STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am vormittag
Mittwoch, 28. März 2012
DIW: Deutschland schrammt an Rezession vorbei
Gasleck in der Nordsee: Total-Aktie stark unter Druck
Die Vorgaben für den deutschen Aktienmarkt waren heute nicht berauschend. Der Dow Jones verlor gestern in New York 0,3 Prozent und der NIKKEI 225 schloss mit einem Verlust von 0,7 Prozent. Und dafür gab es durchaus Gründe. Das im März gesunkene Verbrauchervertrauen und gestiegene Inflationsängste in den USA trübten die Stimmung etwas ein.
Auf der anderen Seite meldete heute das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), dass Deutschland durch eine Mini-Wachstum im ersten Quartal an einer Rezession vorbeischrammen werde. So soll das Bruttoinlandsprodukt vom Januar bis zum März um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gewachsen sein. Im vierten Quartal 2011 hatte es mit einem Minus von 0,2 Prozent den ersten Rückgang seit knapp drei Jahren gegeben. Bei zwei rückläufigen Quartalen in Folge spricht man von einer Rezession. Dem DIW zufolge dürfte sich das Wachstum im Frühjahr wieder beschleunigen. Damit blieben die Auswirkungen der Krise im Euroraum auf die deutsche Wirtschaft wohl auf das Winterhalbjahr begrenzt, wie DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner sagte.
Der DAX erreichte am Vormittag im Hoch einen Stand von 7.110 Punkten. Später notierte der Index dann bei 7.081 Zählern mit drei Punkten nur noch leicht im Plus.
Am Nachmittag, um 14:30 Uhr (MESZ), steht die Statistik zu den langfristigen Aufragseingängen in den USA im Februar auf dem Programm. Durch diese Daten könnte der Markt neue Impulse bekommen.
Die Mehrheit der aktiven Derivateanleger setzte am Vormittag mit Call-Optionsscheinen und Long-Zertifikaten auf steigende Kurse des DAX. Der Euwax Sentiment Index lag im Hoch bei plus 71,8 Punkten.
Viele Derivateanleger folgten heute auch der Empfehlung eines Börsenbriefes für Long-Zertifikate auf die E.on-Aktie. Der Kurs von E.on lag am Vormittag bei 18,21 Euro mit 0,4 Prozent im Minus. Außerdem waren Calls auf die Finanzwerte Allianz, Commerzbank und Deutsche Bank sowie die Autowerte BMW und Daimler gesucht. Darüber hinaus wird auf steigende Kurse der Apple-Aktie gesetzt.
Das Gasleck auf der Bohrinsel Elgin in der Nordsee schockte auch die Aktionäre des Betreibers Total. Der Konzern ist gemessen an der Marktkapitalisierung das größte Unternehmen der Euro-Zone. Der Aktienkurs brach binnen zweier Tage um fast zehn Prozent ein. Dadurch reduzierte sich der Börsenwert von Total um 8,8 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Dies ist mehr als die komplette Marktkapitalisierung von Heidelberg Cement. Auch Privatanleger ziehen sich derzeit von der Aktie zurück.
Börse Stuttgart TV
Deutet sich hier vielleicht ein ähnliches Debakel wie vor mehr als einem Jahr bei BP an? Fakt ist: Auf der Plattform Elgin der französischen Total tritt hochexplosives Gas aus. Die Schäden für die Umwelt sind bereits enorm. Die Aktie von Total steht weiter unter Abgabedruck. Sehen wir ein ähnliches Fiasko wie bei der \'Deepwater-Horizon-Affäre\'? Roland Hirschmüller von der Baader Bank sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=6977
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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