(Neu: Aussagen aus Pressekonferenz, Aktienkurs, Marktkommentar)
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Geldautomaten-und Kassensystemhersteller Wincor Nixdorf bekommt die unsichere Lage der europäischen Banken zu spüren und traut sich keinen konkreten Ausblick auf das jüngst angelaufene Geschäftsjahr zu. Die Firma aus Paderborn erwägt Kurzarbeit und weiteren Stellenabbau in Deutschland. 'Wir merken eine Kaufzurückhaltung', sagte Vorstandschef Eckard Heidloff am Mittwoch zur Vorlage der vorläufigen Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr 2010/2011 (Ende September). 'Wir registrieren derzeit vor allem bei europäischen Banken, dass sich die bestehenden Unsicherheiten auf deren Investitionsbereitschaft auswirken.' Angesichts der unklaren Konjunktur-Entwicklung und steigender Kapitalanforderungen schraubten viele Banken ihr Budget zurück oder verschöben Anschaffungen.
Zudem sieht Heidloff die Gefahr, dass sich im jüngst angelaufenen Geschäftsjahr auch Handelsunternehmen zurückhalten könnten, sollte die Konjunkturkrise auf die Verbraucher durchschlagen. Die Ostwestfalen produzieren auch Kassensysteme.
Am Nachmittag fiel die im MDax notierte Aktie um fast vier Prozent auf 38,00 Euro und lag damit deutlich stärker im Minus als der schwache Gesamtmarkt. Händler verwiesen vor allem auf den mangelnden Ausblick als Belastung. Im Oktober hatte sich die Aktie von ihrem jüngstem Tief erholt, war dann aber in ihrer Aufwärtsbewegung ins Stocken geraten.
Wegen der Unsicherheit und einer stärkeren Fokussierung auf die wachsenden Schwellenländer erwägt Wincor Nixdorf Kurzarbeit und einen weiteren Stellenabbau im Inland. 'Es wird in Deutschland tendenziell weiter eine Reduzierung geben', sagte Heidloff in Düsseldorf. Das könne auch Kurzarbeit bedeuten. Es gebe aber keinen Beschluss für einen Abbau. Im Gegenzug sollen in China, Russland oder Osteuropa Leute eingestellt werden. Die gesamte Mitarbeiterzahl sank im vergangenen Geschäftsjahr um 138 auf 9.171 Beschäftigte. Die Belegschaft in Deutschland schrumpfte von 4.106 auf 3.985 Beschäftigte. Seinen Aktionären will Wincor Nixdorf wie im Vorjahr eine Dividende von 1,70 Euro zahlen.
Eine quantitative Prognose traut sich der Manager angesichts der Unsicherheiten nicht zu. Der Umsatz in dem seit Oktober laufenden Geschäftsjahr könne sich in einer Schwankungsbreite zwischen einem leichten Rückgang bis hin zu einem leichtem Wachstum über dem Vorjahr entwickeln, hieß es. Für das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) ist für die Paderborner ein deutlicher Rückgang ebenso möglich wie ein Ergebnis über dem Vorjahr.
Für das laufende erste Geschäftsquartal rechnet der Konzern im Vergleich zum starken Vorjahresquartal mit einem Umsatzrückgang und einem im zweistelligen Prozentbereich schrumpfenden Ergebnis. Die mittelfristigen Wachstumsziele von jährlich sechs Prozent beim Umsatz und acht Prozent beim Ergebnis hat Wincor Nixdorf zunächst zurückgestellt. Das Unternehmen sieht für sich aber große Wachstumschancen im Falle eines Wiederanziehens der europäischen Konjunktur.
Mit dem Verkauf ihrer Software und Services machen die Ostwestfalen mittlerweile eben soviel Umsatz wie mit den klassischen Bankautomaten und Kassen für den Handel., wobei der Handel im vergangenen Jahr für den stärkeren Wachstumsimpuls sorgte. Das Geschäft mit den hochwertigeren und damit auch teureren System blieb mit beiden Kundengruppen unter den eigenen Erwartungen.
'Wir sehen den Wachstumstrend in Schwellenländern weiter intakt', sagte Heidloff. Deren Umsatzanteil soll von einem Viertel im vorigen Jahr auf rund 30 Prozent in den nächsten drei bis fünf Jahren steigen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2010/2011 kam die Firma auf einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro - das ist ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unter dem Strich standen 108 Millionen Euro Gewinn und damit zwei Millionen mehr als noch vor einem Jahr./stb/jha/tw
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Geldautomaten-und Kassensystemhersteller Wincor Nixdorf
Zudem sieht Heidloff die Gefahr, dass sich im jüngst angelaufenen Geschäftsjahr auch Handelsunternehmen zurückhalten könnten, sollte die Konjunkturkrise auf die Verbraucher durchschlagen. Die Ostwestfalen produzieren auch Kassensysteme.
Am Nachmittag fiel die im MDax
Wegen der Unsicherheit und einer stärkeren Fokussierung auf die wachsenden Schwellenländer erwägt Wincor Nixdorf Kurzarbeit und einen weiteren Stellenabbau im Inland. 'Es wird in Deutschland tendenziell weiter eine Reduzierung geben', sagte Heidloff in Düsseldorf. Das könne auch Kurzarbeit bedeuten. Es gebe aber keinen Beschluss für einen Abbau. Im Gegenzug sollen in China, Russland oder Osteuropa Leute eingestellt werden. Die gesamte Mitarbeiterzahl sank im vergangenen Geschäftsjahr um 138 auf 9.171 Beschäftigte. Die Belegschaft in Deutschland schrumpfte von 4.106 auf 3.985 Beschäftigte. Seinen Aktionären will Wincor Nixdorf wie im Vorjahr eine Dividende von 1,70 Euro zahlen.
Eine quantitative Prognose traut sich der Manager angesichts der Unsicherheiten nicht zu. Der Umsatz in dem seit Oktober laufenden Geschäftsjahr könne sich in einer Schwankungsbreite zwischen einem leichten Rückgang bis hin zu einem leichtem Wachstum über dem Vorjahr entwickeln, hieß es. Für das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) ist für die Paderborner ein deutlicher Rückgang ebenso möglich wie ein Ergebnis über dem Vorjahr.
Für das laufende erste Geschäftsquartal rechnet der Konzern im Vergleich zum starken Vorjahresquartal mit einem Umsatzrückgang und einem im zweistelligen Prozentbereich schrumpfenden Ergebnis. Die mittelfristigen Wachstumsziele von jährlich sechs Prozent beim Umsatz und acht Prozent beim Ergebnis hat Wincor Nixdorf zunächst zurückgestellt. Das Unternehmen sieht für sich aber große Wachstumschancen im Falle eines Wiederanziehens der europäischen Konjunktur.
Mit dem Verkauf ihrer Software und Services machen die Ostwestfalen mittlerweile eben soviel Umsatz wie mit den klassischen Bankautomaten und Kassen für den Handel., wobei der Handel im vergangenen Jahr für den stärkeren Wachstumsimpuls sorgte. Das Geschäft mit den hochwertigeren und damit auch teureren System blieb mit beiden Kundengruppen unter den eigenen Erwartungen.
'Wir sehen den Wachstumstrend in Schwellenländern weiter intakt', sagte Heidloff. Deren Umsatzanteil soll von einem Viertel im vorigen Jahr auf rund 30 Prozent in den nächsten drei bis fünf Jahren steigen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2010/2011 kam die Firma auf einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro - das ist ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unter dem Strich standen 108 Millionen Euro Gewinn und damit zwei Millionen mehr als noch vor einem Jahr./stb/jha/tw