* S&P stuft Irland auf A-/A-2
* Ratingagentur verweist auf unklaren Finanzbedarf der Banken
* EZB-Sitzung am Donnerstag rückt in den Fokus
* Expansive Geldpolitik der Fed belastet den Dollar
(neu: S&P zu Irland, EZB, irische Anleihen)
Frankfurt, 02. Feb (Reuters) - Die Herunterstufung der
Kreditwürdigkeit Irlands durch die Ratingagentur S&P hat den
Euro am Mittwoch in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Anstieg
der vergangenen Tage ging der Gemeinschaftswährung
S&P stufte das Rating für Irland auf A-/A-2 zurück und bekräftigte den negativen Ausblick. Es sei weiter unsicher, wie viel zusätzliches Kapital die Banken der Inselrepublik noch brauchen. "Das hat jetzt erst einmal für etwas Ernüchterung gesorgt", sagte ein Händler. "Einige nutzen es auch für Gewinnmitnahmen."
Seit der jüngsten EZB-Ratssitzung Mitte Januar hat der Euro rund fünf Cent oder knapp vier Prozent gewonnen. Damals hatte Zentralbankchef Jean-Claude Trichet erstmals deutlich auf Inflationsgefahren hingewiesen. In der Folge belebten Zinserhöhungsfantasien den Euro. Nun warten Investoren darauf, wie sich Trichet am Donnerstag nach Bekanntgabe des Zinsentscheids äußert. "Er wird bellen, aber nicht beißen", sagte ein Händler: Trichet werde wieder auf Inflationsgefahren hinweisen, aber die Zinsen nicht erhöhen.
RENTENMARKT-INVESTOREN SEHEN S&P-HERUNTERSTUFUNG GELASSEN
Am Rentenmarkt hinterließ die Irland-Skepsis der
Ratingagentur kaum Spuren. Der von Investoren geforderte
Renditeaufschlag für zehnjährige irische Anleihen
EXPANSIVE GELDPOLITIK DER FED SETZT DOLLAR ZU
Seit den politischen Verhandlungen um eine Ausweitung des Rettungsfonds EFSF hatte sich der Blick der Investoren verstärkt auf die USA gerichtet. Das belastete den Dollar. "Zunächst hatten wir tatsächlich eine Euro-Stärke, als alle anfingen daran zu glauben, dass die Euro-Krise bald gelöst sein wird", erläuterte Analyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. "Aber inzwischen sehen wir eher eine Dollar-Schwäche, die dem Euro zugute kommt. Hauptthema am Markt ist inzwischen die Fed." Die US-Notenbank konzentriere sich zu sehr auf den Arbeitsmarkt und halte deshalb zu lang an ihrer lockeren Geldpolitik fest, kritisierte Leuchtmann. Die große Frage sei nun, wann die Wende komme.
Den Aussagen des Fed-Präsidenten von Kansas-City, Thomas Hoenig, zufolge kann das noch dauern. Hoenig hat eine Ausweitung des Anleihenankaufprogramms der Fed ins Gespräch gebracht [ID:nLDE711012].
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Martin Zwiebelberg)