FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gefallen. Am Mittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1609 US-Dollar. Zuvor war sie kurzzeitig knapp unter 1,16 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1611 Dollar festgesetzt.
In den vergangenen Handelstagen hatte die Aussicht auf einen Aufschwung in den USA mit weiter steigenden Zinsen dem Dollar tendenziell Auftrieb verliehen und den Euro im Gegenzug belastet. Eine positive Einschätzung zur Lage der US-Wirtschaft durch die amerikanische Notenbank Fed konnte dem Dollar zuletzt aber nur leichten Auftrieb verleihen. Die amerikanische Wirtschaft bleibe auf Wachstumskurs, hieß es in dem am Vorabend veröffentlichten Konjunkturbericht der Notenbank. Allerdings wiesen die Währungshüter auch auf mögliche negative Folgen des Handelsstreits hin.
Das britische Pfund steht unterdessen weiter unter Druck. Nachdem zuletzt politische Turbulenzen rund um den Brexit sowie eine unerwartete Stagnation der Inflation für Druck auf den Kurs gesorgt hatten, fiel die britische Währung am Donnerstag nach schwachen Zahlen vom Einzelhandel unter 1,30 Dollar auf einen neuen schwächsten Stand seit September.
Auch der Wert des Yuan fällt immer weiter und erreichte im Verhältnis zum Dollar den tiefsten Stand seit einem Jahr. Ein Dollar war im sogenannten Festlandhandel bis zu 6,7845 Yuan wert. Ein starker Dollar sowie Sorge um Chinas Konjunktur aufgrund des Handelsstreits mit den USA sorgt seit geraumer Zeit für Druck auf den Yuan.
Hinzu kommen nun Medienberichte, wonach Peking Banken dazu anhalte, mehr Kredite an Unternehmen zu vergeben. Eigentlich hatte sich Peking zuletzt bemüht, den riesigen Schuldenberg der Unternehmen in Grenzen zu halten. Entscheidend für die künftige Entwicklung beim Yuan wird unter anderem sein, inwieweit Chinas Führung eine weitere Abwertung der heimischen Währung zulässt.