* Spannungen in Korea und Euro-Schuldenkrise verunsichern * Französische CDS so teuer wie nie zuvor
(neu: Details Korea, EZB, Analysten, Frankreich)
Frankfurt, 20. Dez. (Reuters) - Anleger am Renten- und Devisenmarkt sind zu Beginn der Weihnachtswoche auf Nummer sicher gegangen und haben ihr Geld in Schweizer Franken und deutschen Bundesanleihen angelegt. Auslöser waren Händlern zufolge die weiterschwelende europäische Staatsschuldenkrise und politisch-militärische Spannungen zwischen Nord- und Südkorea.
Für einen Euro
Die europäische Gemeinschaftswährung fiel im Vergleich zum US-Handelsschluss am Freitag um gut einen halben US-Cent auf 1,3111 Dollar. Analysten zufolge herrschte am Markt noch immer Enttäuschung darüber, dass die EU-Staats- und Regierungschefs bei ihrem Gipfel vergangenen Freitag keine schärferen Maßnahmen gegen die Schuldenkrise ergriffen. "Das Überleben des Euro hängt in erster Linie davon ab, ob die Europäer bereit sind, ein Lenkungssystem einzuführen, das versicherungsähnliche Solidarität und gegenseitige Aufsicht garantiert", hieß es in einem Marktkommentar von Axa Investment Managers. Für Unruhe am Markt sorgten laut Händlern unter anderem Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie hatte einen irische Gesetzentwurf zur Bankenrettung kritisiert.
Am Rentenmarkt kletterte der Bund-Future
Unterdessen wuchs das Misstrauen von Investoren am Markt für Kreditderivate gegenüber französischen Staatsschulden. Fünfjährige Kreditausfallversicherungen (CDS) auf Staatsanleihen Frankreichs verteuerten sich dem Datenanbieter Markit zufolge um drei auf 107 Basispunkte und waren damit so teuer wie noch nie zuvor. "Es machen einige Gerüchte über eine Herabstufung die Runde", sagte Markit-Analyst Gavan Nolan. "Die Gerüchte kursieren seit einigen Wochen. Ich glaube nicht, dass es eine spezifische Quelle gab." 107 Basispunkte bedeutet, dass es 107.000 Euro kostet, französische Staatsanleihen im Volumen von zehn Millionen Euro gegen einen Ausfall abzusichern.
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(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Andreas Kröner)