FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Mittwoch einen kleinen Teil der kräftigen Vortagsgewinne wieder abgegeben. Am Nachmittag hielt sich die Gemeinschaftswährung aber weiter über 1,07 US-Dollar. Zuletzt kostete ein Euro 1,0716 Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0725 (Dienstag: 1,0682) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9324 (0,9362) Euro.
Marktbeobachter sprachen von einem eher impulsarmen Handel zur Wochenmitte. Am Vortag war der Dollar noch deutlich unter Druck geraten und der Euro im Gegenzug um etwa 0,8 Prozent gestiegen. "Hintergrund sind Aussagen von US-Finanzminister Steven Mnuchin, wonach der aktuelle Zeitplan für die Steuerreform bis August sehr ambitioniert sei", sagte Devisenexperte Manuel Andersch von der BayernLB die Kursbewegung. Zuvor hatte die Hoffnung auf breitangelegte Steuersenkungen die Spekulation auf ein stärkeres Wirtschaftswachstum in den USA verstärkt und dem Dollar Auftrieb gegeben. Außerdem hätten enttäuschende US-Konjunkturdaten den Dollar am Vortag belastet, sagte Andersch. Auch das britische Pfund konnte am Nachmittag die starken Kursgewinne vom Vortag nahezu komplett halten. Nachdem Premierministerin Theresa May am Dienstag überraschend Neuwahlen für den 8. Juni angekündigt hatte, stimmte das Parlament in London am Nachmittag dem vorzeitigen Urnengang zu. Experte Andersch sieht eine Erklärung für die Kursgewinne beim Pfund darin, "dass die Neuwahlen als Referendum über die konkrete Brexit-Ausgestaltung vom Markt gesehen werden und May im Wahlkampf mit einem entschärften Brexit-Plan antreten wird." Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83430 (0,84375) britische Pfund, 116,91 (116,26) japanische Yen und 1,0690 (1,0686) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1279,05 (1278,95) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 38 591,00 (38 778,00) Euro.