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FOKUS 2-Flaue Geschäfte der US-Einzelhändler bremsen Dax

Veröffentlicht am 15.02.2011, 16:04
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* Umsatzplus der US-Händler bleibt hinter Erwartungen zurück

* ZEW-Index fällt gemischt aus

* Barclays-Gewinnsprung hilft Finanzwerten hoch

* Deutsche Börse und Nyse Euronext wollen zusammengehen

(neu: US-Daten, Commerzbank, Details Dt. Börse, Danone)

Frankfurt, 15. Feb (Reuters) - Der verhaltene Jahresauftakt im US-Einzelhandel hat die Aktienmärkte am Dienstag gebremst. Der Dax<.GDAXI> notierte am Nachmittag nahezu unverändert bei 7390 Punkten, nachdem er am Morgen noch leichte Gewinne verbucht hatte. Börsianern zufolge geht dem Markt angesichts der jüngsten Rekordjagd langsam die Puste aus. Am Montag war der deutsche Leitindex noch auf ein Drei-Jahres-Hoch von 7424 Zählern geklettert. "Es gibt kaum noch Impulse für steigende Kurse, so dass die Umsätze recht gering sind", sagte ein Händler. "Das könnte ein Zeichen sein, dass es bald mit den steigenden Kursen vorbei ist", warnte ein weiterer Händler. Für Gesprächsstoff in den Handelsräumen sorgte der Zusammenschluss von Deutsche Börse und Nyse Euronext zum weltgrößten Börsenbetreiber.

Die US-Bürger kauften im Januar zwar mehr ein, doch das Umsatzplus von 0,3 Prozent im Einzelhandel blieb hinter den Erwartungen zurück. "Die konjunkturelle Erholung setzt sich fort, dennoch scheinen die Markterwartungen an die wirtschaftliche Dynamik in den letzten Wochen zu weit gestiegen zu sein", kommentierte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Auch Konjunkturdaten aus Deutschland lockten Anleger nicht an den Aktienmarkt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im vierten Quartal 2010 zwar um 0,4 Prozent, blieb damit jedoch hinter den Erwartungen zurück. Auch der ZEW-Konjunkturindex legte nicht so kräftig zu wie Analysten vorhergesagt hatten.

Der Zusammenschluss von Deutsche Börse und Nyse Euronext war von vielen Marktteilnehmern erwartet worden. Als dies am Nachmittag offiziell bekanntgegeben wurde, grenzte die Aktie der Deutschen Börse ihr Minus auf rund ein Prozent ein. Belastet worden war sie von Spekulationen über ein feindliches Übernahme-Angebot für die Nyse Euronext. "Das könnte den Zusammenschluss für die Deutsche Börse teurer machen", sagte ein Händler. Die Nyse-Aktie rutschte in New York im frühen Handel mehr als vier Prozent ab.

Gestützt wurden die Märkte dagegen von einem 32-prozentigen Gewinnsprung der britischen Großbank Barclays. "Die Barclays-Zahlen waren besser als erwartet ausgefallen, das hat Anleger zu Käufen bei Finanzwerten angeregt", sagte ein Händler. "Die Titel haben im Vergleich zum Gesamtmarkt noch Nachholpotenzial." Der europäische Stoxx-Bankenindex<.SX7P> stieg um rund ein Prozent. Barclays-Aktien setzen sich mit einem Plus von 4,5 Prozent in London an die Spitze des FTSE100<.FTSE>. In Frankfurt zählten Deutsche Bank mit einem Plus von 1,4 Prozent zu den größten Dax-Gewinnern. BNP Paribas stiegen in Paris um 1,7 Prozent. Unicredit-Aktien profitierten zusätzlich von einer Kaufempfehlung durch Societe Generale und verteuerten sich in Mailand um 2,6 Prozent.

ERNEUTE ÜBERNAHMESPEKULATIONEN UM BEIERSDORF

Commerzbank-Titel hinkten dem Sektor mit einem Plus von 0,2 Prozent hinterher. Die Bilanz des Frankfurter Geldhauses wurde einem Zeitungsbericht zufolge 2010 von Verlusten der Tochter Eurohypo stärker als gedacht belastet. Zudem hat der Immobilien- und Staatsfinanzierer im Streit um ausgefallene Zinsen auf Genussscheine eine juristische Niederlage erlitten.

Erneut aufkommende Spekulationen über ein Gebot des US-Konsumgüterriesen Procter & Gamble trieb Beiersdorf laut Händlern an die Dax-Spitze. Die Aktien des Nivea-Konzerns verteuerten sich um drei Prozent. Ein Sprecher der Beiersdorf kontrollierenden Holding Maxingvest sagte, an den Verkaufsgerüchten sei nichts dran.

Gefragt waren auch Danone-Aktien in Paris nach einem Gewinnanstieg. Die Papiere des weltgrößten Joghurt-Herstellers verteuerten sich um 3,3 Prozent.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Stefanie Huber)

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