* ACS knackt bei Hochtief-Anteil wichtige 30-Prozent-Marke
* FMC-Zukauf ruft geteiltes Echo bei Börsianern hervor
* Spekulationen um Shell-Interesse treiben BP
(neu: Einstieg, Schlusskurse, US-Daten, US-Börsen, BASF)
Frankfurt, 04. Jan (Reuters) - Lange hat der Dax<.GDAXI> am
Dienstag mit der Marke von 7000 Punkten gekämpft, aber am Ende
ging ihm die Puste aus. Belastet von einem deutlichen
Kursrückgang der schwer gewichteten BASF-Aktien und
einem schwächeren Aktienmarkt in New York<.DJI><.SPX><.IXIC>
schloss der deutsche Leitindex 0,2 Prozent schwächer bei 6975
Zählern. Vor Eröffnung der US-Börsen hatte der Dax noch über der
Schwelle von 7000 Zählern notiert. An der Wall Street sorgten
zwar unerwartet gute Auftragszahlen für die Industrie für etwas
Erleichterung, belastet wurden die Indizes aber von
Einzelhandelswerten. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> baute seine
Vortagesgewinne leicht aus und stieg um 0,1 Prozent auf 2841
Stellen.
Im Dax verloren die Papiere von BASF 2,7 Prozent auf 58,80
und waren mit den Titeln von Infineon größter
Verlierer.
ACS MACHT WEG FREI FÜR MEHRHEITSÜBERNAHME BEI HOCHTIEF
Einen herben Rückschlag im Kampf gegen die Übernahme durch
ACS musste Hochtief einstecken. Der spanische
Konkurrent übersprang die wichtige Schwelle von 30 Prozent der
Anteile am deutschen Baukonzern. "Für ACS ist der Weg nun frei,
die Mehrheit bei Hochtief zu übernehmen", sagte Marktanalyst
Heino Ruland von Ruland Research und verwies darauf, dass ACS
nun kein Pflichtangebot für Hochtief abgeben muss. "Bei der
Hochtief-Aktie ist die Luft raus, obwohl die Titel immer noch
sehr günstig sind. Denn eine weitere Aufstockung der ACS-Offerte
wird nicht kommen." Die im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI>
gelisteten Papiere von Hochtief fielen um 0,5 Prozent auf 63,91
Euro. ACS-Titel verloren in Madrid 2,2 Prozent auf 34,41 Euro.
Wenig Euphorie löste bei Investoren der Kauf des
Blutwäsche-Geschäfts von Euromedic durch Fresenius Medical Care
(FMC) aus. "Strategisch betrachtet ist dies zwar
durchaus sinnvoll", schrieb Equinet-Analyst Edouard Aubery in
einem Kommentar. Der Kaufpreis von knapp 500 Millionen Euro
erscheine allerdings recht hoch. Einige Börsianer stimmten dem
zu, andere erklärten, dieses Argument sei nicht entscheidend für
die weitere Entwicklung von FMC. Die Aktien schlossen 0,2
Prozent im Minus bei 42,85 Euro. Die Titel der
Muttergesellschaft Fresenius SE gaben sogar 2,1
Prozent auf 61,38 Euro nach. Sie hatten 2010 allerdings fast
doppelt so stark zugelegt wie die FMC-Papiere.
HÖHERE HANDELSUMSÄTZE TREIBEN DEUTSCHE BÖRSE
Spitzenreiter der ersten deutschen Börsenliga war am
Dienstag die Deutsche Börse mit einem Kursplus von 2,9
Prozent auf 54,22 Euro. Am Vorabend hatte das Unternehmen für
2010 einen Anstieg der Kassamarkt-Umsätze um 16 Prozent auf 1,32
Billionen Euro bekanntgegeben. Die Zahlen trügen zu der starken
Kursbewegung bei, sagten Händler. Die Titel der Deutschen Börse
haben 2010 fast elf Prozent an Wert verloren.
Am europäischen Markt standen die Aktien von BP im
Mittelpunkt, die um 5,9 Prozent auf 491,37 Pence anzogen und
damit so teuer waren wie seit Mai 2010 nicht mehr. Einem Bericht
der "Daily Mail" zufolge sei der Rivale Royal Dutch
Shell an einer Übernahme von BP interessiert, will sich
allerdings nicht zuerst aus der Deckung wagen. Die Aktien von BP
hatten seit April 2010 infolge der Ölkatastrophe im Golf von
Mexiko massiv an Wert verloren. Die Shell-Aktien gewannen am
Dienstag 1,1 Prozent auf 2164 Pence.
(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Ralf Banser)