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FOKUS 3-Euro-Schuldenkrise und Säbelrasseln in Korea drücken Dax

Veröffentlicht am 23.11.2010, 17:59
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* Schweres Feuergefecht zwischen Nord- und Südkorea

* Finanztitel europaweit erneut auf Talfahrt

* HP-Aktien nach Prognoseanhebung nahezu unverändert

(neu: Schlusskurse, US-Daten, K+S, HP)

Frankfurt, 23. Nov (Reuters) - Angesichts der europäischen Schuldenkrise und militärischer Spannungen in Korea haben Anleger am Dienstag die Finger von Aktien gelassen. Der Dax<.GDAXI> rutschte 1,7 Prozent auf 6705 Zähler ab. "Es kommen einige Dinge zusammen, welche die Anleger verunsichern", sagte ein Händler. Börsianer rätselten insbesondere darüber, ob nach Irland ein weiteres Mitglied der Euro-Zone unter den europäischen Schutzschirm flüchtet. Als Kandidat für Finanzhilfen gilt bei vielen Analysten Portugal. "Bis es Klarheit gibt, ist weiter Zurückhaltung angesagt", sagte ein anderer Händler. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> für die Eurozone verlor 2,4 Prozent auf 2744 Zähler.

Bereits am Montag hatte es Anleger beunruhigt, dass die irische Regierung möglicherweise ihr Sparpaket nicht durchs Parlament in Dublin bekommt. Die Unsicherheit an den Märkten bekam am Dienstag auch Spanien zu spüren. Es musste bei der Ausgabe neuer Anleihen höhere Zinsen als zuletzt berappen. Der Euro ging auf Talfahrt und war mit 1,3373 Dollar so billig wie zuletzt Ende September. Finanzwerte setzten europaweit ihre Talfahrt fort, der Stoxx-Branchenindex<.SX7P> fiel um zwei Prozent. Angeschlagen blieben insbesondere die Titel der irischen Banken: Allied Irish Banks stürzten um knapp 20 Prozent, Bank of Ireland um 23 Prozent ab. In Madrid fielen die Papiere von Banco Santander und BBVA um 4,7 beziehungsweise vier Prozent, in Paris Societe Generale 4,7 Prozent. Etwas besser hielten sich die beiden Bankaktien im Dax: Commerzbank verloren 2,1 Prozent, Deutsche Bank 2,3 Prozent.

Aufmerksam verfolgten die Anleger laut Börsianern am Dienstag die zunehmenden Spannungen zwischen Nord- und Südkorea. Die Armeen beider Staaten lieferten sich eines der schwersten Feuergefechte sei Jahrzehnten, es gab Tote und Verletzte. "Der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea wird offenbar schärfer als sonst ausgetragen", sagte ein Börsianer. Anleger fürchteten daher einen militärischen Konflikt in der Wachstumsregion Asien, der die Weltwirtschaft belasten könnte.

Schließlich verdarben schwache Daten vom kriselnden US-Immobilienmarkt den Anlegern die Laune. In der weltgrößten Volkswirtschaft war im Oktober die Zahl der verkauften Eigenheime gesunken. Laut Postbank-Volkswirt Thilo Heidrich dürfte sich dies kaum ändern, solange die Arbeitslosigkeit in den USA hoch bleibt. Die US-Börsen lagen im frühen Geschäft ebenfalls deutlich im Minus.

DEUTSCHE POST ENTTÄUSCHT MIT AUSBLICK

In Frankfurt waren Volkswagen-Papiere mit einem Minus von 5,4 Prozent Dax-Schlusslicht. "Viele Investoren haben VW-Aktien im Rahmen der Kapitalerhöhung erworben und realisierten jetzt Buchgewinne im hohen zweistelligen Prozentbereich", sagte ein Börsianer. Die Aktien der Deutschen Post gaben 4,3 Prozent nach. Der Logistikkonzern hatte angekündigt, im Logistik- und Expressgeschäft den operativen Gewinn jährlich um 15 Prozent steigern zu wollen, blieb damit laut Händlern allerdings hinter den Markterwartungen zurück.

Gefragt waren wieder K+S-Papiere, die den Dax mit einem Plus von 1,6 Prozent anführten und damit einen Gutteil ihrer Vortagesverluste aufholten. Die Aktien waren am Montag von den Expansionsplänen der Kasseler nach Kanada belastet worden. Analysten gewannen der angestrebten Übernahme von Potash One jedoch Positives ab. "Das Geschäft verbessert eindeutig die künftigen Wachstumsperspektiven", erklärte LBBW-Analyst Ulle Wörner.

In New York hielten sich die Aktien von Hewlett-Packard gegen den Trend und kosteten nahezu unverändert 43,26 Dollar. Der Technologiekonzern profitierte im abgelaufenen Geschäftsquartal von einer wachsenden Nachfrage nach Computern, Servern und Festplatten und erhöhte seine Prognosen für 2011.

(Reporter: Stefan Schaaf und Daniela Pegna; redigiert von Stefanie Huber)

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