* Uneinigkeit der Euro-Länder beunruhigt Anleger
* Gewinnmitnahmen
* Aussage Bernankes zu US-Konjunktur trübt Stimmung
* Technologietitel stützen nach Analysten-Kommentaren
(neu: Schlusskurse, Kreditmarkt, Umsatz)
New York, 06. Dez (Reuters) - Die US-Börsen sind zu Beginn der neuen Handelswoche nicht aus den Startblöcken gekommen. Die Anleger blieben wegen des Streits über die künftige Taktik in der europäischen Schuldenkrise auf der Hut. Die Uneinigkeit der Euro-Länder beunruhigte die Anleger. Sie nahmen lieber Gewinne mit und warteten das weitere Vorgehen der Verantwortlichen in Europa ab. Zudem drückten die jüngsten Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke auf die Stimmung. Bernanke hatte am Wochenende Zweifel am US-Konjunkturaufschwung geäußert. Kursgewinne bei Technologiewerten stützten hingegen den Markt.
In New York fiel der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte 0,2 Prozent auf 11.362 Punkte. Im Verlauf pendelte er zwischen 11.350 und 11.392 Stellen. Der breiter gefasste S&P 500<.SPX> gab 0,1 Prozent nach auf 1223 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> rückte 0,1 Prozent auf 2594 Stellen vor. Der Dax<.GDXI> beendete den Frankfurter Handel 0,1 Prozent im Plus bei 6954 Punkten.
Während sich Luxemburg und Italien für eine gemeinsame Euro-Anleihe aussprachen, um angeschlagene Staaten mit frischem Geld zu versorgen, lehnt Deutschland dies strikt ab. "Selbst wenn Deutschland an Bord kommt, wird Deutschland auch der Wohltäter für ganz Europa?", fragte Nick Kalivas, Analyst bei MF Global. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und Belgien machten sich unterdessen für eine Vergrößerung des Rettungsschirms stark. Die europäischen Finanzminister trafen sich am Montagabend in Brüssel, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
Zweifel an der Konjunkturerholung in den USA trugen zur Verunsicherung der Anleger bei. Notenbankchef Bernanke stellte weitere Staatsanleihe-Käufe in Aussicht, falls die Konjunktur der weltgrößten Volkswirtschaft nicht anzieht oder die Arbeitslosigkeit hoch bleibt. "Wenn man Bernanke so zuhört, wird klar, dass wir auf keinen Fall schon aus dem Gröbsten raus sind", sagte Rick Meckler, Präsident der Investment-Firma LibertyView Capital Management. Trotz seiner eher mäßigen Entwicklung am Montag, erwarteten Analysten aber, dass der S&P-Index bald auf ein neues Jahreshoch steigen wird. Gerechnet werde mit einem Zählerstand von 1280, sagte Carter Worth, Chef-Analyst von Oppenheimer & Co in New York.
Bei den Einzeltiteln stand nach dem überraschenden Rücktritt
des Pfizer
Auftrieb gaben dem Markt Technologie-Aktien. Auslöser waren
positive Analysten-Kommentare zu Cisco
An der New York Stock Exchange wechselten rund 0,8 Milliarden Aktien den Besitzer. 1464 Werte legten zu, 1502 gaben nach und 116 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,62 Milliarden Aktien 1522 im Plus, 1122 im Minus und 131 unverändert.
An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 19/32 auf 97-10/32. Sie rentierten mit 2,937 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 39/32 auf 100-40/32 und hatten eine Rendite von 4,242 Prozent.
(Reporter: Caroline Valetkevitch; geschrieben von Sebastian Engel; redigiert von Birgit Mittwollen)