- von Leah Schnurr -
New York, 20. Apr (Reuters) - In den USA kommt die Berichtssaison fürs erste Quartal in dieser Woche so richtig in Schwung und viele Aktienhändler rechnen mit einem Dämpfer für die zuletzt fast euphorischen Börsen.
Nach dem beeindruckenden Aufschwung in den vergangenen
Wochen drohen die Zahlen aus der Realwirtschaft wie
Wermutstropfen zu wirken: Mit dem IT-Dienstleister IBM
Von den 30 im Leitindex Dow Jones notierten Unternehmen erstatten allein elf in den nächsten Tagen Bericht und legen damit Rechenschaft darüber ab, ob die in den steigenden Kursen eingepreisten Vorschusslorbeeren gerechtfertigt waren. Die Rally treibt den breiter angelegten S&P-Index seit sechs Wochen in die Höhe und hat ihm seit Anfang März eine Aufwertung um fast 30 Prozent beschert. Die vergangene Börsenwoche schlossen der Dow mit einem Plus von 0,6 Prozent ab, der S&P legte 1,5 Prozent und die Technologiebörse Nasdaq 1,2 Prozent zu.
Noch vor drei Monaten weigerten sich die Industriegiganten reihenweise, einen Ausblick auf ihre Geschäftserwartungen zu geben. Solange nicht abzusehen sei, wie heftig und lange die Finanz- und Wirtschaftskrise verlaufe, sei dies nicht möglich. Nun aber erwarten viele, dass ein Licht am Ende des Tunnels auftaucht.
Die im Zentrum des Sturms stehende Bankenbranche schien
dieses Zeichen zuletzt zu setzen: Goldman Sachs
Nach der ersten Begeisterung setzt aber Vorsicht ein: "Ich denke, der Markt ist etwas skeptisch gegenüber diesen 'Besser-als-erwartet-Ergebnissen'", sagt Scott Wren von Wachovia Securities. "Wir warten darauf, mehr Einzelheiten dazu zu bekommen." "Die Sicht bleibt schlecht", meint auch Praveen. "Der Markt wird zumindest auf der Stelle treten, wenn er nicht einen deutlicheren Rückschlag erleidet in der nächsten Woche", erwartet Todd Clark von Nollenberger Capital Partners.
(bearbeitet von Angelika Stricker, redigiert von: Andreas Kenner)