MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Deutsche Post (ETR:DPW) will gemeinsam mit dem ADAC zur Nummer eins im Fernbusmarkt aufsteigen. Das Gemeinschaftsunternehmen mit dem derzeit wegen der Manipulation von Umfragen in der Kritik stehenden Automobilclub solle die 'führende Rolle im Fernbusmarkt übernehmen', sagte Post-Vorstand Joachim Wessels der 'Süddeutschen Zeitung' (Dienstagausgabe). Laut einer Studie des Bundesverbandes deutscher Omnibusunternehmen (BDO) sind ADAC und Post derzeit die Nummer vier im Markt. Um an die Spitze zu kommen, weiten ADAC und Post ihr Angebot ab Anfang Februar deutlich aus.
Doch das dürfte nach Einschätzung Wessels nicht ausreichen. 'Mit dem neuen Angebot kommen wir bei grober Schätzung auf einen Marktanteil von 14 bis 15 Prozent.' Wenn die neuen Strecken gut laufen, will Wessels im Frühjahr entscheiden wie er die vor dem ADAC Postbus liegenden Anbieter überholen kann. Eine Möglichkeit weise über die nationalen Grenzen hinaus. Zum Billiganbieter will er sein Unternehmen dagegen nicht machen. 'An einem Preiskampf werden wir uns nicht beteiligen', sagte er.
Der seit Anfang 2013 liberalisierte Markt ist hart umkämpft. Der ADAC und die Post sind erst seit November aktiv. Größter Anbieter ist der Studie des BDOs zufolge demnach MeinFernbus mit einem Marktanteil von 39,7 Prozent. Dahinter kommen Busse der DB AG (21,7 Prozent) und Flixbus (14,8 Prozent). Insgesamt gibt es derzeit rund 40 Anbieter. Experten erwarten daher einen Preiskampf, den wohl nicht alle überleben werden.
Post-Vorstand Wessels schätzt den Gesamtmarkt in etwa auf eine halbe Milliarde Euro. Die aktuellen Skandale beim ADAC seien kein Grund, die Zusammenarbeit zu überdenken. 'Wir arbeiten innerhalb der ADAC-Postbus-Geschäftsführung sehr gut zusammen. Keiner denkt daran, etwas zu verändern.'/zb/she/fbr