* Angst vor weiteren Kapitalerhöhungen in der Branche
* ING-Aktie stürzt ab, minus 18 Prozent
* Merck-Titel verlieren deutlich, Bayer profitiert
(durchweg neu, Xetra-Schlusskurse)
Frankfurt, 26. Okt (Reuters) - Starke Kursverluste bei den Finanzwerten haben am Montag die europäischen Aktienbörsen auf Talfahrt geschickt. Der Dax<.GDAXI> schloss 1,7 Prozent tiefer bei 5642 Punkten und gab damit die Gewinne der vergangenen zweieinhalb Wochen wieder ab. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> verlor ein Prozent und der EuroStoxx50 <.STOXX50E> 1,7 Prozent.
"Offenbar fürchten die Anleger, dass es noch Kapitalerhöhungen geben könnte, nachdem ING jetzt eine angekündigt hat", erklärte ein Händler die Kursverluste. Andere machten mit Blick auf die Preisrückgänge an den Rohstoffmärkten und den fallenden Euro-Kurs auch Konjunkturpessimismus für den Abwärtstrend an den Aktienmärkten verantwortlich. Den Rest habe die Charttechnik bewirkt.
Die überraschende Kapitalerhöhung des niederländischen
Finanzkonzerns ING
In Frankfurt gerieten vor allem Deutsche Bank
In New York ging es mit den Finanzwerten ebenfalls nach
unten: Vor allem die Titel der Bank of America
GEWINNMITNAHMEN DRÜCKEN ZUSÄTZLICH
Für einige Anleger sei der plötzliche Kurseinbruch auch der Startschuss zu den lange erwarteten Gewinnmitnahmen, erklärten Händler. Der Dax - und auch fast alle übrigen großen Börsenindizes - haben in diesem Jahr ein beeindruckendes Comeback hingelegt. Nach einem Tief im März trieb die Aufholjagd die Kurse von Frankfurt bis New York wieder um rund 60 Prozent in die Höhe. Viele Börsianer warnen seit langem, dass eine so starke Erholung bislang noch nicht von der Realwirtschaft untermauert wurde. Mit Spannung warten die Börsen deshalb in dieser Woche auf die Wachstumsdaten aus den USA.
Mit der um sich greifenden Konjunkturskepsis gerieten die
Auto- und einige Konsumwerte unter Druck. Im Dax standen zudem
nach einem enttäuschenden Ausblick für die Pharmasparte die
Aktien von Merck
In Stockholm trotzten die Aktien von Electrolux
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kathrin Schich)