FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist nach seinem jüngsten Höhenflug unter Druck geraten. Am Mittwoch kostete die Gemeinschaftswährung im Nachmittagshandel 1,1510 US-Dollar. Am Dienstag hatte der Euro mit 1,1583 Dollar den höchsten Stand seit Mai 2016 erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1533 (Dienstag: 1,1555) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8671 (0,8654) Euro.
Nach den zuletzt starken Kursgewinnen setzte am Mittwoch eine Gegenbewegung ein. Am Vortag noch hatte das politische Chaos in den USA um die Gesundheitsreform von US-Präsident Donald Trump den Dollarkurs auf breiter Front belastet. Erwartungen, dass die EZB an diesem Donnerstag weitere Hinweise auf eine geldpolitische Wende liefern könnte, hatten den Euro beflügelt. Die EZB wird an diesem Donnerstag ihre geldpolitischen Beschlüsse veröffentlichen. Am Mittwoch waren jedoch, auch angesichts des zuletzt gestiegenen Eurokurses, Zweifel gewachsen, dass die EZB hier forsch vorangehen könnte. Eine gewisse Vorsicht sei durchaus angebracht, schrieb Esther Reichelt, Expertin bei der Commerzbank (DE:CBKG). "Denn die EZB scheint zwar durchaus bereit zu sein, die Wende zu einer weniger expansiven Geldpolitik zu vollziehen. Doch diese Wende wird langsam und überaus vorsichtig vorgenommen." Der Dollar profitierte am Mittwoch zudem von besser als erwartet ausgefallenen Zahlen aus der US-Bauwirtschaft. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88485 (0,88780) britische Pfund, 129,03 (129,46) japanische Yen und 1,0994 (1,1025) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1242,15 (1240,75) Dollar gefixt.