FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 11. Dezember 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Nach der starken Rallye im November hat der deutsche Leitindex seit Anfang diesen Monats auf Korrekturmodus umgeschaltet. Ein Ende der Verschnaufpause ist aus Sicht von Charttechnikern bisher nicht in Sicht.
ie Konsolidierung ist noch nicht beendet. 'Der erfreuliche Wochenschluss und der zumindest positive Wochenauftakt deuteten darauf hin, dass die Korrekturbewegung bereits beendet sei. Eine Jahresendrallye war in greifbare Nähe gerückt. Doch mit dem gestrigen Tag wurde das zarte Pflänzchen wieder zertreten', fasst Christoph Geyer von der Commerzbank zusammen. Aus Sicht des technischen Analysten belegt der volatile Kursverlauf der vergangenen Tage, dass die Anleger immer stärker verunsichert sind. 'Sie nehmen die Gewinne, die im Jahresverlauf aufgelaufen sind, lieber mit, als sie wieder abgeben zu müssen', ergänzt der Techniker.
Chance auf Jahresendrallye noch nicht vertan
So sei die kurze Anstiegsbewegung nun fast schon als trendbestätigende Formation in einem neuen, wenn auch noch sehr kurzfristigen, Abwärtstrend zu sehen. Dennoch: Die Chance auf eine Jahresendrallye bleibt aus Sicht von Geyer bestehen. 'Eine solche setzt häufig erst Mitte des Monats nach einer Schwächephase zu Beginn des Monats ein. Ob diese zyklische Betrachtung auch in diesem Jahr zutrifft, bleibt gleichwohl abzuwarten', erklärt der Techniker und sieht eine wichtige Unterstützung im Bereich von 9.000 Punkten. 'Die sollte nicht unterschritten werden, da sonst ein Absturz in den Bereich von 8.800 Punkten droht.'
Am Mittwochmittag legt der DAX um 0,2 Prozent auf 9.132 Punkte zu und notiert damit in etwa auf dem selben Niveau wie vor einer Woche.
Abwärtswelle Elliot 'C' steht noch bevor
Auch Wieland Staud, technischer Analyst und Geschäftsführer von Staud Research, kann aktuell kaum Signale ausmachen, die auf ein unmittelbares Ende der Konsolidierung hindeuten würden. Nach Einschätzung des Technikers befindet sich der DAX wahrscheinlich in einer Elliott-Welle 'B' - der Erholung nach dem ersten Rücksetzer (Elliott 'A') -, dem noch die Abwärtsbewegung Elliott 'C' folgen werde. 'In den Fokus rücken rund 9.020 Punkte und die Zone zwischen 8.920 und 8.940 Punkten. Zur Wochenmitte erwarten wir zunächst leicht freundliche Kurse. Die Wochentiefs dürften aber noch vor uns liegen', prognostiziert Staud. Mittelfristig bleibt der Analyst allerdings optimistisch und bestätigt das Ziel von 9.870 Punkten.
Prozyklisch positionieren
Laut HSBC verharren die deutschen Standardwerte unter dem Strich innerhalb der Handelsspanne vom Mittwoch vergangener Woche zwischen 9.070 und 9.250 Punkten. 'Anleger sollten sich daher prozyklisch positionieren', rät der Charttechniker Jörg Scherer. Dies unterstreiche auch die technische Konstellation im Stundenbereich: 'Während bei einem Sprung über die 200-Stunden-Linie bei aktuell 9.213 Punkten und das jüngste Erholungshoch bei 9.226 Punkten die laufende Korrektur bereits wieder abgeschlossen und der DAX Kurs auf sein Allzeithoch bei 9.425 Punkte nehmen würde, gilt es nach wie vor ein Abgleiten unter das jüngste Verlaufstief bei 9.070 Punkten zu verhindern', rät der HSBC-Analyst. Vorher biete die 38-Tages-Linie bei aktuell 9.119 Punkten Halt. 'Schließlich impliziert ein Bruch dieser Bastion eine Ausdehnung der Konsolidierung zumindest bis zur Kurslücke vom 24. Oktober bei 8.933 Punkten.'
Profis gelassen, Private machen Pause
Die Laune von institutionellen Investoren hat sich im Vergleich zur Vorwoche wieder deutlich verbessert, ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage der Börse Frankfurt: Der Bull/Bear-Index der Profis steigt von 58,9 auf 64,4 Punkte, 9 Prozent der Befragten sind ins Bullenlager gewechselt. Eine große Zahl war zuvor gar nicht engagiert. Bei den Privaten sind unterdessen 2 Prozent short gegangen - damit gewinnen die Bären doppelt so viel wie die Bullen. Der Bull/Bear-Index fällt von 56,3 auf 55,8 Punkte.
