* Zinsschritt war seit langem erwartet worden
* Viele Investoren noch in den Weihnachtsferien
(neu: Schlusskurse, US-Börsen, Stoxx50)
Frankfurt, 27. Dez. (Reuters) - Die Zinserhöhung in China hat den Anlegern am deutschen Aktienmarkt am Montag die Feiertagslaune etwas verdorben. Der Dax<.GDAXI> rutschte wieder unter die psychologisch wichtige 7000 Punkte-Marke und schloss mit 6970 Zählern 1,2 Prozent im Minus. Allerdings gaben sich die meisten Händler gelassen. Seit Wochen war mit einer Straffung der chinesischen Geldpolitik gerechnet worden.
Dass die Chinesen allerdings ausgerechnet an Weihnachten ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte anhoben, habe einige Anleger doch etwas irritiert und zu Gewinnmitnahmen veranlasst. "Die Zinserhöhung in China lastet auf der Stimmung, aber eine Trendumkehr ist das nicht", erklärte ein Händler. "Das Orderbuch ist aber sehr dünn, so dass schon kleinere Verkaufsaufträge zu größeren Bewegungen führen können." Chinas Zentralbank hatte am zweiten Weihnachtstag die Zinsen für Kredite um 25 Basispunkte auf 5,81 Prozent und für Einlagen um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent angehoben. Damit tritt Chinas Führung auf die Konjunkturbremse, um die Teuerungsrate in dem rasant wachsenden Schwellenland in Schach zu halten. In New York gaben die wichtigsten Indizes aufgrund des Zinsschritts in Fernost ebenfalls nach. Dow Jones<.DJI>, S&P 500<.SPX> und Nasdaq<.IXIC> notierten zu Handelsschluss in Europa schwächer. Der europäische Stoxx 50<.STOXX50> gab 0,9 Prozent auf 2628 Punkte ab.
ANLEGER MACHEN BEI AUTOWERTEN KASSE
Zu den größten Dax-Verlierern gehörten die Autowerte, die im
Börsenjahr 2010 ansonsten zu den Favoriten der Anleger zählten.
Händler machten dafür Meldungen aus China über neue Regeln zur
Eindämmung des Straßenverkehrs in Peking verantwortlich, die
Investoren offenbar zu Gewinnmitnahmen genutzt hätten. Jeden Tag
werden in der chinesischen Hauptstadt 2000 neue Fahrzeuge
zugelassen, was erheblich zur Luftverschmutzung beiträgt.
BMW
Auch die im MDax<.MDAXI> gelisteten Papiere der Zulieferer
Continental
Mit einem mageren Plus von 0,3 Prozent auf 56,63 Euro
gehörten die Titel von K+S
(Reporter: Andrea Lentz, Stefan Schaaf, Kirsti Knolle und Tom Körkemeier; redigiert von Olaf Brenner)