NÜRNBERG/BERLIN (dpa-AFX) - Trotz leichter Konjunkturschwäche haben Arbeitslose weiterhin bessere Jobchancen als im Boomjahr 2007. Derzeit suchten Unternehmen kaum weniger Mitarbeiter als im Januar, als die Arbeitskräftenachfrage eine Rekordhöhe erreicht hatte. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mit und verwies dabei auf ihren neuesten Stellenindex BA-X.
Danach kletterte der monatlich ermittelte Stellenindikator im März um einen Zähler auf 176 Punkte. Im Januar hatte der Wert bei 179 gelegen - und damit die stärkste Arbeitskräftenachfrage seit Einführung des Indikators im Jahr 2005 signalisiert.
Nach Einschätzung der Bundesagentur veranlasst die stabile wirtschaftliche Lage die Unternehmen weiterhin zu Neueinstellungen. Vor allem die Leiharbeitsunternehmen suchten intensiv nach neuen Mitarbeitern. Etwa jede dritte freie Stelle werde aus dieser Branche gemeldet. Viele unbesetzte Arbeitsplätze gebe es auch im Groß- und Einzelhandel, bei Bauinstallationsfirmen, in der Gastronomie sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.
Die Fachkräftelücke sollen nach den Vorstellungen der Bundesregierung künftig auch verstärkt hoch qualifizierte Ausländer füllen. Sie sollen leichter eine Stelle in Deutschland antreten können. Die Fraktionen von Union und FDP einigten sich darauf, dass künftig zuziehen darf, wer im neuen Job mehr als 44.800 Euro jährlich verdient. Bislang galt eine Schwelle von 66.000 Euro.
Für Berufe mit vielen offenen Stellen - dazu zählen vor allem Ingenieurberufe - soll die Verdienstschwelle bei rund 34 900 Euro liegen. Diese geplanten Regelungen für die neue 'Blue Card' teilten die Innenexperten von Union und FDP, Reinhard Grindel (CDU) und Hartfrid Wolff (FDP), am Mittwoch in Berlin mit.
Wer eine 'Blue Card' hat, bekommt nach drei Jahren eine Niederlassungserlaubnis, also einen unbefristeten Aufenthaltstitel, soweit der Arbeitsvertrag fortbesteht. Wer Deutschkenntnisse bis zu einem bestimmten Level nachweisen kann, bekommt die Niederlassungserlaubnis bereits nach zwei Jahren.
Zudem ist die Einführung eines Visums eigens zur Arbeitsplatzsuche geplant. Nicht-EU-Ausländer sollen dann für bis zu sechs Monate zur Jobsuche einreisen können. Voraussetzung sind ein Hochschulabschluss und eine eigenständige Lebensunterhaltssicherung. Die Bundesregierung will diese Regelung aber zunächst auf drei Jahre befristen und dann bewerten, ob sie sich bewährt hat.
Deutsche Großbanken rechnen derweil für dieses Jahr nur mit einem vergleichsweise schwachen Frühjahrsaufschwung auf dem Arbeitsmarkt. So werde die Zahl der Arbeitslosen im März nur noch um rund 60.000 auf 3,05 Millionen sinken, berichteten Volkswirte der Geldinstitute am Freitag in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Sie berufen sich dabei auf eigene Berechnungen. Die offiziellen Zahlen will die Bundesagentur für Arbeit am diesem Donnerstag veröffentlichen.
Mit einem Unterschreiten der psychologisch wichtigen Drei-Millionen-Marke rechnen die Bankenvolkswirte erst im April. Dennoch bleiben die meisten der befragten Fachleute für das Frühjahr skeptisch. 'Ich sehe nicht, dass sich die Konjunktur deutlich beschleunigt, nachdem das Wirtschaftswachstum auch im ersten Quartal mäßig ausfallen dürfte', meint etwa Allianz-Volkswirt Rolf Schneider. Zudem wirke sich noch das schwache letzte Vorjahresquartal aus. Im Großen und Ganzen sei der Arbeitsmarkt aber weiter robust./kts/DP/jkr
Danach kletterte der monatlich ermittelte Stellenindikator im März um einen Zähler auf 176 Punkte. Im Januar hatte der Wert bei 179 gelegen - und damit die stärkste Arbeitskräftenachfrage seit Einführung des Indikators im Jahr 2005 signalisiert.
Nach Einschätzung der Bundesagentur veranlasst die stabile wirtschaftliche Lage die Unternehmen weiterhin zu Neueinstellungen. Vor allem die Leiharbeitsunternehmen suchten intensiv nach neuen Mitarbeitern. Etwa jede dritte freie Stelle werde aus dieser Branche gemeldet. Viele unbesetzte Arbeitsplätze gebe es auch im Groß- und Einzelhandel, bei Bauinstallationsfirmen, in der Gastronomie sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.
Die Fachkräftelücke sollen nach den Vorstellungen der Bundesregierung künftig auch verstärkt hoch qualifizierte Ausländer füllen. Sie sollen leichter eine Stelle in Deutschland antreten können. Die Fraktionen von Union und FDP einigten sich darauf, dass künftig zuziehen darf, wer im neuen Job mehr als 44.800 Euro jährlich verdient. Bislang galt eine Schwelle von 66.000 Euro.
Für Berufe mit vielen offenen Stellen - dazu zählen vor allem Ingenieurberufe - soll die Verdienstschwelle bei rund 34 900 Euro liegen. Diese geplanten Regelungen für die neue 'Blue Card' teilten die Innenexperten von Union und FDP, Reinhard Grindel (CDU) und Hartfrid Wolff (FDP), am Mittwoch in Berlin mit.
Wer eine 'Blue Card' hat, bekommt nach drei Jahren eine Niederlassungserlaubnis, also einen unbefristeten Aufenthaltstitel, soweit der Arbeitsvertrag fortbesteht. Wer Deutschkenntnisse bis zu einem bestimmten Level nachweisen kann, bekommt die Niederlassungserlaubnis bereits nach zwei Jahren.
Zudem ist die Einführung eines Visums eigens zur Arbeitsplatzsuche geplant. Nicht-EU-Ausländer sollen dann für bis zu sechs Monate zur Jobsuche einreisen können. Voraussetzung sind ein Hochschulabschluss und eine eigenständige Lebensunterhaltssicherung. Die Bundesregierung will diese Regelung aber zunächst auf drei Jahre befristen und dann bewerten, ob sie sich bewährt hat.
Deutsche Großbanken rechnen derweil für dieses Jahr nur mit einem vergleichsweise schwachen Frühjahrsaufschwung auf dem Arbeitsmarkt. So werde die Zahl der Arbeitslosen im März nur noch um rund 60.000 auf 3,05 Millionen sinken, berichteten Volkswirte der Geldinstitute am Freitag in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Sie berufen sich dabei auf eigene Berechnungen. Die offiziellen Zahlen will die Bundesagentur für Arbeit am diesem Donnerstag veröffentlichen.
Mit einem Unterschreiten der psychologisch wichtigen Drei-Millionen-Marke rechnen die Bankenvolkswirte erst im April. Dennoch bleiben die meisten der befragten Fachleute für das Frühjahr skeptisch. 'Ich sehe nicht, dass sich die Konjunktur deutlich beschleunigt, nachdem das Wirtschaftswachstum auch im ersten Quartal mäßig ausfallen dürfte', meint etwa Allianz-Volkswirt Rolf Schneider. Zudem wirke sich noch das schwache letzte Vorjahresquartal aus. Im Großen und Ganzen sei der Arbeitsmarkt aber weiter robust./kts/DP/jkr