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FOKUS 3-Optimismus von Siemens und Alcoa steckt Dax-Anleger an

Veröffentlicht am 11.01.2011, 18:00
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* Siemens punktet mit vollen Auftragsbüchern

* Alcoa-Ausblick für Aluminiummarkt stimmt zuversichtlich

* Haushaltsdefizit in Portugal 2010 kleiner als erwartet

* Hohe Kreditvergabe in China hilft deutschen Industriewerten

(neu: Schlusskurse, Infineon, britische Banken)

Frankfurt, 11. Jan (Reuters) - Die Zuversicht großer Industriekonzerne für das neue Jahr ist am Dienstag auf die Anleger am Aktienmarkt übergesprungen. Zum Auftakt der Bilanzsaison schloss der Dax<.GDAXI> 1,2 Prozent fester bei 6941 Punkten. "Der Optimismus an den Märkten wird heute zum Teil vom positiven Nachrichtenfluss einzelner Unternehmen gestärkt", sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research.

"Dazu tragen aber auch Aussagen des portugiesischen Ministerpräsidenten Jose Socrates bei, dass sein Land keine Hilfe von außen benötige." Laut Socrates fiel das Defizit des hoch verschuldeten Landes 2010 kleiner aus als erwartet. "Man geht am Markt nun davon aus, dass bei der Auktion von Staatsanleihen am Mittwoch alles klar geht", sagte ein Börsianer. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> für die Euro-Zone legte 1,3 Prozent auf 2797 Zähler zu. Der Euro erholte sich leicht und kostete am Abend 1,2971 Dollar.

Zur guten Stimmung trug unter anderem der optimistische Ausblick des Aluminiumkonzerns Alcoa bei, der traditionell den Startschuss für die Bilanzsaison in den USA gab. Das Unternehmen rechnet mit einer stark wachsenden Nachfrage nach Aluminium. "Die Tatsache, dass Alcoa gut abgeschnitten hat, gibt den Ton vor für den Rest der Saison", sagte Malcolm Polley, Präsident von Stewart Capital Advisors. Alcoa-Aktien profitierten allerdings nicht von den Geschäftszahlen und gaben 1,2 Prozent nach. Einige Börsianer halten die Prognose für zu optimistisch, andere sprachen von Gewinnmitnahmen.

An der Frankfurter Börse sorgte Siemens mit der Ankündigung auf Aufsehen, mit prall gefüllten Auftragsbüchern ins Jahr gestartet zu sein. Die Aktien des Dax-Schwergewichtes verteuerten sich um drei Prozent auf 91,48 Euro. Die Analysten von Bank of America/Merrill Lynch nahmen die Zahlen laut Händlern zum Anlass, ihr Kursziel für die Aktien um zehn auf 100 Euro anzuheben.

Händlern zufolge profitierten die Aktien des Münchener Industriekonzerns wie auch die der deutschen Autobauer zudem vom anhaltend starken Kreditwachstum im wichtigen Absatzmarkt China. Angaben der Zentralbank in Peking zufolge haben die Banken in der Volksrepublik 2010 mehr Kredite vergeben als die Regierung gewünscht hatte. In Frankfurt verteuerten sich die Aktien von Volkswagen um 3,4 Prozent, die Papiere von BMW und Daimler um jeweils zwei Prozent

UMBAU-KOSTEN BEI KOSMETIK BELASTEN BEIERSDORF

VW profitierten laut Händlern auch davon, dass der italienische Konkurrent Fiat nach den Worten von Vorstandschef Sergio Marchionne am Kauf der VW-Beteiligungen an MAN und Scania interessiert ist. MAN-Aktien verteuerten sich um 4,6 Prozent, Scania-Titel in Stockholm um 1,4 Prozent. Börsianer zweifelten jedoch am Erfolg des Vorstoßes. "Die Vorstellung, dass VW sein Lkw-Geschäft verkauft, ist einfach absurd", sagte ein Händler. An die Dax-Spitze setzten sich Infineon-Aktien mit einem Plus von gut fünf Prozent. Der Halbleiterkonzern liefert Chips für elektrische Lenksysteme von Volkswagen.

Auf der Verliererseite standen dagegen die Aktien des Konsumgüterherstellers Beiersdorf mit einem Minus von einem Prozent. Der Umbau des Kosmetikgeschäfts drückte 2010 den Gewinn. "Mittelfristig sehen wir die Restrukturierungen als starke Belastung und erwarten keine positiven Nachrichten in naher Zukunft", erklärte DZ-Bank-Analyst Arne Rautenberg.

In London waren nach einigen positiven Analystenkommentaren Finanztitel gefragt. Die Aktien von Barclays, Lloyds Banking Group und HSBC verteuerten sich um bis zu 5,5 Prozent. Der europäische Stoxx-Branchenindex<.SX7P> gewann knapp zwei Prozent. (Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Andreas Kröner)

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