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FOKUS 1-Hängepartie in Euro-Schuldenkrise lässt Dax taumeln

Veröffentlicht am 16.06.2011, 12:51
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* Griechischer Ministerpräsident will Kabinett umbilden

* Hochstufung hält Lufthansa im Plus

* Conergy nach Prognose-Rücknahme auf Talfahrt

(neu: Solwarwerte, Metro, Händler)

Frankfurt, 16. Jun (Reuters) - Die Hängepartie im griechischen Schuldendrama hält an - und damit sind auch die Dax<.GDAXI>-Anleger weiter auf dem Rückzug. Der Leitindex verlor am Donnerstag 0,8 Prozent auf 7058 Zähler, auch der EuroStoxx50E<.STOXX50E> notierte mit einem Abschlag von 0,9 Prozent deutlich im Minus. "Die Märkte warten sehnsüchtig auf eine Lösung der europäischen Schuldenkrise, aber bislang gibt es einfach keine - im Gegenteil, die Unsicherheiten werden immer größer", sagte ein Händler. Der Streit über die Ausgestaltung eines neuen Rettungspakets für Griechenland wird derzeit verstärkt durch anhaltende Massenproteste gegen die Sparpolitik der griechischen Regierung. Ministerpräsident Giorgos Papandreou will das Kabinett umbilden und danach die Vertrauensfrage stellen. "Sollte Papandreou überraschend nicht das Vertrauen erhalten, wäre das ein erheblicher Rückschlag hin zu einem neuen Hilfspaket für Athen", urteilten die Analysten der Commerzbank in einem Kommentar. Entsprechend verunsichert zeigten sich auch die Anleger am Devisenmarkt: Der Euro notierte mit 1,4074 Dollar zweitweise auf dem niedrigsten Stand seit drei Wochen.

In dieser trüben Gemengelage schafften es nur wenige Werte, sich gegen den Abwärtssog zu stemmen. Im Dax<.GDAXI> notierten Lufthansa 0,4 Prozent fester, nachdem ein großes US-Investmenthaus die Aktien laut Händlern auf "Overweight" von "Equal-Weight" hochgestuft hatte. Die Analysten zeigten sich zuversichtlich für die Zahlen zum zweiten Quartal. Zudem böten die jüngsten Kursverluste nun eine gute Wiedereinstiegsmöglichkeit, zitierten die Börsianer aus der Studie. Lufthansa-Aktien hatten seit Monatsbeginn 8,8 Prozent verloren.

DEMAG CRANES PROFITIERT VON HÖHERER ÜBERNAHMEOFFERTE

Im MDax<.MDAXI> führten Demag Cranes die kurze Gewinnerliste an. Der US-Baumaschinenhersteller Terex will seine Offerte für den Kranhersteller auf 45,50 Euro von 41,75 Euro je Aktie aufstocken und die Demag-Anteilseigner so bis zum 30. Juni zum Verkauf ihrer Anteile bewegen. "Ich denke, dass die Nachbesserung Zuspruch bei den Aktionären finden wird und die Geschichte damit durch ist", sagte ein Händler. Die Aktie legte um bis zu drei Prozent zu und pendelte sich mit 45,38 Euro bis zum Mittag in Reichweite der neuen Offerte ein.

Keinen guten Tag erwischten dagegen Metro-Papiere. Die Aktien verbilligten sich um drei Prozent auf 42,15 Euro und setzten ihre Talfahrt vom Vortag damit fort. Einen konkreten Auslöser für den Absturz konnten Börsianer nicht nennen.

Conergy kamen am Donnerstag ebenfalls auf keinen grünen Zweig: Die Rücknahme der Jahresprognose sorgte für Abschläge von bis zu sieben Prozent. Seit Jahresbeginn haben die Papiere, die in keinem großen Index mehr gelistet sind, bereits mehr als 40 Prozent verloren und sind nun nur noch 0,28 Euro wert. Die Aktien dürften noch eine ganze Weile unter Druck bleiben, da kaum absehbar sei, wann das Unternehmen wieder die Gewinnschwelle erreiche, schrieb Sebastian Zank von Silvia Quandt Research in einem Kommentar.

Zahlreiche im TecDax<.TECDAX> gelistete Solarwerte profitierten dagegen von der Aussicht einen Wegfall geplanten Subventionskürzungen. Solarworld, Q-Cells und Centrotherm legten im TecDax<.TECDAX> zwischen 2,6 und 1,4 Prozent zu. Umweltstaatssekretärin Katherina Reiche (CDU) sagte der "FTD", dass es im Juli aufgrund des Einbruchs bei der Installation von Solaranlagen keine Absenkung der Vergütung geben werde. Sie bestätigte damit einen Reuters-Bericht vom Vortag, wonach der jahrelange Run auf Solaranlagen zwischen März und Mai überraschend abgeflaut ist. "Die Geschichte ist ein zweischneidiges Schwert", sagte ein Händler. Dass der Boom abflaue, sei kein gutes Zeichen. Aber offenbar sei die Angst vor den Förderkürzungen größer gewesen und die Anleger reagierten daher mit Käufen auf die Nachricht.

(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Sabine Wollrab)

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