Washington (Reuters) - Die US-Notenbank kann laut Währungshüter Patrick Harker 2018 mit zwei Zinserhöhungen auskommen und müsste die Zügel damit nicht so straff anziehen wie bislang signalisiert.
Zwei Schritte nach oben seien "wahrscheinlich angebracht", sagte der Chef des Fed-Ablegers Philadelphia am Mittwoch laut Redemanuskript in einem Vortrag in St. Louis. Er sei aber offen für weitere Anhebungen, falls diese notwendig werden sollten. Die Notenbank selbst hat bislang drei Anhebungen für 2018 in Aussicht gestellt.
Harker, der in diesem Jahr in dem für die Zinspolitik entscheidenden Offenmarktausschuss der Fed kein Stimmrecht hat, erwartet, dass die von der Notenbank angepeilte Inflationsmarke von zwei Prozent Ende 2019 geknackt wird. Die Fed hat zuletzt im Dezember den geldpolitischen Schlüssel-Zins auf die Spanne von 1,25 bis 1,5 Prozent gehievt. Nach Anzeichen für eine höhere Inflation gab es an den Aktienmärkten zuletzt die Sorge, die Fed könne 2018 auch zu vier Anhebungen greifen. Höhere Zinskosten können sich aber negativ auf die Gewinnentwicklung der Firmen auswirken. Zudem werden bei steigenden Zinsen Alternativen zu Aktien, etwa Anleihen, wieder interessanter.
Harkers Fed-Kollege Robert Kaplan sagte, die US-Notenbank sollte die Zinsen in diesem Jahr allmählich und behutsam in Reaktion auf den Aufschwung erhöhen. Der Präsident der Fed von Dallas nannte aber keine konkrete Zahl für die Zinsschritte. Kaplan ist in diesem Jahr in dem für die Geldpolitik zuständigen Fed-Offenmarktausschuss ebenfalls nicht stimmberechtigt.