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Aktien Frankfurt: Verluste - Konjunktur- und Schuldensorgen belasten

Veröffentlicht am 14.12.2011, 15:05
FRANKFURT (dpa-AFX) - Anhaltende Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung und die Schuldenkrise in der Eurozone haben den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch belastet. Der Dax fiel am Nachmittag um 0,88 Prozent auf 5.723,23 Punkte und knüpfte damit an seine Schwäche der vergangenen beiden Handelstage an. Seit seinem Hoch Anfang vergangener Woche hat der Leitindex somit bereits 7 Prozent an Wert verloren. Der MDax mittelgroßer Werte sank um 1,18 Prozent auf 8.485,51 Punkte, und der TecDax gab um 0,66 Prozent auf 667,92 Punkte nach.

neben der Absage der US-Notenbank Fed an zusätzliche Konjunkturhilfen vom Vorabend verwiesen Marktteilnehmer auf weitere marktbeeinflussende Faktoren. Laut Thilo Müller von MB Fund Advisory schürte eine gesenkte Konjunkturprognose des ifo-Instituts für 2012 erneute Sorgen um die Wirtschaftslokomotive Deutschland. Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank verwies auf die anhaltende Unsicherheit wegen der Schuldenkrise: 'Die politische Euro-Krise klebt an den Börsen wie Kaugummi am Schuh und lässt sich nicht abstreifen.' Den Euro drückte all dies am Mittwoch erstmals seit Mitte Januar wieder unter die Marke von 1,30 US-Dollar. Von einer italienischen Anleihenauktion gingen keine größeren Impulse aus.

AUTOWERTE WEGEN CHINA UNTER DRUCK

Die Aktien der Autobauer waren die größten Verlierer im Dax. Volkswagen büßten 3,65 Prozent auf 116,00 Euro ein und BMW verloren als zweitschwächster Wert 3,51 Prozent. Der europäische Branchenindex Stoxx 600 Autos & Parts stellte mit minus 2,68 Prozent den mit Abstand schlechtesten Sektor. Auslöser der Abgaben sei vor allem die Meldung gewesen, dass China Importzölle auf einige US-Modelle erheben wolle, hieß es. Zudem hatte Peugeot für das zweite Halbjahr hohe Verluste in der Autosparte angekündigt.

Spitzenwert waren die Aktien der Commerzbank , die nach anfänglichen Verlusten mit 4,71 Prozent ins Plus gedreht waren. Zeitweise waren sie zuvor sogar um mehr als 7 Prozent geklettert. Einige Händler begründeten dies mit sehr vagen Marktgerüchten, dass die angeschlagene Immobilienfinanzierungs-Tochter Eurohypo in eine staatliche Bad Bank ausgelagert werden könnte. Andere Börsianer sprachen dagegen von einer verzögerten Reaktion auf die von der Regierungskoalition beschlossene Wiederbelebung des staatlichen Bankenrettungsfonds Soffin, mit dem Banken notfalls gestützt werden könnten.

TUI ÜBERRASCHEND MIT GEWINN

Im MDax konnten sich die Aktien von Tui mit einem kräftigen Aufschlag von 6,02 Prozent auf 4,122 Euro gegen das Marktumfeld stemmen. Europas größter Reisekonzern erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz Nordafrika-Krise und Problemen in der Containerschifffahrt überraschend einen Gewinn. Dennoch sollen die Aktionäre wie in den Vorjahren auf eine Dividende verzichten, um die Finanzen des Konzerns für eine drohende Krise zu rüsten.

Im TecDax lenkte die Pleite von Solon die Aufmerksamkeit auf die Solarwerte: Solon hatte am Vorabend mitgeteilt, den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt zu haben. Die Titel des Solarmodulherstellers verloren daraufhin mehr als die Hälfte ihres Wertes. Analystin Lauren Licuanan von der Commerzbank sprach deshalb von einem Auftakt zu einer Marktbereinigung und äußerte insbesondere Bedenken bei der Q-Cells SE , deren Aktien um 4,33 Prozent absackten.

Die Branche insgesamt stand zudem mit der diesjährig bereits dritten Prognosekürzung des US-Wettbewerbers First Solar im Fokus. Papiere des Konkurrenten Solarworld trotzten diesen Negativfaktoren. Nach einem schwachen Auftakt waren sie ins Plus gedreht und weiteten ihre Gewinne bis zuletzt auf 7,38 Prozent aus. Mit einer Konsolidierung in der Branche könnten gut aufgestellte Markt- und Kostenführer möglicherweise gestärkt hervorgehen, sagte ein Marktbeobachter. Zudem hätten einige Anleger ihre auf fallende Kurse setzenden Positionen aufgelöst, hieß es./tih/edh

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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