Der Index misst den absoluten Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Die Analyse der Ergebnisse können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.
von Karoline Kopp, Deutsche Börse AG
© 11. Dezember 2013
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
ie Konsolidierung ist noch nicht beendet. 'Der erfreuliche Wochenschluss und der zumindest positive Wochenauftakt deuteten darauf hin, dass die Korrekturbewegung bereits beendet sei. Eine Jahresendrallye war in greifbare Nähe gerückt. Doch mit dem gestrigen Tag wurde das zarte Pflänzchen wieder zertreten', fasst Christoph Geyer von der Commerzbank zusammen. Aus Sicht des technischen Analysten belegt der volatile Kursverlauf der vergangenen Tage, dass die Anleger immer stärker verunsichert sind. 'Sie nehmen die Gewinne, die im Jahresverlauf aufgelaufen sind, lieber mit, als sie wieder abgeben zu müssen', ergänzt der Techniker.
Chance auf Jahresendrallye noch nicht vertan
So sei die kurze Anstiegsbewegung nun fast schon als trendbestätigende Formation in einem neuen, wenn auch noch sehr kurzfristigen, Abwärtstrend zu sehen. Dennoch: Die Chance auf eine Jahresendrallye bleibt aus Sicht von Geyer bestehen. 'Eine solche setzt häufig erst Mitte des Monats nach einer Schwächephase zu Beginn des Monats ein. Ob diese zyklische Betrachtung auch in diesem Jahr zutrifft, bleibt gleichwohl abzuwarten', erklärt der Techniker und sieht eine wichtige Unterstützung im Bereich von 9.000 Punkten. 'Die sollte nicht unterschritten werden, da sonst ein Absturz in den Bereich von 8.800 Punkten droht.'
Am Mittwochmittag legt der DAX um 0,2 Prozent auf 9.132 Punkte zu und notiert damit in etwa auf dem selben Niveau wie vor einer Woche.
Abwärtswelle Elliot 'C' steht noch bevor
Auch Wieland Staud, technischer Analyst und Geschäftsführer von Staud Research, kann aktuell kaum Signale ausmachen, die auf ein unmittelbares Ende der Konsolidierung hindeuten würden. Nach Einschätzung des Technikers befindet sich der DAX wahrscheinlich in einer Elliott-Welle 'B' - der Erholung nach dem ersten Rücksetzer (Elliott 'A') -, dem noch die Abwärtsbewegung Elliott 'C' folgen werde. 'In den Fokus rücken rund 9.020 Punkte und die Zone zwischen 8.920 und 8.940 Punkten. Zur Wochenmitte erwarten wir zunächst leicht freundliche Kurse. Die Wochentiefs dürften aber noch vor uns liegen', prognostiziert Staud. Mittelfristig bleibt der Analyst allerdings optimistisch und bestätigt das Ziel von 9.870 Punkten.
Prozyklisch positionieren
Laut HSBC verharren die deutschen Standardwerte unter dem Strich innerhalb der Handelsspanne vom Mittwoch vergangener Woche zwischen 9.070 und 9.250 Punkten. 'Anleger sollten sich daher prozyklisch positionieren', rät der Charttechniker Jörg Scherer. Dies unterstreiche auch die technische Konstellation im Stundenbereich: 'Während bei einem Sprung über die 200-Stunden-Linie bei aktuell 9.213 Punkten und das jüngste Erholungshoch bei 9.226 Punkten die laufende Korrektur bereits wieder abgeschlossen und der DAX Kurs auf sein Allzeithoch bei 9.425 Punkte nehmen würde, gilt es nach wie vor ein Abgleiten unter das jüngste Verlaufstief bei 9.070 Punkten zu verhindern', rät der HSBC-Analyst. Vorher biete die 38-Tages-Linie bei aktuell 9.119 Punkten Halt. 'Schließlich impliziert ein Bruch dieser Bastion eine Ausdehnung der Konsolidierung zumindest bis zur Kurslücke vom 24. Oktober bei 8.933 Punkten.'
Profis gelassen, Private machen Pause
Die Laune von institutionellen Investoren hat sich im Vergleich zur Vorwoche wieder deutlich verbessert, ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage der Börse Frankfurt: Der Bull/Bear-Index der Profis steigt von 58,9 auf 64,4 Punkte, 9 Prozent der Befragten sind ins Bullenlager gewechselt. Eine große Zahl war zuvor gar nicht engagiert. Bei den Privaten sind unterdessen 2 Prozent short gegangen - damit gewinnen die Bären doppelt so viel wie die Bullen. Der Bull/Bear-Index fällt von 56,3 auf 55,8 Punkte.
Der Index misst den absoluten Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Die Analyse der Ergebnisse können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.
von Karoline Kopp, Deutsche Börse AG
© 11. Dezember 2013
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)