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APA ots news: Österreichs Wirtschaft hat Talsohle zu Jahresbeginn durchschritten

Veröffentlicht am 18.01.2013, 09:52
Ergebnisse des OeNB-Konjunkturindikators vom Jänner 2013

Wien (APA-ots) - Die österreichische Wirtschaft dürfte zu Jahresbeginn

die wirtschaftliche Talsohle durchschritten haben. Gemäß den

Ergebnissen des OeNB-Konjunkturindikators sank das reale BIP im

vierten Quartal noch geringfügig (um 0,1% gegenüber dem Vorquartal).

Für das erste Quartal 2013 lässt die jüngste Verbesserung der

Vertrauensindikatoren aber wieder eine - wenn auch mit +0,2% nur

moderate - Expansion erwarten. Gegenüber der letzten Veröffentlichung

im Oktober wurde die Prognose für das vierte Quartal um 0,1

Prozentpunkte nach unten revidiert. Für das Gesamtjahr 2012 ergibt

sich damit ein Wachstum von 0,6%, was gegenüber der OeNB-Prognose vom

Dezember eine Aufwärtsrevision von 0,2 Prozentpunkten bedeutet, die

jedoch überwiegend durch die Revision historischer Quartale bestimmt

wird.

Grafik: Prognose f.d. reale BIP in Österreich f.d. 4.Quartal 2012 &

das 1. Quartal 2013

Die Aussichten für die Weltwirtschaft haben sich zuletzt etwas

verbessert. Indikatoren wie der globale Einkaufsmanagerindex liegen

sowohl für die Schwellenländer als auch für die USA wieder über der

Wachstumsschwelle und deuten auf eine regional breit gestreute

Expansion hin. Zudem hat sich die Lage auf den Finanzmärkten weiter

beruhigt. Dazu hat auch die vorläufige Einigung im Fiskalstreit in

den USA beigetragen. Der enorme Konsolidierungsbedarf stellt jedoch

nach wie vor einen Risikofaktor für die US-Konjunktur dar. In Europa

sind die positiven Impulse noch nicht in der Realwirtschaft

angekommen. Die Wirtschaft im Euroraum ist im dritten Quartal mit

-0,1% zwar weniger stark geschrumpft als erwartet, für das vierte

Quartal werden aber stärker negative Wachstumszahlen erwartet. Die

Aussichten für das erste Quartal 2013 haben sich zuletzt aber

angesichts sinkender Risikoaufschläge in mehreren europäischen

Krisenländern und verbesserter Stimmungsindikatoren - nicht zuletzt

bei Österreichs wichtigstem Handelspartner Deutschland - etwas

aufgehellt.

Österreich als exportorientierte Volkswirtschaft hat das schwache

internationale Umfeld im Laufe des Jahres 2012 deutlich zu spüren

bekommen. Nach den Ergebnissen des OeNB-Exportindikators sind die

realen Güterexporte im vierten Quartal um 0,9% gesunken. Für das

Gesamtjahr 2012 ergibt sich damit ein reales Exportwachstum von

lediglich 0,7% (nominell 1,9%). Da vom Außenhandel nur schwache

Impulse kommen, sind die Unternehmen auch mit ihren Investitionen

zurückhaltend. Trotz einer guten Gewinnentwicklung und niedrigster

Finanzierungskosten sinken die Ausrüstungsinvestitionen seit Ende

2011. Die Wohnbauinvestitionen entwickeln sich hingegen - gestützt

durch die zuletzt stark steigenden Immobilienpreise - wesentlich

günstiger. Für das erste Quartal 2013 signalisieren die

Vorlaufindikatoren eine moderate Verbesserung der Export- und

Investitionsdynamik.

Tabelle: Grafik: Prognose f.d. reale BIP in Österreich f.d. 4.Quartal

2012 & das 1. Quartal 2013

Die schon seit einigen Jahren anhaltende Schwäche des privaten

Konsums hat sich zuletzt noch verstärkt. Im dritten Quartal des

Jahres 2012 betrug das Wachstum im Jahresabstand lediglich 0,2%; zum

Vorquartal stagnierte der Konsum. Schuld daran ist vor allem eine

ungünstige Entwicklung der realen Haushaltseinkommen, die unter der

schwachen Reallohnentwicklung leiden. Für den Prognosehorizont lassen

zuletzt sinkende reale Umsätze im Einzelhandel wie auch rückläufige

KFZ-Neuzulassungen einen weiterhin verhaltenen Konsum erwarten.

Der Arbeitsmarkt hat sich bis zur Jahresmitte 2012 sehr dynamisch

entwickelt. In der zweiten Jahreshälfte hat die Beschäftigungsdynamik

jedoch nachgelassen und die Arbeitslosenquote ist gestiegen. Die

relativ kräftige Zunahme im tendenziell schlechter bezahlten

Dienstleistungssektor und die stärkere Zunahme der

Ausländerbeschäftigung bei gleichzeitigem Rückgang der

Inländerbeschäftigung lassen eine schwache Entwicklung der

Erwerbseinkommen erwarten. Die Unternehmen schätzen die zukünftige

Beschäftigungslage zusehends ungünstiger ein. Die Zahl der

Arbeitslosen dürfte daher in den nächsten Monaten weiter steigen, mit

einem abrupten Anstieg der Arbeitslosigkeit ist jedoch nicht zu

rechnen.

Die nächste Veröffentlichung des OeNB-Konjunkturindikators ist für

März 2013 vorgesehen.

Weitere Grafiken und Tabellen: www.oenb.at

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Dr. Christian Gutlederer

Pressesprecher

Tel.: (+43-1) 404 20-6609

mailto:christian.gutlederer@oenb.at

www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

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OTS0044 2013-01-18/09:47

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