Konkurrenz schlug zu: Für Sanofi -Chef Chris Viehbacher war der Kauf von Genzyme, einer auf seltene Krankheiten spezialisierten Biotech-Firma, eine der wichtigsten Etappen beim Konzernumbau.
Die Medikamente aus den Biotech-Laboren sind begehrt - besonders die Krebsmittel. Die Gründe liegen auf der Hand: Erstens steigt die Zahl der Krebserkrankungen und zweitens fallen für die Behandlung hohe Kosten an. Pharmaexpertin Andrea Brückner von der Unternehmensberatung Accenture rechnet damit, dass der Markt für Krebsmedikamente und Antikörper 2014 weltweit um sieben Prozent wächst (2012: rund 80 Mrd). Bis 2018 könnten die Erlöse auf 130 Milliarden Dollar steigen.
Der Wettbewerb um Biotech-Firmen wird daher anhalten. 'Biotech-Produkte sind schwieriger herzustellen, büßen aber nach einem Patentverlust beim Umsatz auf Jahressicht nur rund 30 Prozent ein und nicht 80 bis 90 Prozent wie chemische Produkte', sagt Fondsexperte Bucher. Doch Übernahmeziele werden knapp, dadurch steigen die Preise.
Wobei Übernahmen nur die eine Seite der Medaille sind. Pfizer -Chef Ian Read will den Konzern nach den Übernahmen der vergangenen Jahre schlanker aufstellen. Pfizer soll sich auf das Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneien konzentrieren. Das Babynahrungsgeschäft wurde an Nestlé verkauft, die Tiermedizin-Sparte unter dem Namen Zoetis an die Börse gebracht. Der Umbau dauert an.
Einen anderen Weg haben Sanofi und Bayer eingeschlagen. Beide sehen eher in einer breiten Aufstellung Vorteile. Denn Randgeschäfte wie Generika oder frei verkäufliche Arzneimittel sollen Rückschläge bei der Erforschung und Zulassung neuer Wirkstoffe ausgleichen.
Ob nun spezialisiert oder nicht: Zusätzlichen Schwung erhält die Pharmabranche aus Schwellenländern wie Brasilien, Russland, Indien oder China. Dort steigt die Nachfrage nach Medikamenten. Denn mit wachsendem Wohlstand nehmen Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Krebs zu. Der weltweite Pharmamarkt könnte 2014 im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen, schätzt Pharmaexpertin Brückner. 'Konzerne, die in den Schwellenländern gut aufgestellt sind, oder sehr spezialisierte Unternehmen wie Roche dürften mit ihrem Umsatzwachstum deutlich über dem Markt liegen.'/ep/fbr/stb
---Von Elke Pfeifer, dpa-AFX---
Fondsmanager Bucher rechnet damit, dass die Branche '2014 den weltweiten Umsatz um gut vier Prozent und den Gewinn um acht Prozent steigern kann.' Der Großteil der Patentabläufe sei verdaut, schreibt die US-Bank JP Morgan, und der Nachschub an neuen Medikamenten sehe vielversprechend aus. Das hat sich auch an der Börse herumgesprochen. 2013 gehörte die Pharmabranche zu den Lieblingen bei Aktionären.
Mit Übernahmen vor allem von Biotechnologie-Firmen wollen die Pharmaunternehmen weiter wachsen und die Auswirkungen der Patentverluste auffangen. Zum Beispiel Bayer
Die Medikamente aus den Biotech-Laboren sind begehrt - besonders die Krebsmittel. Die Gründe liegen auf der Hand: Erstens steigt die Zahl der Krebserkrankungen und zweitens fallen für die Behandlung hohe Kosten an. Pharmaexpertin Andrea Brückner von der Unternehmensberatung Accenture rechnet damit, dass der Markt für Krebsmedikamente und Antikörper 2014 weltweit um sieben Prozent wächst (2012: rund 80 Mrd). Bis 2018 könnten die Erlöse auf 130 Milliarden Dollar steigen.
Der Wettbewerb um Biotech-Firmen wird daher anhalten. 'Biotech-Produkte sind schwieriger herzustellen, büßen aber nach einem Patentverlust beim Umsatz auf Jahressicht nur rund 30 Prozent ein und nicht 80 bis 90 Prozent wie chemische Produkte', sagt Fondsexperte Bucher. Doch Übernahmeziele werden knapp, dadurch steigen die Preise.
Wobei Übernahmen nur die eine Seite der Medaille sind. Pfizer
Einen anderen Weg haben Sanofi und Bayer eingeschlagen. Beide sehen eher in einer breiten Aufstellung Vorteile. Denn Randgeschäfte wie Generika oder frei verkäufliche Arzneimittel sollen Rückschläge bei der Erforschung und Zulassung neuer Wirkstoffe ausgleichen.
Ob nun spezialisiert oder nicht: Zusätzlichen Schwung erhält die Pharmabranche aus Schwellenländern wie Brasilien, Russland, Indien oder China. Dort steigt die Nachfrage nach Medikamenten. Denn mit wachsendem Wohlstand nehmen Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Krebs zu. Der weltweite Pharmamarkt könnte 2014 im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen, schätzt Pharmaexpertin Brückner. 'Konzerne, die in den Schwellenländern gut aufgestellt sind, oder sehr spezialisierte Unternehmen wie Roche dürften mit ihrem Umsatzwachstum deutlich über dem Markt liegen.'/ep/fbr/stb
---Von Elke Pfeifer, dpa-AFX---