FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch einen unruhigen Handelstag mit deutlichen Gewinnen beendet. Laut Börsianern stand den starken Beschäftigungsdaten aus dem US-Privatsektor die erneut gestiegene Unsicherheit über die Eurozone gegenüber. Der Dax rutschte nach einem freundlichen Start zwar ins Minus, erholte sich aber wieder und schloss 2,25 Prozent höher bei 5.965,63 Punkten. Damit folgte der Leitindex der Wall Street, die ihre Auftaktgewinne ausbauen konnte.
Am Vortag hatte die Ankündigung, dass Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou seinen Sparkurs und die internationalen Hilfen dem Volk zur Abstimmung vorlegen will, für Schockwellen gesorgt und die Märkte auf Talfahrt geschickt. Der MDax der mittelgroßen Werte rückte zur Wochenmitte um 1,43 Prozent auf 8.855,47 Punkte vor und der Technologietitel-Index TecDax gewann 1,40 Prozent auf 682,99 Punkte. Auch die europäischen Börsen erholten sich.
GERÜCHTE TREIBEN MAN
Den Daten des US-Arbeitsmarkt-Dienstleisters ADP als wichtigem Indikator für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht standen die Sorgen über Europa gegenüber. Im Aktionärsbrief von Bernecker hieß es, die Entscheidung von Papandreou sei für die Aktienmärkte eine 'kalte Dusche' und Paris und Berlin seien 'völlig blamiert'. Aus Kreisen des Athener Finanzministeriums hieß es derweil, selbst bei einer verzögerten Auszahlung der für November geplanten Hilfszahlung von acht Milliarden Euro drohe dem Land keine unmittelbare Pleite. Am heutigen Abend berät ein Sondergipfel in Cannes unter Beteiligung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und den Spitzen von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds die derzeitige Lage, bevor es dort am Donnerstag mit einem Gipfeltreffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) weitergeht.
Hierzulande nahm die Berichtssaison wieder an Fahrt auf. Die MAN-Aktien rückten als einer der besten Werte im Dax um 4,89 Prozent auf 63,06 Euro vor. Börsianern zufolge drängten Spekulationen, dass Volkswagen (VW) seine Beteiligung an dem Nutzfahrzeughersteller aufstocken könnte, die durchwachsenen Quartalszahlen in den Hintergrund. VW äußerte sich hierzu nicht. Für die VW-Vorzüge ging es um 6,00 Prozent auf 127,20 Euro hoch.
FRESENIUS UND FMC UNEINHEITLICH
Unterschiedlich fiel die Kursentwicklung beim Medizinkonzern Fresenius und seiner Dialysetochter FMC aus: Die Fresenius-Papiere verteuerten sich trotz gemischt ausgefallener Zahlen und einer überraschend gesenkten Umsatzprognose um 3,28 Prozent auf 71,77 Euro. Dagegen ging es für die Anteilsscheine von FMC nur um mickrige 0,18 Prozent auf 50,490 Euro hoch, was nur zu einem hinteren Platz im Dax reichte. Börsianer sahen sämtliche Kennziffern unter den Erwartungen. Ein bestätigter Jahresausblick half den Papieren nicht.
ZAHLEN HELFEN GEA AN MDAX-SPITZE
An der MDax-Spitze profitierten die Gea-Aktien mit plus 5,97 Prozent auf 20,500 Euro von der Zahlenvorlage. Händlern zufolge fielen Gewinn und Umsatz des Maschinenbaukonzerns besser als erwartet aus. Auch die bestätigten Jahresziele würden positiv aufgenommen. Beim Modekonzern Hugo Boss sorgten starke Zahlen ebenfalls für Kursgewinne, die zum Schluss mit 1,17 Prozent aber unterdurchschnittlich ausfielen.
Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 ging 1,42 Prozent höher bei 2.291,89 Punkten aus dem Handel. Die nationalen Indizes in Paris und London schlossen ebenfalls fest. Der Dow Jones Industrial in New York stand zum europäischen Börsenschluss anderthalb Prozent Prozent höher.
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,63 (Montag: 1,64) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11 Prozent auf 130,91 Punkte. Der Bund Future sank um 0,42 Prozent auf 137,57 Punkte. Der Euro stand bei 1,3743 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs noch auf 1,3809 (Dienstag: 1,3627) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,7242 (0,7338) Euro gekostet./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Am Vortag hatte die Ankündigung, dass Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou seinen Sparkurs und die internationalen Hilfen dem Volk zur Abstimmung vorlegen will, für Schockwellen gesorgt und die Märkte auf Talfahrt geschickt. Der MDax
GERÜCHTE TREIBEN MAN
Den Daten des US-Arbeitsmarkt-Dienstleisters ADP als wichtigem Indikator für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht standen die Sorgen über Europa gegenüber. Im Aktionärsbrief von Bernecker hieß es, die Entscheidung von Papandreou sei für die Aktienmärkte eine 'kalte Dusche' und Paris und Berlin seien 'völlig blamiert'. Aus Kreisen des Athener Finanzministeriums hieß es derweil, selbst bei einer verzögerten Auszahlung der für November geplanten Hilfszahlung von acht Milliarden Euro drohe dem Land keine unmittelbare Pleite. Am heutigen Abend berät ein Sondergipfel in Cannes unter Beteiligung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und den Spitzen von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds die derzeitige Lage, bevor es dort am Donnerstag mit einem Gipfeltreffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) weitergeht.
Hierzulande nahm die Berichtssaison wieder an Fahrt auf. Die MAN-Aktien
FRESENIUS UND FMC UNEINHEITLICH
Unterschiedlich fiel die Kursentwicklung beim Medizinkonzern Fresenius
ZAHLEN HELFEN GEA AN MDAX-SPITZE
An der MDax-Spitze profitierten die Gea-Aktien
Der europäische Leitindex EuroStoxx 50
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,63 (Montag: 1,64) Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---